Frauenpower und männliche Traumkörper
Die Premiere der Scherstetter Theaterfreunde sorgt für viele Lacher und zeigt auf sehr humorige Weise den berühmten Geschlechterkampf im Wahlkampf – alle Aufführungen sind bereits ausverkauft.
Heiß her geht es auf der Schloßbergbühne Scherstetten. In diesem Jahr gibt es mit dem derben Dreiakter „Frauenpower“aus der Feder von Autor Bernd Gombold wieder eine äußerst lustige Geschichte rund um das Thema Geschlechterkampf, schön verpackt im kommunalen Wahlkampf. Die zwölf Akteure auf der Bühne zeigten sich bei der ausverkauften Premiere in Topform und sorgten beim Publikum für viele Lacher und Applaus.
Der Ansturm auf die Karten war riesig. „Innerhalb von ein paar Stunden waren wir praktisch ausverkauft – sogar die Zusatzvorstellungen sind rappelvoll“, sagt Armin Kraus kurz bevor sich der Vorhang zum ersten Mal öffnete. Gleich elf Vorführungen gibt es in den kommenden Wochen im Pfarrstadel. Mit dem Stück „Frauenpower“haben die Scherstetter Theaterfreunde einen Lachschlager ausgesucht und dafür auch die Rollen grandios besetzt. Neben der altbewährten Stammbesetzung gibt nach acht Jahren Pause Andrea
Sündenregister für den Wahlkampf
Lutz ihr Comeback. Sarah Fischer ist dazu ganz neu im Team.
Matthias Deschler mimt herrlich den leidgeplagten Bürgermeister Gscheidle, der eigentlich auf eine ruhige Wiederwahl gesetzt hatte, bis er aus der Zeitung erfährt, dass eine Frauenliste doch ein größeres Problem werden könnte. Ein Plan muss her und so beratschlagt er sich mit seinen etwas naiven Gemeinderäten August Scharf (Alexander Rogg), Peter Hering (Konrad Schreiegg) und Karl Fässle (Dieter Schmittner) in der Dorfwirtschaft vom schwerhörigen Wirt Paul (Martin Schreiegg). Guter Rat ist schnell gefunden und aus dem neuen Gemeindeinspektor Hannes Klug wird eine Frau gemacht.
Als Hanni Heidmann wird er auf die Frauenrunde angesetzt und ist schnell als Spion integriert. Altmeister Armin Kraus brilliert hier in Stöckelschuhen und Minirock wie Peter Alexander in „Charlys Tante“und es ist fast schon ein Wunder, dass er sich beim Laufen nicht die Beine bricht.
Auch die politisch engagierten Damen tragen ihre Sitzungen in Pauls Wirtschaft aus und diskutieren über die Sündenregister der Männer, um dies dann im Wahlkampf einzusetzen. Bei Schwarzwälder Kirsch mit allerhand Einlagen laufen hier Andrea Lutz als
Kunigunde, die Anführerin der Frauenliste, Claudia Knöpfle und Irmi Kraus, als lautstarke und sehr dominante Ehefrauen von August Scharf und Peter Hering, sowie Gisela Schmittner, als überchristliche Frau Keusch immer wieder zur Höchstform auf. Vor allem die sündige Nachtbar „Rosaroter Panther“, die gerne vom Bürgermeister und seinen Gemeinderäten besucht wird, ist ihnen ein Dorn im Auge. Zusammen mit Spionin
Hannes/Hanni schmieden die Frauen einen Schlachtplan unter dem Motto „Besser, klüger, schlauer – Frauenpower“.
Aber auch die Männer sind nicht tatenlos. Auf Anraten der sexy Panther-Bardame Marylin (Jessica Rogg) müssen neue Wahlplakate her und da zeigen die vier Kommunalpolitiker beim Fotoshooting unter dem Lachen und Applaus der Zuschauer oberkörperfrei ihre bajuwarischen Astralkörper.
Auch hier zieht schließlich im Hintergrund Hannes/Hanni die Fäden für ein heiteres Finale Furioso im Striplokal. Zudem hat es ihm auch noch die hübsche Tochter (Sarah Fischer) des Bürgermeisters angetan. Für wen die Geschichte letztlich glücklich endet, sei hier natürlich noch nicht verraten. Die Premierenbesucher waren absolut begeistert und spendeten am Ende den verdienten lang anhaltenden Beifall.