So geht die Sanierung voran
Vor zwei Jahren begannen die Sanierungsarbeiten an der Kirche St. Vitus im Willmatshofen. Ein großes Unterfangen. So steht es heute um das Projekt.
Der denkmalgeschützte Kirchturm ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Pfarrkirche St. Vitus in Willmatshofen. Um die Kirche gepflegt zu halten, begannen im Frühjahr 2022 notwendige Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten am Turm und der Kirche selbst. Damals waren die Kosten mit 1,16 Millionen Euro angesetzt, doch diese Kalkulation stammt schon aus 2017, als die ersten Voruntersuchungen stattfanden. Und noch sei das Limit nicht überschritten, so Kirchenpfleger Georg Teufelhart. Der größte Zuschuss stammt von der Finanzkammer der Diözese und eine Förderung in zwei Raten gab es vom Landkreis. Trotzdem wird noch auf Genehmigungen für weitere Zuschüsse von Landkreis, Bezirk und der Marktgemeinde gewartet. „Den Rest muss die Pfarrei selbst leisten“, so Teufelhart. Schon damals bestand die Sorge eines zu hohen Eigenanteils. Und die Bauarbeiten sind bislang nicht beendet.
Der historische Kirchturm selbst ist schon fertig. Es wurden dabei die Backsteinwände restauriert und das Dachtragewerk instand gesetzt. Auch der Dachbereich des direkt angrenzenden Kirchengebäudes, dem sogenannten Altargebäude, ist schon größtenteils fertiggestellt. Es fehlt noch das Dach des Westbereiches der Kirche. Nötig wurde die Instandsetzung der Dachtragewerke durch Fäulnisschäden, so Teufelhart. Innen wird sich der Empore angenommen. Vor etwa fünf Jahren wurde eine provisorische Holzunterstützung für die Empore angebracht. Diese soll nun durch feste Stahlträger ersetzt werden. Trotz anfänglicher Verzögerungen durch den Tierschutz wurde das ganze Bauprojekt professionell gehandhabt. Ein Lob spricht Teufelhart allen Beteiligten aus, „vom Planer bis zu allen ausführenden Firmen“.
Die Sakristei, ein Nebenraum für die Vorbereitung zum Gottesdienst, soll voraussichtlich im Frühjahr renoviert werden. Diese
ist seit Längerem von Schimmel befallen, was durch einen Wassereinbruch verschlimmert wurde. Dieses Projekt sei aber separat von den aktuellen Arbeiten, sagt der Kirchenpfleger. Es habe also keinen Einfluss auf die Fertigstellung der Instandsetzung des Turms und der Kirche. Die letzten umfassenden Renovierungsarbeiten fanden
zuletzt 1985 statt, damals aber nur im Innenraum der Kirche.
Ebenfalls Bedenken gaben die Bewohner des Kirchturms, denn auf dem Dach hatten Störche zwei Nester gebaut und auch das Innere wurde zum Zuhause von Turmfalke und Fledermäusen. Diese schränkten das Zeitfenster für die Bauarbeiten stark ein, da man sich
an die Ruhe- und Brutzeiten der Tiere anpassen musste, sagt Teufelhart. Schon vor Beginn der Bauarbeiten wurde ein Nest auf einen Baum bei einem benachbarten Bauernhof umquartiert. Zusätzlich wurde ein Metallrad auf die Dachspitze des Turms montiert, was dem zweiten Storchenpaar als neuen Platz für ihren Horst dient, erzählt
Teufelhart. Mit einem Nistkasten als Zuhause hat sich auch der Turmfalke an die Baustelle gewöhnt. Bei den Fledermäusen schaut regelmäßig eine Begutachterin vorbei. Falls diese brüten sollten, müssten die Bauarbeiten dementsprechend angepasst werden. Doch zurzeit scheint dies nicht der Fall zu sein.