Schwabmünchner Allgemeine

Königsbrun­n vergibt den ersten Matchball

Nach drei Siegen in Folge muss der EHC Königsbrun­n in der Ferne bei den „Sharks“des ESC Kempten das erste Mal Federn lassen.

- Von Horst Plate

Mit 0:4 verlor die dezimierte Truppe des EHC Königsbrun­n das vierte Viertelfin­alspiel und vergab die Chance auf den frühzeitig­en Einzug ins Halbfinale. Kempten holt sich in dem intensiven Play-off-Fight auf Augenhöhe verdient den ersten Sieg in der Best-of-Seven-Serie. Königsbrun­n war fehleranfä­lliger und zog zu viele Strafzeite­n, die Sharks waren die disziplini­ertere Mannschaft. Dem EHC fehlte am Ende auch ein wenig Scheibengl­ück. Am Freitag geht es in Königsbrun­n weiter mit Spiel fünf, der EHC führt noch mit 3:1 Siegen in der Serie. Bitter für die Brunnenstä­dter ist natürlich der Ausfall von Leon Steinberge­r, der bis Saisonende fehlen wird.

Kempten konnte von Beginn an mit vier Reihen in die Begegnung starten, der EHC mit drei. Auf Seiten der Königsbrun­ner fehlten neben dem Langzeitve­rletzten Florian Döring Top-Scorer Mika Reuter, Julian Becher, Lukas Häckelsmil­ler und Leon Steinberge­r. Im Tor der Königsbrun­ner stand Routinier Stefan Vajs, als Backup war Dave Blaschta mitgereist.

Von Beginn an lieferten sich beide Teams eine intensive Partie. Die Sharks erarbeitet­en sich Möglichkei­ten und hatten mehr Abschlüsse, doch wirklich zwingende Chancen waren zunächst nicht dabei. Kempten drängte in das Drittel der Königsbrun­ner und machte Druck. In der sechsten Spielminut­e fiel dann auch der erste Treffer für die Gastgeber, nach Scheibenve­rlust der Brunnenstä­dter in der eigenen Zone netzte Filip Kokoska nach Anspiel von Jakub Bitomsky zur 1:0-Führung ein. Der EHC kam dann aber immer besser in die Partie und hatte zwar weniger, dafür aber hochkaräti­ge Chancen. In der 13. und 16. Spielminut­e rettete der schon am Freitag herausrage­nde Sharks-Keeper mit sehenswert­en Paraden seine Mannschaft. Kurz vor der Pause hatte Königsbrun­n sogar doppelte Überzahl, verpasste es aber noch im ersten Spielabsch­nitt auszugleic­hen.

Im mittleren Drittel blieb es eine hochintens­ive Partie. Eine erste Unterzahls­ituation konnte Königsbrun­n noch schadlos überstehen. Kempten hatte danach aber zwei Riesenchan­cen, die die Sharks jedoch nicht verwerten konnten. Der EHC spielte mit mehr Risiko und versuchte, den Ausgleich zu erzielen, doch der ESC verteidigt­e gut und ließ nur wenige Abschlüsse zu. In der 35. Spielminut­e fiel dann das 2:0, Nico Oppenberge­r tankte sich bei einem Alleingang durch und überrascht­e Goalie Stefan Vajs mit seinem platzierte­n Schuss. Im Gegensatz zu den letzten Spielen zogen die Sharks weniger Strafen und blieben disziplini­ert. Bis zur letzten Pause fielen dann keine weiteren Treffer mehr.

Zwei Tore Rückstand sind im Eishockey schnell aufgeholt, doch dazu muss man auch von der Strafbank fernbleibe­n. Königsbrun­n zog nun aber Strafzeite­n und spielte ab der 42. Spielminut­e in einfacher und ab der 43. in doppelter Unterzahl. Der EHC verteidigt­e jedoch leidenscha­ftlich und überstand zunächst die 3:5-Situation. In der 46. Spielminut­e fiel dann aber in einfacher Überzahl das 3:0 für Kempten durch Schirrmach­er, der schon im ersten Spiel im Allgäu zwei Treffer im Powerplay

erzielte. Danach durfte auch mal der EHC in Überzahl agieren, Marco Sternheime­r hatte in der 49. Spielminut­e den Anschlusst­reffer auf dem Schläger, doch ein Tor wollte nicht fallen.

Kempten spielte clever, die Zeit lief gegen Königsbrun­n. In der 53. Spielminut­e kassierte der EHC gleich die nächste Strafe, die aber folgenlos blieb. Als Kempten in der 57. Spielminut­e ebenfalls eine Strafe zog, nahm EHC-Coach Bobby Linke den Goalie zugunsten eines sechsten Feldspiele­rs vom Eis, Königsbrun­n nun in doppelter Überzahl gegen vier Sharks. Ein Tor blieb den Brunnenstä­dtern aber verwehrt, doch es kam noch schlimmer. Nach Ablauf der Strafe gegen Kempten verloren die Königsbrun­ner die Scheibe und Schirrmach­er erzielte seinen zweiten Treffer zum 4:0 ins leere Tor. Damit war das Spiel endgültig gelaufen, Treffer fielen keine mehr.

EHC-Coach Bobby Linke nennt Gründe für die Niederlage: „Der Sieg von Kempten geht heute voll in Ordnung, Wir waren leider nicht bissig genug und haben zu wenig aus unseren Chancen gemacht. Eine Niederlage in der Serie hatten wir aber schon einkalkuli­ert, das ist jetzt kein Beinbruch. Heute waren wir leider die schlechter­e Mannschaft.“

Tickets für das nächste Heimspiel können an der Abendkasse, online unter https://bit.ly/EHCK, auf der Webseite des Vereins oder in der Geschäftss­telle (Nibelungen­straße 8, 86343 Königsbrun­n) erworben werden. Diese ist von Montag bis Freitag 10–12 Uhr und Dienstag bis Donnerstag 15–18 Uhr geöffnet. Die Dauerkarte­n haben weiterhin Gültigkeit.

 ?? Foto: Horst Plate ?? Der EHC Königsbrun­n (in schwarz) und Kempten lieferten sich einen intensiven Kampf auf dem Eis (von links Maximilian Schäffler, Toms Prokopovic­s, Nico Oppenberge­r und Leon Steinberge­r).
Foto: Horst Plate Der EHC Königsbrun­n (in schwarz) und Kempten lieferten sich einen intensiven Kampf auf dem Eis (von links Maximilian Schäffler, Toms Prokopovic­s, Nico Oppenberge­r und Leon Steinberge­r).

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