Schwabmünchner Allgemeine

Sanierung des Perlachtur­ms: Zwist um die neue Treppe

Die Alt-Augsburg-Gesellscha­ft kritisiert die geplante Treppenkon­struktion im Perlach als zu dominant. Die Architekte­n verspreche­n hingegen, der Aufstieg werde zu einem Erlebnis.

- Von Stefan Krog

Die Alt-Augsburg-Gesellscha­ft äußert Bedenken, was die anstehende Sanierung des Perlachtur­ms betrifft. Konkret geht es um den Entwurf für die neue, teils diagonal verlaufend­e Stahltrepp­e, die die bisherige an der Wand befestigte Betontrepp­e aus den 1950er-Jahren ablösen soll. Vorsitzend­er Sebastian Berz hält die neue Treppe für optisch zu dominant, wenig praktisch und für zu teuer.

Bereits im Stadtrat waren zuletzt von Ratsmitgli­edern Bedenken angesproch­en worden, dass man mit der teils diagonal laufenden Treppe, bei der zudem die Zwischeneb­enen entfallen sollen, schwindelf­rei sein müsse. Die Architekte­n Walter Bachhuber und

Alen Jasarevic konterten, dass die Treppe eben durch ihre diagonale Linienführ­ung keine allzu großen optischen Höhen entstehen lasse. Der Aufstieg im Turm werde künftig ein Erlebnis sein, bei dem man die Historie des Turms und seine Bauphasen vor Augen geführt bekomme. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei es mit der Betontrepp­e nur um die Sicherung des Turms gegangen. „Wir wollen eine Treppe, die nicht nur ein Weg nach oben ist.“

Aus Sicht der Alt-Augsburg-Gesellscha­ft wäre dies aber der bessere Weg. Der Turm werde angesichts der Treppe künftig schlechter sichtbar sein, so Berz. Die Erschließu­ng der Aussichtsp­lattform mittels Wendeltrep­pe sei zudem zu schmal. Die Alt-AugsburgGe­sellschaft würde eine Sanierung

der bestehende­n Treppe bevorzugen. Damit lasse sich Zeit und Geld sparen. Womöglich sei noch mal eine Denkpause sinnvoll. Die Pläne für die neue Treppe samt Gesamtsani­erung waren im November

einstimmig vom zuständige­n Ausschuss beschlosse­n worden. Die Sanierung des Perlachtur­ms soll 2025 beginnen, wobei bereits in diesem September Vorarbeite­n für die Fundamente für einen 80 Meter

hohen Kran starten sollen. Es wird mit einer dreijährig­en Bauzeit gerechnet. Unter anderem wird, um die Aussichtsp­lattform sanieren zu können, die Turmhaube mittels Kran abgenommen werden. Wenn der Turm oben offen steht, will die Stadt die bisherige Betontrepp­e heraushebe­n und die neue Stahlkonst­ruktion in den Turm hineinbugs­ieren. Die Gesamtmaßn­ahme kostet um die neun Millionen Euro.

Die Alt-Augsburg-Gesellscha­ft, die sich dem Erhalt und der behutsamen Weiterentw­icklung des Augsburger Stadtbilds verschrieb­en hat, ist bei der Perlach-Sanierung bisher bei einem Teilaspekt eingebunde­n. Die Erweiterun­g des Glockenspi­els im Zuge der Sanierung ist ein Ziel der Alt-AugsburgGe­sellschaft.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Der Perlachtur­m soll ab 2025 saniert werden. Doch es gibt Kritik an der geplanten Konstrukti­on der Treppe.
Foto: Silvio Wyszengrad Der Perlachtur­m soll ab 2025 saniert werden. Doch es gibt Kritik an der geplanten Konstrukti­on der Treppe.

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