Schausteller und Wirte zahlen deutlich mehr Platzgeld am Plärrer
Die Stadt hat die Gebühren kräftig erhöht. Dies sorgt teils für höhere Preise und Unverständnis.
Der Bierpreis am Plärrer steigt, für Speisen muss ebenfalls mehr bezahlt werden. Beide Festwirte führen die Kostensteigerung auch darauf zurück, dass sie künftig deutlich mehr Platzgeld an die Stadt Augsburg abführen müssen. Von einer Verdopplung der bisherigen Gebühr wird berichtet. Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle bestätigt, dass die Stadt Schausteller und Wirte stärker als bisher zur Kasse bittet. Man habe die Pläne in den zuständigen Gremien vorgestellt und dafür Verständnis erhalten. In der Summe ist es ein Betrag von mehr als 100.000 Euro, den die Stadt zusätzlich an den beiden Volksfesten pro Jahr einnimmt.
Der Frühjahrsplärrer startet am Ostersonntag, 31. März, und dauert bis Sonntag, 14. April. Die Festwirte Thomas Kempter (Binswangerzelt) und Tina Held (Schallerzelt) hatten ihre neuen Preise unter anderem mit dem gestiegenen Platzgeld begründet. Im BinswangerZelt kostet die Maß Bier künftig 11,70 Euro, im Schallerzelt sind es 12,40 Euro. Offene Kritik an der Stadt gab es nicht. Auf Anfrage informiert
Wirtschaftsreferent Hübschle zum Vorgehen der Stadt: „Für den Plärrer gibt es für jede einzelne Sparte einen Rahmen, in dem sich das festgesetzte Platzgeld bewegt.“
Die Erhöhung erfolgte auf die jeweiligen Sparten bezogen, zu denen Fahrgeschäfte, Süßwarenstände, beide Bierzelte und andere Geschäfte gehören. Hübschle sagt: „Die teilweise signifikant höheren
Platzgeldfestsetzungen resultieren einerseits aus den neuen Flächentarifen, aber auch aus der nun angewandten Verrechnung sämtlicher mit der Zuweisung verbundenen Nutzungsmöglichkeit des jeweiligen Areals.“Dass beide Bierzelte inklusive ihrer Außenbewirtung viel Platz am Gelände benötigen, ist offenkundig.
Die bisherigen Tarife galten seit Januar 2015. Laut Hübschle rechnet die Stadt mit Mehreinnahmen „im niedrigen sechsstelligen Bereich“. Die neuen Platzgelder wurden im „Volksfestbeirat“, bestehend aus Vertretern der Politik, Marktkaufleuten, Schaustellern und Verwaltung vorgestellt und fanden dort grundsätzlich Zustimmung, so Hübschle.
Im Laufe der zurückliegenden zehn Jahre sei der Kostendeckungsgrad auf dem Plärrergelände für die Stadt von über 80 Prozent auf nur noch knapp über 50 Prozent gesunken. Wolfgang Hübschle sagt ferner: „Die immer höher werdenden Ausgaben für Sicherheitsdienste, Nebenkosten und weitere Auflagen, wie die Sperrung der Langenmantelstraße, sorgen dafür, dass der Kostendeckungsgrad immer weiter sinkt.“Daher sei eine Erhöhung der Platzgelder unumgänglich. „Auch in den geführten Gesprächen mit Zelt- und Imbissbetreibern war überwiegend Verständnis für diesen notwendigen Schritt vorhanden“, so Hübschle.