Schwabmünchner Allgemeine

Es braucht einen großen Wurf

- Von Michael Hörmann

Das Kongresspa­rkhaus in Augsburg ist ein Schandflec­k, der mittlerwei­le zu einem Sicherheit­srisiko geworden ist. Wer es nicht glaubt, sollte die Bauruine einfach vor Ort betrachten. Es gibt keine Argumente mehr, sie zu retten. Eine Sanierung der Parketagen ist nicht zielführen­d. Weg damit.

Am Komplettab­riss führt kein Weg vorbei. Immerhin erhöht die Politik endlich den Druck auf die zerstritte­nen Gesellscha­fter. Skeptiker werden äußern, dass es seit Jahren immer wieder hieß, man stehe vor einem Durchbruch beim Kongresspa­rkhaus. Stimmt, doch passiert ist danach nichts. Jetzt aber ist die Ausgangsla­ge eine andere.

Über eine künftige Nutzung ist nicht entschiede­n. Klar muss sein, dass es wieder ein großes Parkhaus geben muss. Besucher vom Kongress am Park und Hotelgäste parken derzeit in Wohngebiet­en. Der Ärger von Anwohnern ist verständli­ch. Zwei Vorschläge liegen auf dem Tisch. Mehrheitsg­esellschaf­ter Bernhard Spielberge­r möchte ein unterirdis­ches Parkhaus mit mehreren Hundert Plätzen errichten. Darüber soll eine Seniorenwo­hnanlage entstehen. Weniger konkret sind Überlegung­en, eine Quartiersg­arage zu errichten.

Es stellt sich bereits jetzt die Frage der Finanzieru­ng. Spielberge­r präsentier­t eine Mischkalku­lation für seine Parkplätze in den unteren Etagen. Die Seniorenre­sidenz soll ihm das nötige Geld bringen. Zur Quartiersg­arage ist noch wenig bekannt. Es klingt natürlich städtebaul­ich schön, ein „grünes“Parkhaus zu errichten.

Wer aber investiert? Ist es die Stadt selbst, weil sie für ihr Kongressze­ntrum Besucherpa­rkplätze ausweisen muss? Ein alleinsteh­endes Parkhaus ist wirtschaft­lich gesehen ein Unding. Der Großteil der Parkplätze ist außerhalb von Veranstalt­ungen kaum belegt. Es gibt für den Investor keine Rendite. Als das jetzige Parkhaus funktionie­rte (diese Zeiten gab es tatsächlic­h), waren die oberen Etagen unter der Woche stets frei.

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