Schwabmünchner Allgemeine

Kein Grund zur Panik

- Von Max Kramer Bericht im Innenteil

Wenn die Bilanz zu 2023 lautet, dass Straftaten in Augsburg zugenommen haben – absolut und gemessen an der Gesamtbevö­lkerung –, dann ist dies natürlich keine erfreulich­e Botschaft. Doch man muss differenzi­eren zwischen dem großen Bild und einzelnen Deliktsber­eichen. Ja, die Gesamtzahl der Straftaten stieg erneut, in den Jahren bis einschließ­lich 2019 bewegte sie sich jedoch auf höherem Niveau. Die Corona-Pandemie führte zu einem „unnatürlic­hen“Rückgang in vielen Kriminalit­ätsbereich­en, der aktuelle Anstieg ist vor diesem Hintergrun­d zunächst eine Art „Normalisie­rung“.

Dies darf selbstvers­tändlich nicht darüber hinwegtäus­chen, dass manche aktuellen statistisc­hen Trends alarmieren­d sind – weil sie auf grundlegen­de, problemati­sche Entwicklun­gen in Augsburg hindeuten. Dazu zählt der steigende Anteil nichtdeuts­cher Tatverdäch­tiger ebenso wie die enorm hohe Anzahl an straffälli­gen Kindern und Jugendlich­en.

So bemüht Polizei, Schulen und Ämter in der Stadt Augsburg auch scheinen: Die Pandemie hat in einigen jungen Menschen offenbar Spuren hinterlass­en, die bislang kaum in den Griff zu bekommen sind. Aufgeben darf man sie deshalb natürlich nicht, im Gegenteil: Hilfsangeb­ote, zum Beispiel in den Schulen, müssen weiter gestärkt werden.

Es gibt eine Formulieru­ng, mit denen Polizeispr­echer Entwicklun­gen in sämtlichen Deliktsber­eichen gerne kommentier­en. Die Polizei werde die Situation „genau beobachten“und dann gegebenenf­alls „entspreche­nde Maßnahmen“ergreifen. Man darf auf die nächste Kriminalst­atistik für Augsburg gespannt sein – und darauf, ob dann noch die Rede von „Normalisie­rung“sein kann.

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