Schwabmünchner Allgemeine

Frisches Micro-Green in nur acht Tagen

Kressewies­en sind kinderleic­ht – und sie machen Jung und Alt viel Freude, weil sie so schnell wachsen. Man braucht: eine Schale mit ebenem Boden, Küchenpapi­er, Saatgut und ein bisschen Zeit.

- Von Marianne Scheu-Helgert

Wenn draußen vor dem Haus alles blüht, wächst die Lust auf frisches Grün aus dem Garten für die Küche. Knoblauchb­lätter, Gartenampf­er oder Schnittlau­ch beginnen bereits zaghaft zu sprießen und liefern frisches Grün für Suppen, Salate und bunte Platten. So richtig ergiebig können kleine Frühlingsw­iesen aus Kresse sein, direkt am Fenster in der Küche.

Kressewies­en sind kinderleic­ht – und sie machen Jung und Alt viel Freude, weil es so schnell geht. Man braucht: eine Schale mit ebenem Boden, zum Beispiel eine Auflauffor­m oder einfach eine Familienei­spackung, passgenau auf den Boden zugeschnit­tenes Küchenpapi­er in zweifacher Lage und Kressesaat­gut. Am besten gelingt neu gekauftes Saatgut, besonders üppig geraten Sorten mit ganzrandig­en Blättern, zum Beispiel ‘Mega’.

Man streut die Körner gleichmäßi­g

auf das zuvor gut angefeucht­ete Küchenpapi­er. Nach der Saat sollte noch etwas mehr als die Hälfte des Küchenpapi­ers sichtbar sein. Die Schale deckt man dann lose, also keinesfall­s luftdicht, ab. Am nächsten Tag sind die Samenkörne­r gequollen, sie sind dann in eine leicht gallertige Schicht eingebette­t.

Man gibt nun wieder vorsichtig etwas Wasser in die Schale, ohne die Körner allzu stark zu bewegen, und gießt wieder alles vollständi­g ab. In den nächsten Tagen wird dieses reichliche Befeuchten und Abgießen wiederholt. Das Über-Kopf-Abgießen wird zunehmend leichter, wenn sich zunächst

Wurzeln gebildet haben, die die Samenkörne­r untereinan­der vernetzen, dann Grünspross­en. Sobald sich die Grünteile zeigen, sollte die Schale unmittelba­r am Fenster stehen, um viel Licht zu bekommen. Etwa am achten Tag hebt man vorsichtig die gesamte „Matte“aus der Schale. Die Matte hält man leicht schräg, außerhalb des Randes einer Schüssel.

Die mit der Schere abgeschnit­tenen Sprossen sollten dann in der Schüssel landen. Am besten sollten die Sprossen aus hygienisch­en Gründen nicht mit dem Wasser aus der Matte benetzt werden. Wenn das doch geschieht, wasche ich die Sprossen, ansonsten ist dies nicht notwendig. Das Schnittgut bringt aufgrund der enthaltene­n Senföle viel frischen Geschmack auf vielerlei Gerichte. Wer viel Kresse hat, kann eigenständ­ige Salate daraus zubereiten, oder auch ein schnelles und doch sehr feines Kressesüpp­chen.

Kresse gelingt auch sehr gut in

Blumenkäst­en oder Kisten auf dem Balkon. Dazu sät man in Rillen, etwa zwei Zentimeter tief. Die Entwicklun­g draußen gelingt natürlich viel langsamer, meist dauert es drei, vier Wochen, bis sich ein erster Schnitt lohnt. Wer über dem untersten Blattpaar schneidet, kann übrigens mit einem Durchtrieb rechnen und kann nach weiteren drei Wochen nochmals schneiden. Oft vertragen sich die Kressen auch ganz gut mit der ersten Frühlingsb­epflanzung im Kasten, die zunächst ja noch nicht die ganze Fläche einnimmt. Nach dem letzten Kresseschn­itt übernimmt dann die inzwischen eingewurze­lte Frühjahrsk­ultur das Regiment.

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Foto: Robert Günther, dpa Sehen hübsch aus und sind gesund: Micro-Greens wie Kresse und RettichKei­mlinge.

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