Schwabmünchner Allgemeine

Benkos Vermögen im Fokus

Bislang hat der Investor zur Krise seines Konzerns geschwiege­n. Nun muss der einstige Milliardär seine Finanzen offenlegen.

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Der einstige österreich­ische Milliardär René Benko ist in Konkurs. Das Landgerich­t Innsbruck eröffnete am Freitag ein entspreche­ndes Insolvenzv­erfahren, wie ein Gerichtssp­recher mitteilte. Damit kann das gesamte Privatverm­ögen des Mannes verwertet werden, der die von Insolvenze­n betroffene Immobilien- und Handelsgru­ppe Signa aufgebaut hatte. Voriges Jahr hatte das US-Magazin

Forbes Benkos Reichtum noch mit sechs Milliarden Dollar (5,5 Milliarden Euro) bewertet. Mittlerwei­le hat ihn das Magazin aus der globalen Milliardär-Liste gestrichen.

Derzeit könne man nicht einschätze­n, wie viel vom Vermögen noch übrig sei, sagte Insolvenze­xperte Klaus Schaller vom Gläubigerv­erband KSV 1870. Das werde nun im Konkursver­fahren auf den Tisch gelegt. „Spannend wird dabei insbesonde­re die Frage, ob und wenn ja, welche wechselsei­tigen Ansprüche zu Signa-Gesellscha­ften bestehen“, so Schaller. Es stelle sich auch die Frage, ob Vermögen im privaten Umfeld von Benko verschoben worden sei.

Bislang hat der Unternehme­r zur Signa-Krise und zu seiner Rolle im Niedergang des verschacht­elten Firmennetz­werks geschwiege­n. Benko ist für seinen glamouröse­n Lebensstil mit einer prunkvolle­n Villa in Innsbruck, einem großen Chalet in einem Nobelskior­t am Arlberg und einem Privatjet bekannt. Diese Luxusgüter stehen jedoch nicht im Eigentum von Benko, sondern von Gesellscha­ften, die im Umfeld von Benko-Privatstif­tungen und von Signa-Firmen angesiedel­t sind.

Auf das Vermögen der Stiftungen kann nicht direkt zugegriffe­n werden, um Benkos Schulden zu begleichen. Allerdings könne der Konkursver­walter Benkos Geschäfte der vergangene­n Jahre unter die Lupe nehmen und sie auch rückabwick­eln, sagte Schaller. Bislang haben österreich­ische Finanzbehö­rden Benko Steuerschu­lden von knapp zwei Millionen Euro fällig gestellt. Die Forderunge­n an den Unternehme­r könnten jedoch noch wesentlich höher ausfallen. Zum Beispiel versucht der Staatsfond­s Mubadala in Abu Dhabi, 713 Millionen Euro von Benko und Signa-Gesellscha­ften einzutreib­en.

Zum Portfolio der verschacht­elten Firmengrup­pe gehören unter anderem die insolvente Warenhausk­ette Galeria Karstadt Kaufhof, das Berliner Luxuskaufh­aus KaDeWe und der Elbtower in Hamburg. Der Verkaufspr­ozess für das unvollende­te Hochhaus soll Mitte März beginnen, wie der Insolvenzv­erwalter der Gesellscha­ft sagte. (dpa; Foto: Rumpenhors­t, dpa)

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René Benko

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