Viele wollen für Klimaschutz spenden
Eine Studie liefert ermutigende Zahlen: 69 Prozent der Weltbevölkerung zeigen sich bereit, für die Bekämpfung des Klimawandels tiefer in die Tasche zu greifen.
Klimaschutz kostet Regierungen Milliarden von Euro. Aber damit noch nicht genug: Auch die Folgen des Klimawandels summieren sich in Milliardenhöhe. Nun ist Unterstützung in Sicht – zumindest hypothetisch: Denn zwei Drittel der Menschheit sind bereit, für den Umweltschutz zu spenden.
„Wären Sie bereit, mit ein Prozent Ihres Haushaltseinkommens jeden Monat zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen?“, fragte ein Forschungsteam – und 69 Prozent der Weltbevölkerung sagten Ja. Das geht aus einer Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde. „Unsere Ergebnisse zeigen eine breite Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen“, schlussfolgerten die Forscherinnen und Forscher. Sie befragten 2021 und 2022 fast 130.000 Menschen aus 125 Ländern.
Übertragen auf Deutschland bedeuten die Ergebnisse: 60 bis 69 Prozent der Deutschen wären bereit, monatlich etwa 50 Euro für den Umweltschutz zu spenden. Das sind ein Prozent des durchschnittlichen Haushaltsbruttoeinkommens von 4979 Euro. Die Zahl stammt vom Statistischen Bundesamt. Das Amt bezieht sich auf Ergebnisse der Wirtschaftsrechnungen sowie der Einkommensund Verbrauchsstichprobe von 2021. Laut Bundeszentrale für politische Bildung wird das Haushaltseinkommen
als Summe aller Löhne, Gehälter, Einkommen aus unternehmerischer Betätigung, Vermögenserträge, Kindergeld oder Renten in einem Haushalt definiert. Jährlich wären die Deutschen also willig, 600 Euro aus ihren Erträgen für den Klimaschutz beizusteuern. Neben Deutschland waren vor allem Menschen in besonders durch den Klimawandel gefährdeten Ländern bereit, selbst einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Dazu zählen etwa Polen, Brasilien und Indien. Besonders ausgeprägt ist demnach die Bereitschaft in China.
In den USA, Kanada und Russland sind dagegen weniger als die Hälfte der Bevölkerung spendenfreudig gestimmt. Die Spendenbereitschaft der Nachbarn, Freundinnen und Kollegen wird laut Studie übrigens kollektiv unterschätzt: Die meisten Menschen glauben, dass nur etwa 43 Prozent ihrer Mitmenschen für den Klimaschutz tiefer in die Tasche greifen würden.