Gemeinderat Obermeitingen sieht PV-Projekte in Hurlach kritisch
Mit vier geplanten PV-Anlagen befasst sich das Gremium und sendet ein deutliches Signal an die Nachbargemeinde.
Ende vergangenen Jahres nahm bereits der Marktgemeinderat Kaufering kritisch Stellung zu einer geplanten Freiflächen-Fotovoltaikanlage auf Hurlacher Flur. Nun wurden mehrere Projekte auch im Obermeitinger Gremium behandelt und ein deutliches Signal an die Nachbargemeinde gesendet. Vor allem die angedachte Umsetzung auf Höhe des Gewerbegebiets Hurlach sorgte für großes Unverständnis.
Mit gleich vier Hurlacher PVProjekten befasste sich der Rat in
Obermeitingen in seiner jüngsten Sitzung, was Bürgermeister Erwin Losert (CSU) zu der Aussage veranlasste, dass diese „wie Pilze aus dem Boden schießen“. Christian Riedl (CSU) beklagte, dass hier „wertvolle Flächen für die Landwirtschaft zugepflastert“werden. Es gebe schließlich noch genug leere Dächer von Industriehallen. „Wir sollten hier als Gemeinde ein Zeichen setzen“, äußerte er, auch wenn Obermeitingen nur das Recht zur Stellungnahme habe, aber kein Veto einlegen könne.
Alexander Rid (FW) entgegnete, dass grüne Energie benötigt werde. Riedl äußerte zudem die Sorge, dass für die Projekte Einspeisepunkte ins Stromnetz genutzt werden könnten, die für künftige Obermeitinger Projekte dann fehlten. Das war einer der Punkte, die auch die Kauferinger dazu bewogen hatte, sich im November gegen den Solarpark zu positionieren.
Hinter dem Vorhaben steht ein privater Investor. Der Einspeisepunkt liegt in einem Wohngebiet im Norden Kauferings. Claudia Endres, Leiterin des Nichttechnischen Bauamts, sagte jetzt auf Nachfrage, dass dazu bisher keine Reaktion aus Hurlach vorliege. Die größten Bedenken hatten Obermeitingens Bürgermeister Losert und einige Gemeinderäte bei der vorgesehenen 14 Hektar großen Freiflächen-PV-Anlage östlich des Gewerbegebiets Hurlach. „Sie gehen hier komplett an die Wohnbebauung hin. Das finde ich nicht gut. Im Mittelpunkt sollte das Schutzgut Mensch stehen und nicht die maximal mögliche Stromerzeugung. Sie sollten mehr Abstand lassen.“Der Aufforderung schlossen sich dann bei der Abstimmung ebenso alle Ratsmitglieder an, wie dem Anliegen, dass bei landwirtschaftlichen Flächen genau abgewogen werden sollte, ob diese wirklich für FreiflächenPV-Anlagen verwendet werden.