Dreistündiges Streichkonzert im Stadtrat
Drastische Rückzahlungen bei der Gewerbesteuer zwingen Schwabmünchen zum Sparen. Wie es gelingt, den Gesamthaushalt zu reduzieren.
Bei der Vorberatung des Verwaltungshaushalts war eines schon lange klar: Schwabmünchen muss sparen. Hauptgrund sind die massiven Rückzahlungen der Gewerbesteuer, die nun den Rotstift zum Hauptwerkzeug in der Verwaltung, vor allem der Kämmerei, gemacht haben.
Schon vor der Beratung des Verwaltungshaushalts konnte durch Kürzen und Verschieben auf einen späteren Zeitpunkt der Gesamthaushalt auf der Ausgabenseite um zwölf Millionen reduziert werden. „Die Haushaltsberatungen in diesem Jahr sind nicht vergnügungssteuerpflichtig“, stellte Bürgermeister Lorenz Müller dazu fest.
Was neben der drastischen Reduzierung der Gewerbesteuereinnahmen auf 8,25 Millionen Euro – im Jahr 2022 waren es noch 17,5 Millionen – ebenfalls deutlich zu Buche schlägt, ist die Kreisumlage. Denn diese wird auf Grundlage der Finanzkraft vom zwei Jahren berechnet und beträgt dadurch stolze 12,5 Millionen.
Auf Platz zwei der Ausgaben stehen die Personalkosten in Höhe von insgesamt 8,3 Millionen. Auch diese sind wegen der Lohnsteigerungen weiter gestiegen. Mit 558 Euro Personalkosten pro Einwohner liegt Schwabmünchen dabei weiter unter dem bayerischen
Durchschnitt von 573 Euro. Zudem kommen noch acht Millionen für Kindergärten und Schulen. Ein großer Einnahmeposten ist der Einkommensteueranteil, der mit rund 11,5 Millionen Euro kalkuliert wird.
So galt es für die Mitglieder des
Hauptausschusses, in der Vorberatung noch weitere Ausgaben zu reduzieren. Gut drei Stunden arbeiteten sich die Stadträte durch das mehr als 280 Seiten umfassende Werk, um noch weitere Einsparungen zu erzielen. Denn anders als üblich und vorgegeben war klar, dass es auch in diesem Jahr keine Zuführung des Verwaltungshaushalts in den Vermögenshaushalt geben wird.
Wie schon im Vorjahr fließt das Geld andersherum. Eine Ausgabenform störte dabei viele Räte: die Energiekosten. Diese sind, bedingt durch die noch laufenden Verträge, immens hoch. Nun soll geprüft werden, was mit Blick auf Einsparungen noch an Senkungen möglich ist. Am Ende war das erneute intensive Studium der vielen Zahlen erfolgreich. Die im Entwurf geplante Zuführung aus dem Vermögenshaushalt von rund 3,5 Millionen Euro konnte um etwas mehr als eine Million auf rund 2,4 Millionen gesenkt werden.
Nach der noch ausstehenden Vorberatung des Vermögenshaushaltes ist die endgültige Verabschiedung des gesamten Haushaltes für den 16. April geplant.