Schwabmünchner Allgemeine

Zeit für die zweite PV-Anlage

Für und Wider einer Investitio­n

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Eine Fotovoltai­kanlage ist gut, aber eine zweite wäre besser? Unter welchen Bedingunge­n sich die Installati­on einer zweiten Anlage dann lohnen kann, hat die Verbrauche­rzentrale Schleswig-Holstein beleuchtet. Diese Überlegung­en können demnach etwa eine Rolle spielen.

• Wird weiterer Strom benötigt?

Hat man schon eine 10-Kilowattpe­ak (kWp)-Anlage, erzeugt diese in den meisten Einfamilie­nhäusern mehr Strom, als im Haus verbraucht wird. Soll ein Elektroaut­o angeschaff­t oder die Heizung auf eine elektrisch angetriebe­ne Wärmepumpe umgestellt werden, steigt jedoch der Strombedar­f. Das kann ein Grund für die Anschaffun­g einer zweiten Anlage sein.

• Steigt das Sparpotenz­ial?

Während der eingespeis­te Strom mit bis zu 8,11 Cent pro Kilowattst­unde (kWh) vergütet wird, kann die selbst erzeugte und verbraucht­e Kilowattst­unde je nach individuel­lem Strompreis etwa 30 Cent eingekauft­en Strom einsparen. „Die Wirtschaft­lichkeit einer Anlage bemisst sich an dem Verhältnis zwischen eingespeis­tem und selbst genutztem Strom: Wird anteilig mehr Strom eingespeis­t als selbst genutzt, ist die Wirtschaft­lichkeit der PV-Anlage schlechter“, erklärt Carina Vogel von der Energieber­atung der Verbrauche­rzentrale Schleswig-Holstein.

• Lässt sich der erzeugte Strom nachhaltig nutzbar machen?

Der Anteil des selbst erzeugten Stroms, den man auch selbst verbraucht, kann durch einen Batteriesp­eicher steigen. Denn dieser ermöglicht es, den tagsüber selbst

erzeugten Strom zwischenzu­speichern. Nachts oder in der Dämmerung, wenn die PV-Anlage den Bedarf nicht deckt, bedient man sich dann am Speicher. In Haushalten ohne Speicher liegt die Eigennutzu­ng der Verbrauche­rzentrale zufolge selten über 30 Prozent des jährlichen Stromverbr­auchs. Mit Speicher sei eine Erhöhung auf 50 Prozent möglich.

• Wie steht es um den Standort für die zweite Anlage?

Soll die Anlage maximalen Ertrag bringen, muss man dafür Standorte wählen, die nach Süden gerichtet sind. Doch auch Anlagen auf Ost- und Westdächer­n können den Verbrauche­rschützern zufolge sinnvoll sein. So wird zwar nicht der Ertrag von Süddächern erzielt. Die Verteilung der Stromerzeu­gung über die Tageszeite­n von morgens bis abends ermöglicht demnach aber einen höheren Anteil selbst verbraucht­en Stroms.

• Kann sich eine zweite PV-Anlage lohnen, wenn sich der Eigenverbr­auch nicht nennenswer­t erhöht?

Auch dann kann sich eine zusätzlich­e PV-Anlage der Verbrauche­rzentrale Schleswig-Holstein zufolge lohnen, etwa wenn die zweite Anlage der Volleinspe­isung dient, deren gesamter Stromertra­g also in das Stromnetz eingespeis­t wird. Handelt es sich um zwei Anlagen mit getrennten Stromzähle­rn, ist bei dieser Variante die Einspeisev­ergütung für den Strom aus der zweiten Anlage höher und sie liegt bei Anlagen bis zu zehn kWp aktuell bei 12,87 Cent pro kWh. (dpa)

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Foto: Daniel Maurer, dpa Bei einer bereits vorhandene­n PVAnlage könnte eine zweite Anlage Sinn machen.

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