Bobingen: Durchfahrtverbot für Lastwagen kommt
Nach einem neuerlichen Vorstoß der Stadt gibt das Landratsamt jetzt grünes Licht für die Einschränkungen in der Hochstraße.
Das Verkehrsaufkommen in der Bobinger Hochstraße wird von vielen als heftig empfunden. Vor allem schwere LKW waren ein fortwährender Stein des Anstoßes. Vielen ein Dorn im Auge sind auch Fahrschul-Lkw der Bundeswehr, die den Bobinger Ortskern gerne zu Ausbildungszwecken nutzen. Ein sichtbares Zeichen sind die ständigen Beschädigungen des Schutzgeländers am Minikreisel in der Hochstraße. Immer wieder hatte die Stadt Bobingen beim Landratsamt nachgefragt, ob ein
Durchfahrtverbot möglich sei. Immer wieder wurde das Ansinnen abgelehnt. Jetzt die Wende.
Nachdem bei den Haushaltsdebatten wieder einmal auf die ständigen Beschädigungen und die nicht unerheblichen Kosten, die für die Stadt dadurch entstehen, hingewiesen wurde, kam Bewegung in die Angelegenheit. Bei einem Ortstermin mit Vertretern des Landratsamtes Augsburg, der Polizei und der Stadt Bobingen gab das Landratsamt seine Zustimmung. Geplant ist, dass das Durchfahrtverbot für LKW über 7,5 Tonnen ab April eingerichtet wird. Dann wird zwischen der BischofUlrich-Straße
und dem Kirchplatz für schwere Lastwagen die Durchfahrt verboten sein. Der Lieferverkehr bleibt dagegen weiterhin erlaubt. Bis zum Start Anfang April müssen noch die Vorarbeiten erledigt werden. Es müssen Standorte für die entsprechenden Schilder festgelegt werden. Am großen Kreisverkehr im Norden Bobingens soll ein Hinweisschild aufgestellt werden. Gleiches wird wohl im Süden der Stadt passieren.
Ob diese Regelung eine spürbare Entlastung bringen wird, bleibt abzuwarten. Denn nach den Erhebungen zum Verkehrskonzept im letzten Jahr ist immer wieder darauf hingewiesen worden, dass die tatsächliche Anzahl der durchfahrenden Laster geringer sei, als allgemein angenommen. Da der Lieferverkehr auch für LKW über 7,5 Tonnen weiterhin erlaubt ist, wird es auch künftig Lastwagenverkehr in der Hochstraße gegeben. Aber für die immer wieder negativ aufgefallenen Fahrzeuge der Bundeswehr wird die Bobinger Innenstadt dann tabu sein.
Gerade der Minikreisel auf Höhe der Maria-Hilf-Straße war im Fokus der Diskussionen. Dort geht es sehr eng zu. Immer wieder beschädigten lange LKW das FußgängerSchutzgeländer. Im Schnitt alle sechs Wochen kam es dort zu Beschädigungen. Nur in der Hälfte der Fälle konnten die Verursacher von der Polizei ermittelt werden. Dadurch musste in vielen Fällen die Stadt Bobingen für die Schäden am Geländer aufkommen. Zwar werden dort immer noch Laster unterwegs sein, da aber nur noch der Lieferverkehr für die Firmen in der Hochstraße erlaubt sein wird, könnte sich die Lage entspannen. Denn dann ist davon auszugehen, dass die Fahrerinnen und Fahrer zu großen Teilen ortskundig sind und die Situation am engen Minikreisel kennen und dementsprechend vorsichtig sind.
Bürgermeister Klaus Förster verkündete die gute Nachricht im Bobinger Hauptausschuss. Letztlich habe die Ortsbesichtigung die Wende gebracht. Denn ein derartiges Verbot kann nicht von der Stadt Bobingen ausgesprochen werden, sondern nur von der zuständigen Verkehrsbehörde im Landratsamt angeordnet werden. Dass man sich nun einigen konnte, könnte auch an einem Missverständnis gelegen haben, sagte Förster. Denn im Landratsamt sei man wohl davon ausgegangen, Bobingen wolle die Durchfahrt für LKW auf der gesamten Länge Bobingens verbieten.