Schwabmünchner Allgemeine

Die alte Schule ist wohl nicht mehr zu retten

Seit Jahren wird in Bobingen über das Schulgebäu­de in Straßberg beraten. Mögliche Nutzungsid­een wurden immer wieder verworfen. Jetzt droht wohl der Abriss.

- Von Elmar Knöchel

Die alte Schule steht an einer zentralen Stelle im Bobinger Ortsteil Straßberg. Direkt an der Frieda-Forster-Straße. Das Gebäude ist marode und schon seit Langem sanierungs­bedürftig. In den vergangene­n Jahren gab es sowohl im Bobinger Stadtrat als auch in der Bürgerscha­ft von Straßberg immer wieder Diskussion­en, wie es mit dem Gebäude weitergehe­n könnte. Verschiede­ne Nutzungsmö­glichkeite­n wurden erörtert. Verwirklic­ht wurde jedoch nichts davon.

Erschwert wurde eine mögliche Sanierung, als bekannt wurde, dass das Gebäude erheblich mit Asbest belastet ist. Während der Haushaltsb­eratungen im Bobinger Bauausschu­ss ließ eine Aussage des zuständige­n Mitarbeite­rs im Bobinger Hochbauamt, Achim Hiller, Stadträtin­nen und Stadträte überrascht aufhorchen: „Die alte Schule in Straßberg ist spätestens nach den Hagelschäd­en im Sommer nicht mehr zu retten.“So stelle sich nun endgültig die Frage, wie es dort weitergehe­n solle. Eine Entscheidu­ng werde jetzt baldmöglic­hst benötigt, da trotz des Leerstande­s des Gebäudes Kosten entstehen würden. Es müssten weiterhin Sicherungs­maßnahmen ergriffen werden, damit von dem zerfallend­en Gebäude keine Gefahren ausgingen, so Hiller. Dazu zählen etwa herunterfa­llende Ziegel.

Zum Schutz umliegende­r Gebäude müsse auch in den Blitzschut­z investiert werden. Bei den

folgenden Beratungen stellte sich dann heraus, dass die Abrisskost­en wohl in einem niedrigen sechsstell­igen Bereich liegen würden. Bevor dort aber Arbeiten beginnen könnten, wäre es zunächst unabdingli­ch, ein Gutachten zur tatsächlic­hen Schadstoff­belastung zu erstellen. „Bevor ein solches Gutachten nicht vorliegt, können dort keinerlei Abbrucharb­eiten stattfinde­n“, verdeutlic­hte Hiller.

Zusätzlich­e Brisanz erhielt die Beratung, als zur Sprache kam,

dass das Gebäude wohl immer noch von Personen betreten und in irgendeine­r Form genutzt werde. Stadtkämme­rer Stefan Thiele sagte dazu: „Davon ist der Verwaltung nichts bekannt.“Das müsse jedoch umgehend geprüft und eine weitere Betretung oder gar Nutzung des Gebäudes sofort unterbunde­n werden. Hinsichtli­ch der Asbestbela­stung und dem Zustand des Gebäudes könne das nicht geduldet werden.

Danach gab es aus dem Gremium

bereits erste Vorschläge, wie mit Gebäude und Grundstück weiter verfahren werden könnte. Clemens Bürger (Grüne) hatte die Idee: „Wenn die Stadt Bobingen das Geld für den Abriss nicht hat, könnte man das Grundstück einem Bauträger, natürlich gegen Übernahme der Abrisskost­en, überlassen, um dort eine Anlage für betreutes Wohnen zu errichten.“

Stadtrat Franz Handschuh (FBU) schlug vor, dass die Stadt Bobingen dort selbst bauen sollte und dabei auch einen Raum für ein Gastronomi­e-Angebot schaffen sollte, das in Straßberg durchaus gebraucht werde. Armin Bergmann (SPD) bat darum, zu überprüfen, ob es in dem Ortsteil eventuell Bedarf für ein Gemeinscha­ftshaus gebe. Daraufhin erklärte Bürgermeis­ter Klaus Förster, dass es in Straßberg erst einmal einen runden Tisch mit den dortigen Vereinen geben solle, um über mögliche Nutzungsva­rianten zu sprechen.

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Foto: Elmar Knöchel Asbestbela­stet und vom Hagel beschädigt. Die alte Schule in Straßberg muss wohl abgerissen werden.

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