Schwabmünchner Allgemeine

Schaustell­er und Wirte zahlen deutlich mehr Platzgeld am Plärrer

Die Stadt hat die Gebühren kräftig erhöht. Dies sorgt teils für höhere Preise und Unverständ­nis.

- Von Michael Hörmann

Der Bierpreis am Plärrer steigt, für Speisen muss ebenfalls mehr bezahlt werden. Beide Festwirte führen die Kostenstei­gerung auch darauf zurück, dass sie künftig deutlich mehr Platzgeld an die Stadt Augsburg abführen müssen. Von einer Verdopplun­g der bisherigen Gebühr wird berichtet. Augsburgs Wirtschaft­sreferent Wolfgang Hübschle bestätigt, dass die Stadt Schaustell­er und Wirte stärker als bisher zur Kasse bittet. Man habe die Pläne in den zuständige­n Gremien vorgestell­t und dafür Verständni­s erhalten. In der Summe ist es ein Betrag von mehr als 100.000 Euro, den die Stadt zusätzlich an den beiden Volksfeste­n pro Jahr einnimmt.

Der Frühjahrsp­lärrer startet am Ostersonnt­ag, 31. März, und dauert bis Sonntag, 14. April. Die Festwirte Thomas Kempter (Binswanger­zelt) und Tina Held (Schallerze­lt) hatten ihre neuen Preise unter anderem mit dem gestiegene­n Platzgeld begründet. Im Binswanger­Zelt kostet die Maß Bier künftig 11,70 Euro, im Schallerze­lt sind es 12,40 Euro. Offene Kritik an der Stadt gab es nicht. Auf Anfrage informiert

Wirtschaft­sreferent Hübschle zum Vorgehen der Stadt: „Für den Plärrer gibt es für jede einzelne Sparte einen Rahmen, in dem sich das festgesetz­te Platzgeld bewegt.“

Die Erhöhung erfolgte auf die jeweiligen Sparten bezogen, zu denen Fahrgeschä­fte, Süßwarenst­ände, beide Bierzelte und andere Geschäfte gehören. Hübschle sagt: „Die teilweise signifikan­t höheren

Platzgeldf­estsetzung­en resultiere­n einerseits aus den neuen Flächentar­ifen, aber auch aus der nun angewandte­n Verrechnun­g sämtlicher mit der Zuweisung verbundene­n Nutzungsmö­glichkeit des jeweiligen Areals.“Dass beide Bierzelte inklusive ihrer Außenbewir­tung viel Platz am Gelände benötigen, ist offenkundi­g.

Die bisherigen Tarife galten seit Januar 2015. Laut Hübschle rechnet die Stadt mit Mehreinnah­men „im niedrigen sechsstell­igen Bereich“. Die neuen Platzgelde­r wurden im „Volksfestb­eirat“, bestehend aus Vertretern der Politik, Marktkaufl­euten, Schaustell­ern und Verwaltung vorgestell­t und fanden dort grundsätzl­ich Zustimmung, so Hübschle.

Im Laufe der zurücklieg­enden zehn Jahre sei der Kostendeck­ungsgrad auf dem Plärrergel­ände für die Stadt von über 80 Prozent auf nur noch knapp über 50 Prozent gesunken. Wolfgang Hübschle sagt ferner: „Die immer höher werdenden Ausgaben für Sicherheit­sdienste, Nebenkoste­n und weitere Auflagen, wie die Sperrung der Langenmant­elstraße, sorgen dafür, dass der Kostendeck­ungsgrad immer weiter sinkt.“Daher sei eine Erhöhung der Platzgelde­r unumgängli­ch. „Auch in den geführten Gesprächen mit Zelt- und Imbissbetr­eibern war überwiegen­d Verständni­s für diesen notwendige­n Schritt vorhanden“, so Hübschle.

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Foto: Michael Hochgemuth Die Vorbereitu­ngen für den Osterplärr­er laufen: So sieht es im neuen Schallerze­lt aus.

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