Vom Glück der Deutschen
Wutbürger? Wutbauern? Wut-Weselskys? Eine Umfrage zeichnet ein anderes Bild.
„Nix gschwätzt, isch gnuag globt“– nichts gesagt, ist Lob genug.
Im Schwäbischen geht man mit Lob bekanntlich eher sparsam um. Und in vielen Menschen steckt wohl ein kleiner Schwabe, vor allem, wenn es um das eigene Lebensglück geht.
Wer die veröffentlichte Stimmungslage im Land so auf sich wirken lässt, könnte nämlich vermuten, der Fürst der Finsternis stünde vor den Grenzen. Und dahinter: Wutbürger, Wutbauern und Wut-Weselskys. Die Ampel tat manchmal ein Übriges. „Krisenmodus“wurde zum Wort des Jahres gekürt.
Aber pünktlich zum Tag des Glücks an diesem Mittwoch kehrt die Sonne zurück über das Land der Dichter und Denker. Denn wie das Sinus-Institut und das Institut YouGov in einer repräsentativen Befragung herausgefunden haben, bezeichnen sich 60 Prozent der Deutschen als sehr oder eher glücklich. Und es zeigt sich: Je höher der Bildungsabschluss oder das Haushaltseinkommen, desto glücklicher sind die Befragten. Da staunt selbst der Glücks-Finne?! Geld macht also doch ein wenig glücklich? Ja, aber nur ein bisschen. Gesundheit scheint der wichtigste Schlüssel zum Glück: Jeder Zweite nennt sie als Hauptfaktor. Mit Abstand folgen eine gute Partnerschaft, eine intakte Familie und eben genug Kohle.
Interessant ist, dass nur 25 Prozent der Befragten vermuten, die Menschen in Deutschland seien glücklich. Vor fünf Jahren waren das noch 46 Prozent. Vielleicht sollte man sich also einfach aus den sozialen Medien raushalten oder an Albert Einsteins Spruch erinnern: „Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufhören zu jammern.“