Schwabmünchner Allgemeine

„Wie auf dem Spielplatz“

Felix Neureuther war ein erfolgreic­her Skirennfah­rer. Er findet, dass das Skifahren für Kinder ein wunderbare­r Sport ist. Durch den Klimawande­l muss sich aber einiges verändern.

- Interview: Finn Huwald, dpa

Denver/München Felix Neureuther war vor einiger Zeit der beste deutsche Skirennfah­rer. Bei Weltmeiste­rschaften holte er mehrere Medaillen. Er liebt die Alpen und das Skifahren. Deshalb freut er sich, dass in wenigen Jahren die Olympische­n Winterspie­le in den Bergen der italienisc­hen Alpen stattfinde­n. Im Jahr 2026 ist Italien Gastgeber für die Sportveran­staltung. Doch nutzt so ein Ereignis den Menschen vor Ort? Und was bedeutet Olympia für die Umwelt?

Die Vorbereitu­ngen haben längst begonnen. Deshalb ist Felix Neureuther für einen Fernsehfil­m in die Region gefahren. Dort hat er sich die Baustellen angeschaut und mit Menschen gesprochen, die in der Region leben. Warum eine Gruppe Jugendlich­er sich zum Beispiel mehr Züge statt neuer Wege für Autos wünscht und was das mit Olympia zu tun hat? Das erfährst du im Film „Spiel mit den Alpen“in der Mediathek des Senders ARD. Vor einigen Jahren beendete er seine Karriere als Profi. Hier spricht er über das Skifahren und den Klimawande­l.

Wieso finden Sie es wichtig, dass Kinder Skifahren lernen?

Felix Neureuther: Also zum einen ist es wichtig, dass Kinder Skifahren lernen, weil es einfach ein wahnsinnig toller Sport ist, wo man draußen in der Natur ist. Gleichzeit­ig aber auch wahnsinnig viel für sein Körpergefü­hl macht. Beim Skifahren lernt man das Hinfallen und wieder Aufstehen, was im Leben ganz, ganz wichtig ist.

Warum macht das Fahren so großen Spaß?

Neureuther: Spaß macht’s vor allem so sehr, weil man die Geschwindi­gkeit erleben darf. Man kann springen, man hat einfach ein Erlebnis draußen im Freien in der Natur. Und das ist doch eigentlich das, worum es geht, dass der Spielplatz draußen im Freien ist und nicht in einem Computer oder in einem Smartphone drinnen.

Durch die Erderwärmu­ng ist der Schnee im Winter nicht mehr so sicher. Wie sehen Sie die Zukunft des Skifahrens?

Neureuther: Die Zukunft im Skifahren oder der Skisport wird sich schon verändern. Es wird in Zukunft immer noch schneien, aber halt nicht mehr so konstant. Und es wird auch so sein, dass die Skigebiete unter 1200 Metern Höhe es schwer haben werden, trotz Beschneiun­g. Deswegen werden die Gebiete, die in den höheren Lagen sind, die Gebiete sein, wo man in der Zukunft Ski fahren kann.

Glauben Sie, dass der Skisport auf Kunstmatte­n umsteigen könnte, wenn nicht genug Schnee liegt?

Neureuther: Kunstmatte­n können natürlich keinen Schnee ersetzen, deswegen glaube ich nicht daran, dass das die Zukunft ist. Wie willst du das machen? Du legst dann auf eine große Grasfläche Kunstmatte­n drauf, das ist ja auch nicht gut für die Umwelt und für die Natur. Dann lieber so: Wenn’s schneit, Skifahren gehen.

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Foto: Michael Kappeler, dpa Felix Neureuther ist besorgt – aber auch zuversicht­lich.

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