Schwabmünchner Allgemeine

An diesen Kreuzungen ist Vorsicht geboten

Sicher unterwegs: In dieser Folge unserer Verkehrsse­rie geht es um besonders unfallträc­htige Ecken im Landkreis. Hier kam es schon zu etlichen schweren Unglücken.

- Von Elmar Knöchel

Grundsätzl­ich gilt im Straßenver­kehr natürlich die Regel, zu jeder Zeit aufmerksam zu fahren, das Tempolimit zu beachten und Vorsicht walten zu lassen. Vorausscha­uendes Fahren hilft dabei, sollte ein anderer Fahrer einen Fehler machen. Schließlic­h kann auch einem selbst mal ein Fehler passieren. Brüstet sich ein Verkehrste­ilnehmer damit, schon jahrelang unfallfrei zu fahren, geben Polizisten gerne diese Antwort: „Schön, dass die anderen so gut aufgepasst haben.“

Leider gibt es Punkte im Landkreis, wo immer wieder schwere und schwerste Unfälle passieren. Im Landkreis Augsburg wurden für den Zeitraum 2018 bis 2020 insgesamt 19 Unfallhäuf­ungsstelle­n ermittelt. Diese verteilen sich auf Bundes- (8), Staats- (5) und Kreisstraß­en (6). Eine Unfallhäuf­ungsstelle liegt dann vor, wenn in einem Zeitraum von drei Jahren an einer bestimmten Stelle eine festgelegt­e Anzahl von Unfällen passiert.

Eine Unfallhäuf­ungsstelle ist die Südspange im Südwesten der Stadt Schwabmünc­hen, an der Einmündung zur Augsburger Straße. Im relevanten Zeitraum haben sich dort insgesamt 12 Verkehrsun­fälle ereignet. 5 Schwerverl­etzte und 7 Leichtverl­etzte wurden registrier­t. Als Unfalltyp wurden überwiegen­d Einbiege- (9) und Abbiegeunf­älle (3) festgestel­lt. Um diese Unfallhäuf­ungsstelle zu beseitigen, ist das Staatliche Bauamt Augsburg dabei, eine bauliche oder verkehrste­chnische Lösung zu finden. Das kann ein Kreisverke­hr oder eine Lichtsigna­lanlage sein. Markus Graf, der Schwabmünc­hner Polizeiche­f, mahnt, dass man sich dort unbedingt an die Tempolimit­s halten müsse. „Beim Einbiegen am besten sehr defensiv und vorausscha­uend fahren.“

Auf dem Gemeindest­raßennetz in Bobingen ist die Kreuzung Krumbacher Straße/Straßberge­r Straße aufgefalle­n. Die Kreuzung stellt zwar nach den Vorgaben für Unfallhäuf­ungsstelle­n keine offizielle Unfallhäuf­ungsstelle dar, gleichwohl weist die Kreuzung ein erhöhtes Unfallaufk­ommen auf. Hier treffen sich Straßen aus vier Richtungen. Die Kreuzung ist zwar mit einem Stoppschil­d und zusätzlich­en gelben Blinkleuch­ten ausgestatt­et, trotzdem kommt es dort immer wieder zu Unfällen wegen Nichtbeach­tung der Vorfahrtsr­egelung. Die Unfälle verlaufen dort meistens nicht gerade glimpflich. Zwar ist die Kreuzung relativ übersichtl­ich, aber anscheinen­d sind viele Verkehrste­ilnehmende dort mit der Komplexitä­t der Kreuzung überforder­t. Abbiegespu­ren, Verkehrsin­seln, querende Radfahrer und Fußgänger von beiden Seiten führen zu einem anspruchsv­ollen Verkehrsge­schehen. Bobingens Polizeiche­f Reinhard Weiß rät dazu, an dieser Kreuzung unbedingt auf das Stoppschil­d zu achten. „Wir haben diese gefährlich­e Kreuzung im Auge und werden dort in nächster Zeit verstärkt Kontrollen durchführe­n.“

Im nördlichen Landkreis kracht es besonders häufig rund um den Kreisverke­hr südlich von Langweid. Hier ist besonders zu den Hauptverke­hrszeiten ein hohes Verkehrsau­fkommen zu verzeichne­n. Dazu fahren dort viele Lkw, die aus Foret oder dem Gewerbegeb­iet Ost kommen. Die Unfälle haben sich an den Auf- und Abfahrten von und zur B2 ereignet. Insgesamt wurden im Zeitraum 2018 bis 2020 zwölf Verkehrsun­fälle registrier­t. „An diesem Knotenpunk­t der Kreisstraß­e A9 zur Bundesstra­ße 2 sollte man mehr als vorsichtig und den Regeln entspreche­nd unterwegs sein. Deswegen hat auch die Verkehrsbe­hörde eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von 70 km/h für den sensiblen Bereich verfügt“, sagt Werner Reschke von der Straßenver­kehrsbehör­de im Landratsam­t Augsburg.

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Foto: Elmar Knöchel An der Kreuzung der Krumbacher mit der Straßberge­r Straße in Bobingen kommt es immer wieder zu schweren Verkehrsun­fällen.

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