Kein Grund zur Panik
Wenn die Bilanz zu 2023 lautet, dass Straftaten in Augsburg zugenommen haben – absolut und gemessen an der Gesamtbevölkerung –, dann ist dies natürlich keine erfreuliche Botschaft. Doch man muss differenzieren zwischen dem großen Bild und einzelnen Deliktsbereichen. Ja, die Gesamtzahl der Straftaten stieg erneut, in den Jahren bis einschließlich 2019 bewegte sie sich jedoch auf höherem Niveau. Die Corona-Pandemie führte zu einem „unnatürlichen“Rückgang in vielen Kriminalitätsbereichen, der aktuelle Anstieg ist vor diesem Hintergrund zunächst eine Art „Normalisierung“.
Dies darf selbstverständlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass manche aktuellen statistischen Trends alarmierend sind – weil sie auf grundlegende, problematische Entwicklungen in Augsburg hindeuten. Dazu zählt der steigende Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger ebenso wie die enorm hohe Anzahl an straffälligen Kindern und Jugendlichen.
So bemüht Polizei, Schulen und Ämter in der Stadt Augsburg auch scheinen: Die Pandemie hat in einigen jungen Menschen offenbar Spuren hinterlassen, die bislang kaum in den Griff zu bekommen sind. Aufgeben darf man sie deshalb natürlich nicht, im Gegenteil: Hilfsangebote, zum Beispiel in den Schulen, müssen weiter gestärkt werden.
Es gibt eine Formulierung, mit denen Polizeisprecher Entwicklungen in sämtlichen Deliktsbereichen gerne kommentieren. Die Polizei werde die Situation „genau beobachten“und dann gegebenenfalls „entsprechende Maßnahmen“ergreifen. Man darf auf die nächste Kriminalstatistik für Augsburg gespannt sein – und darauf, ob dann noch die Rede von „Normalisierung“sein kann.