Ganztagsbetreuung: SPD macht Druck
Träger steigen aus der Ganztagsbetreuung an Augsburger Schulen aus, weil Geld fehlt. Für die Werner-Egk-Grundschule gibt es eine Lösung.
In der Ganztagsbetreuung rumort es. Träger, die in Augsburger Schulen aktuell eine Ganztagsbetreuung anbieten, springen ab oder drohen mit ihrem Ausstieg, da das System unterfinanziert ist. Wie berichtet fordert die Stadt, dass der Freistaat mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellt. SPD-Stadträtin Tatjana Dörfler betont, dass die Stadt nicht nur nach „München schielen“dürfe, sondern selber aktiv werden müsse.
Die Träger schulischer Angebote stehen vor zwei Problemen: Zum einen fehle es an qualifiziertem Personal und Fachkräften, zum anderen an der ausreichenden Finanzierung durch den Freistaat. „Beim offenen und gebundenen Ganztag handelt es sich um ein rein schulisches, also staatliches Angebot, das vom Freistaat adäquat finanziert werden muss. Derzeit ist das ganze System leider durch nicht ausreichend staatliche Mittel unterfinanziert“, sagt Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne). Träger
an drei Augsburger Schulen haben sich mittlerweile zurückgezogen. Neben dem Rückzug gebe es Träger, die einen Ausstieg angekündigt hätten. Die betroffenen Schulen stünden derzeit auch in
Gesprächen mit den Eltern, so Wild.
Wie Helmut Jesske, der Geschäftsführer des Stadtjugendringes (SJR) Augsburg auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, werde
sich der SJR aus den genannten Gründen aus dem gebundenen Ganztagsangebot an der WernerEgk-Grundschule in Oberhausen zurückziehen. Das bestätigt auch Schulamtsleiter Markus Wörle. Der
SJR habe die Grundschule rechtzeitig über den Ausstieg im kommenden Schuljahr informiert. Dieser werde dennoch fortgeführt. „Der Wegfall des SJR stellt für die Durchführung des gebundenen Ganztags kein Problem dar“, so Wörle.
Nach der Diskussion um die Pferseer Kita Pfiffikus, in der die Beiträge durch den neuen Münchner Eigentümer stark ansteigen sollten, stellte die SPD-Stadtratsfraktion Ende Februar den Antrag, dass die Stadt unter anderem bei den Spitzenverbänden der KitaTräger und beim bayerischen Städtetag den Schulterschluss zur Reformierung und Erhöhung der Kostenerstattung für Kita-Personal und damit zusammenhängende Betriebs- und Verwaltungskosten suchen solle, so SPD-Rätin Tatjana Dörfler. Die Grundprobleme des Betreuungssystems würden derzeit in vielen Bereichen zutage treten. Die Stadt müsse sich anders aufstellen, um die aktuellen Probleme meistern zu können, so die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion.