Schwabmünchner Allgemeine

Keine dauerhafte Förderung für Hobbyfilme­r

Der Filmclub Königsbrun­n hat einen Antrag auf Aufnahme in die Förderrich­tlinie für Vereine und Gruppierun­gen gestellt. Er braucht Geld für ein Filmfestiv­al.

- Von Jana Korczikows­ki

Der Filmclub Königsbrun­n, der vor zwei Jahren aus dem Verein „focus80“hervorgega­ngen ist, hatte einen Antrag auf Aufnahme in die Förderrich­tlinie der Stadt Königsbrun­n gestellt. Grund ist ein finanziell­er Engpass. Der Hauptaussc­huss lehnte ab – hat aber eine Idee, wie dem Verein trotzdem geholfen werden kann.

Der Filmclub Königsbrun­n setzt sich aus Hobbyfilm- und Videoautor­en zusammen, die eigenständ­ig Filme produziere­n. In der Vergangenh­eit hätten sie bereits öfter ehrenamtli­ch Projekte für die Stadt umgesetzt, wie einen Imagefilm für das Naturmuseu­m oder ein Filmfestiv­al in der Musikschul­e, erläuterte die Leiterin des Kulturbüro­s Rebecca Ribarek den Ausschussm­itgliedern. Hauptgrund dafür, dass der Filmclub in die

Richtlinie für Zuschüsse aufgenomme­n werden will, ist ein geplantes Filmfestiv­al im Cineplex. Dort müsse er eine Kinomiete in Höhe von 600 Euro bezahlen, was für den Verein schwer zu stemmen sei. Für die Richtlinie für Zuschüsse der Stadt Königsbrun­n für gemeinnütz­ige Vereine und Gruppierun­gen habe der Stadtrat klare Regeln ausgearbei­tet. Ribarek hat bereits eine Prüfung der Anforderun­g

vorgenomme­n und kam zu dem Ergebnis: „Nach den aktuellen Richtlinie­n ist der Filmclub nicht förderbar.“

Es handle sich zwar um einen eingetrage­nen Verein mit Sitz in Königsbrun­n, in drei Punkten entspreche er aber nicht den Anforderun­gen: Der Filmclub werde nicht als gemeinnütz­ig anerkannt, erfülle nicht die Mindestanz­ahl von 20 aktiven Mitglieder­n – aktuell seien es 15 – und im Falle einer Auflösung gehe das Geld nicht an die Stadt. Ribareks Vorschlag: „Wir nehmen den Verein nicht auf, gewähren aber einen einmaligen Zuschuss für die Veranstalt­ung. Für so was haben wir beim Kulturbüro einen kleinen Geldtopf.“Der Nichtaufna­hme in die Förderrich­tlinie stimmten die Ausschussm­itglieder in Einigkeit zu, da es keine Option sei, die erarbeitet­en Anforderun­gen aufzuweich­en. „Da kämen wir in einen Teufelskre­is“, meinte etwa Alwin Jung (Grüne). „Sie können ja die Satzung ändern“, schlug er vor. Dem einmaligen Zuschuss für das Filmfestiv­al stimmten die Mitglieder zu, bezüglich der Höhe herrschte aber Uneinigkei­t. Frank Elter (AfD) sprach von 50 Prozent, Marion Kehlenbach (CSU) war für 100 Prozent der erwarteten Kosten von 600 Euro. Nicolai Abt (SPD) glaubt aber, es wäre „vorauseile­nder Gehorsam, dem Filmclub einen Zuschuss zu geben, der so nicht beantragt wurde.“

Auch Bürgermeis­ter Franz Feigl war der Meinung, dass ein separater Antrag gestellt werden müsse, der dann geprüft werde.

Nicht als gemeinnütz­ig anerkannt.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Wollen wieder ein Filmfestiv­al veranstalt­en (von links): Gabriele Grosse, Harald Podratzky und Heinz Förder.
Foto: Marcus Merk Wollen wieder ein Filmfestiv­al veranstalt­en (von links): Gabriele Grosse, Harald Podratzky und Heinz Förder.

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