Musik in der Hoffnung auf Frieden
Das Ensemble Feygele gibt ein Konzert in St. Ulrich
Es war ursprünglich als Neujahrskonzert im Herbst vergangenen Jahres in der Augsburger Synagoge geplant – wegen Sicherheitsbedenken aber hatte es das Augsburger Klezmer-Ensemble Feygele (Jiddisch für „Vögelchen“) absagen müssen. Unter dem Motto „Sim shalom – Bringe Frieden“stand das Konzert nun, das das Ensemble in der gut besetzten evangelischen Ulrichskirche darbot. Es bildete den Abschluss der Woche für die christlich-jüdische Zusammenarbeit (früher „Woche der Brüderlichkeit“) und sollte, so Margaretha Hackermeier, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Augsburg, „Hoffnung bringen für Europa und den Nahen Osten“.
Feygele wurde 2009 vom Percussionisten Josef Strzegowski gegründet und spielt seither in wechselnden Besetzungen ein breites Programm mit Klezmer, israelischen und jiddischen Liedern. Beim Friedenskonzert wirkten neben Josef Strzegowski (Percussion und Leitung) die Klarinettistin Antonia Zott und Bassist Oliver Bosch mit, am Klavier Peter Bader und Christina S. Drexel als Sängerin und an der Geige. Das Konzert wurde eingebettet in das Motto der diesjährigen Woche der christlichjüdischen Zusammenarbeit: „Sounds of Dialogue“. In seinem Gruß zu diesem Abend sprach der evangelische Stadtdekan Frank Kreiselmeier an, wie notwendig es sei, sich gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und Anfeindungen zu stellen. Musik zeige auf, dass Frieden möglich ist.
Das Programm dieses Friedenskonzertes stellte eine Mischung dar aus liturgischer Musik, Klezmer aus dem Schtetl und israelischen Liedern und Instrumentalstücken. Dem Lobpreis an den Vater im Himmel und der Bitte um Segen und Frieden im Land folgte ausgelassen-fröhliche KlezmerMusik, bei deren tänzerischem Rhythmus manches Bein im Publikum mitwippte. Schöne Melodien, die mal der Sehnsucht, mal der Klage und auch der Freude ihren Ausdruck gaben – gesungen von Christina S. Drexel mit ihrem kräftigen Sopran -, fanden sich auch in den jiddischen Wiegenliedern. Der Sehnsucht nach Frieden gab am Schluss noch das bekannte „Yerushalaim shek zahav“, das ein „Jerusalem von Gold, von Kupfer und Licht“besingt, seinen Ausdruck.