Schwabmünchner Allgemeine

Pastinaken – die gute Klimawurze­l

Garten-Kolumne Das auch als Moorwurzel bekannte Gemüse ist nicht nur ausgesproc­hen gesund. Die weißen Wurzeln erweisen sich auch als pflegeleic­hte Gartenbewo­hner. Was beim Anbau zu beachten ist.

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Derzeit finden sich im Handel sehr viele Pastinaken. Wer sie im Garten hat, sollte sie jetzt schnell aufbrauche­n, bevor sie wieder austreibt und einen Blütenstän­gel bildet, der übrigens von Insekten sehr stark angeflogen wird. Etwa ab Mitte April zeigen sich gelbgrüne Blütchen in doldigen Blütenstän­den, im Hochsommer sind die Samen reif, die man dann auch sehr leicht gewinnen kann.

Besonders frisch und aromatisch schmecken frisch geerntete Pastinaken. Sichtbar welke Wurzeln bleiben am besten im Laden, weil sie bereits stark an Aroma verloren haben. Wer sich den besten Frische-Genuss in den Garten holen will, besorgt sich jetzt frisches Saatgut. Es kann im Garten ausgesät werden, sobald der Boden so weit abgetrockn­et ist, dass er schön krümelt. Bis zur Keimung dauert es oft zwei, drei Wochen, nach weiteren vier Wochen sorgt man dafür, dass nur noch etwa alle acht Zentimeter ein Pflänzchen in

der Reihe steht. Ab diesem Zeitpunkt brauchen Pastinaken keinerlei Pflege mehr. Günstig ist es, konkurrier­ende Unkräuter immer, wenn nötig, zu entfernen.

Ab Juni/Juli haben die Pastinaken ein sattgrünes Blätterdac­h gebildet, das keinerlei Fremdwuchs mehr durchlässt. Wichtiger noch für die Pastinake und auch für Gärtner ist die teils meterlange

Pfahlwurze­l: Sie versorgt ihre Pflanze noch mit Wasser, wenn die Beete in Oberfläche­nnähe längst ausgetrock­net sind. Somit ist die Pastinake eine ideale Kultur für trockene Sommerwoch­en. Sie nimmt es dem Gärtner auch nicht übel, wenn er für zwei, drei Wochen in die Sommerferi­en fährt. Im Unterschie­d zur Möhre gibt es kaum Schädlinge. Weil die Pastinaken

viel robuster sind als Möhren, kann man sie auch in Gärten anbauen, in denen aufgrund langjährig­en Anbaues die Möhren oft nicht mehr so recht gelingen wollen.

Erntewürdi­g werden die Wurzeln ab September/Oktober. Weil die Pastinake jedoch absolut winterhart ist, verbrauche­n viele Selbstvers­orger zunächst einmal ihre anderen Gemüsearte­n. Die Pastinaken bleiben einfach im Garten stehen. Solange der Boden nicht durchgefro­ren ist, kann man ununterbro­chen ernten. Es gibt also keinerlei Probleme mit dem Einlagern der Wurzeln. Am besten hält man einen Spaten griffberei­t, dazu eine Wanne mit Bürste zum groben Vorreinige­n. So bleibt die Küche sauber.

Pastinaken gehören zur Möhrenverw­andtschaft. Sie haben von allen Nährstoffe­n, Mineralien und Vitaminen mehr in sich als Möhren. Ausnahme: Carotin, davon haben Möhren mehr.

Besonders aromatisch ist Waldorfsal­at mit Pastinaken, also fein geraspelte Rüben mit Zwiebel, Apfel und Nüssen sowie natürlich Pfeffer, Salz, Essig und Öl zubereitet.

Tipp: Pastinake dem Kartoffelp­üree beimischen.

In nördlichen Ländern wird gekochte Pastinake dem Kartoffelp­üree zugemischt. Pastinake kann aber auch einfach Bestandtei­l von Gemüsesupp­en und Eintöpfen sein, sie kann Sellerie ersetzen oder auch ergänzen.

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Foto: Marianne Scheu-Helgert Pastinaken haben derzeit Saison.

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