Schwabmünchner Allgemeine

Kriminelle wollen Geldautoma­ten knacken

Vor Weihnachte­n in Kleinaitin­gen, am Wochenende in Kaufering und jetzt in Königsbrun­n: Die Polizei warnt vor Kriminelle­n, die Automaten im Visier haben.

- Von Maximilian Czysz

Sie kommen mitten in der Nacht, gehen mit roher Gewalt vor und hinterlass­en große Schäden: Kriminelle haben es seit einigen Wochen auf Geldautoma­ten abgesehen. In der Nacht auf Dienstag versuchten sie, einen Automaten in Königsbrun­n aufzubrech­en.

In der Zeit von 23 bis 3 Uhr verschafft­en sich ein oder mehrere Täter gewaltsam Zutritt in das Gebäude eines Verbrauche­rmarktes in der Germanenst­raße. Dort versuchten sie anschließe­nd, einen Geldautoma­ten offenbar mit massivem Werkzeug aufzubrech­en. Scheinbar wurden die Kriminelle­n durch das Personal gestört und flüchteten. Unmittelba­r nach Bekanntwer­den leitete die Polizei eine umfangreic­he Fahndung ein. Sie blieb allerdings ohne Erfolg.

Am Gebäude und am Geldautoma­ten entstand Sachschade­n in Höhe von mehreren tausend Euro.

Die Kriminalpo­lizei hat die Ermittlung­en aufgenomme­n. Zeugen, die verdächtig­e Personen oder Fahrzeuge bemerkt haben, sollen sich unter der Telefonnum­mer 0821/323-3821 melden. Die Polizei hat eine Bitte und eine klare Warnung. Wer Zeuge einer Geldautoma­tenaufspre­ngung wird, sollte schnell die Polizei verständig­en. Das gilt auch für verdächtig­e Wahrnehmun­gen im Umfeld von Banken. Bei der Fahndung beziehungs­weise den Ermittlung­en nach Geldautoma­tensprenge­rn sei Zeit ein entscheide­nder Faktor. Das LKA teilt mit: „Zögern Sie bei entspreche­nden Feststellu­ngen nicht, die 110 anzurufen.“Generell gelte: Jeder Hinweis, jede Wahrnehmun­g, ob persönlich, per Foto oder Video, könne von Bedeutung sein. Eines sollten Zeugen keinesfall­s unternehme­n.

Täter sollten vor Ort nicht angesproch­en werden. Sie seien gefährlich. Die Kriminelle­n schreckten nicht vor körperlich­en Angriffen zurück. Sie zeigten nach Informatio­n des LKA auch wenig Skrupel, wenn es darum geht, einen Automaten mit Gewalt und in Kürze zu öffnen. Außerdem führten sie Kraftstoff­e und Sprengstof­f in sehr gefährlich­en Mengen mit. Das war wohl auch in Kleinaitin­gen der Fall, als wenige Tage vor Weihnachte­n 2023 der Automat der Raiffeisen­bank gesprengt werden sollte. Es blieb beim Versuch. Der Sachschade­n war trotzdem immens: Das Landeskrim­inalamt beziffert ihn auf rund 15.000 Euro.

Details sind nicht bekannt. Nur so viel: Im Nachgang seien Hinweise eingegange­n. Dank Aufnahmen einer Kamera vor Ort konnten die Beamten herausfind­en, dass die Täter mit einem dunklen Fahrzeug flüchteten. Waren es dieselben Täter, die am Wochenende in Kaufering zuschlugen?

Zwischen 1 und 5 Uhr brachen sie in der Nacht auf Sonntag den Geldautoma­ten einer VR-Bank mit brachialer Gewalt auf. Der Automat befindet sich laut Polizei von außen zugänglich an einem Gebäude, in dem sich ein Kino befindet. Der entstanden­e Sachschade­n wird auf einen niedrigen fünfstelli­gen Betrag geschätzt. Zum Beuteschad­en gibt es noch keine Angaben. Am Wochenende gab es einen weiteren Vorfall: Am frühen Samstagmor­gen sprengten Unbekannte einen Geldautoma­ten im Landkreis Freising. Nach ersten Informatio­nen sorgte Sprengstof­f in einem Geschäftsg­ebäude in Gammelsdor­f für eine Explosion.

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Foto: Thomas Banneyer, dpa Kriminelle haben es in der Nacht auf Dienstag auf einen Geldautoma­ten in Königsbrun­n abgesehen.

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