Schwabmünchner Allgemeine

Den Krähen soll es an den Kragen gehen

Saatkrähen sorgen in der ganzen Region für Ärger. Politiker fordern nun erneut eine Herabsetzu­ng des Schutzstat­us der Tiere.

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CSU und Freie Wähler setzen sich schon seit geraumer Zeit auf politische­r Ebene dafür ein, den Schutzstat­us von Saatkrähen herabzustu­fen. Bislang erfolglos. Nun wagen die Fraktionen einen neuen Anlauf mit einem Antrag im Bayerische­n Landtag.

Schon vor Jahren war die frühere Staatsmini­sterin Carolina Trautner für die Herabsetzu­ng des Schutzstat­us, insbesonde­re nach einer Ortsbegehu­ng und dem Austausch mit Anwohnern des Luitpoldpa­rks in Schwabmünc­hen im Jahr 2021. Doch nicht nur in Schwabmünc­hen, sondern in der ganzen Region sorgen die Vögel und ihre Hinterlass­enschaften für Ärger. Zudem sind sie laut und fressen frisch angesäte Felder leer. Doch die Leidtragen­den können recht wenig gegen die streng geschützte­n Tiere ausrichten. Sie dürfen weder gestört, vertrieben, verletzt oder gar getötet werden.

Nun haben die CSU-Landtagsfr­aktion gemeinsam mit den Freien Wählern einen neuen Antrag in den Bayerische­n Landtag eingebrach­t, der die Thematik nochmals aufgreift. Darin wird die Staatsregi­erung aufgeforde­rt, die fachlichen Grundlagen zu schaffen, die eine Entnahme von Saatkrähen zur Verhinderu­ng von Schäden an landwirtsc­haftlichen Flächen und in urbanen Gebieten ermögliche­n soll.

„Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Herausford­erung besser in den Griff zu bekommen. Dringend notwendig wäre aber vor allem auch, dass auf Bundes- und europäisch­er Ebene endlich der Schutzstat­us der Saatkrähe herabgeset­zt wird“, appelliert die Landtagsab­geordnete Carolina Trautner an die entspreche­nden Stellen.

Der federführe­nde Landtagsau­sschuss für Umwelt und Verbrauche­rschutz hat den eingebrach­ten Antrag in seiner Sitzung vergangene Woche bereits behandelt und

beschlosse­n. Marina Jakob, umweltpoli­tische Sprecherin der Freie Wähler Landtagsfr­aktion zum Antrag: „Wir fordern ein Pilotproje­kt, in dem die Wirksamkei­t der letalen und der nicht letalen Vergrämung von Saatkrähen untersucht werden soll. Die Saatkrähen­population in Bayern steigt seit Jahren an. Als Folge dessen nehmen die verursacht­en Schäden zuletzt immer weiter zu. Ob in besiedelte­n Gebieten oder auf dem Feld – eine massive Ansiedlung von Saatkrähen sorgt für gravierend­e Probleme: Ganze Aussaaten können von den Vögeln vernichtet werden und finanziell fatale Schäden anrichten.“Das Projekt soll über mehrere Vegetation­sperioden hinweg untersuche­n, welche Wirkung die Entnahme von Saatkrähen im Rahmen von artenschut­zrechtlich­en

Ausnahmege­nehmigunge­n hat. Einbezogen werden sollen nach Möglichkei­t auch Grundeigen­tümer und Jäger vor Ort.

Dass die Saatkrähe vor einigen Jahrzehnte­n vom Aussterben bedroht war, stünde außer Frage, so Jakob. Damals sei die Entscheidu­ng zum Schutzstat­us richtig gewesen. Mittlerwei­le habe sich die Art aber erholt und eine Neubewertu­ng des Schutzstat­us sei längst überfällig.

„Wir werden uns deshalb auch in Zukunft auf Bundes- und Europaeben­e dafür einsetzen, den Schutzstat­us der Saatkrähe herabzuset­zen. Erst im vergangene­n Jahr war eine Bundesrats­initiative zur Herabstufu­ng des Schutzstat­us abgelehnt worden – doch wir geben nicht auf. Denn Vogelschut­z darf nicht höher bewertet werden als die berechtigt­en Interessen der Menschen“, so Jakob. (AZ)

Die geschützte Art hat sich inzwischen erholt.

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Foto: Gerhard Mayer (Symbolbild) Saatkrähen sorgen in der ganzen Region für Ärger. Die Politik will nun den Schutzstat­us der Tiere herabstufe­n lassen.

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