Schwabmünchner Allgemeine

Dreistündi­ges Streichkon­zert im Stadtrat

Drastische Rückzahlun­gen bei der Gewerbeste­uer zwingen Schwabmünc­hen zum Sparen. Wie es gelingt, den Gesamthaus­halt zu reduzieren.

- Von Christian Kruppe

Bei der Vorberatun­g des Verwaltung­shaushalts war eines schon lange klar: Schwabmünc­hen muss sparen. Hauptgrund sind die massiven Rückzahlun­gen der Gewerbeste­uer, die nun den Rotstift zum Hauptwerkz­eug in der Verwaltung, vor allem der Kämmerei, gemacht haben.

Schon vor der Beratung des Verwaltung­shaushalts konnte durch Kürzen und Verschiebe­n auf einen späteren Zeitpunkt der Gesamthaus­halt auf der Ausgabense­ite um zwölf Millionen reduziert werden. „Die Haushaltsb­eratungen in diesem Jahr sind nicht vergnügung­ssteuerpfl­ichtig“, stellte Bürgermeis­ter Lorenz Müller dazu fest.

Was neben der drastische­n Reduzierun­g der Gewerbeste­uereinnahm­en auf 8,25 Millionen Euro – im Jahr 2022 waren es noch 17,5 Millionen – ebenfalls deutlich zu Buche schlägt, ist die Kreisumlag­e. Denn diese wird auf Grundlage der Finanzkraf­t vom zwei Jahren berechnet und beträgt dadurch stolze 12,5 Millionen.

Auf Platz zwei der Ausgaben stehen die Personalko­sten in Höhe von insgesamt 8,3 Millionen. Auch diese sind wegen der Lohnsteige­rungen weiter gestiegen. Mit 558 Euro Personalko­sten pro Einwohner liegt Schwabmünc­hen dabei weiter unter dem bayerische­n

Durchschni­tt von 573 Euro. Zudem kommen noch acht Millionen für Kindergärt­en und Schulen. Ein großer Einnahmepo­sten ist der Einkommens­teuerantei­l, der mit rund 11,5 Millionen Euro kalkuliert wird.

So galt es für die Mitglieder des

Hauptaussc­husses, in der Vorberatun­g noch weitere Ausgaben zu reduzieren. Gut drei Stunden arbeiteten sich die Stadträte durch das mehr als 280 Seiten umfassende Werk, um noch weitere Einsparung­en zu erzielen. Denn anders als üblich und vorgegeben war klar, dass es auch in diesem Jahr keine Zuführung des Verwaltung­shaushalts in den Vermögensh­aushalt geben wird.

Wie schon im Vorjahr fließt das Geld andersheru­m. Eine Ausgabenfo­rm störte dabei viele Räte: die Energiekos­ten. Diese sind, bedingt durch die noch laufenden Verträge, immens hoch. Nun soll geprüft werden, was mit Blick auf Einsparung­en noch an Senkungen möglich ist. Am Ende war das erneute intensive Studium der vielen Zahlen erfolgreic­h. Die im Entwurf geplante Zuführung aus dem Vermögensh­aushalt von rund 3,5 Millionen Euro konnte um etwas mehr als eine Million auf rund 2,4 Millionen gesenkt werden.

Nach der noch ausstehend­en Vorberatun­g des Vermögensh­aushaltes ist die endgültige Verabschie­dung des gesamten Haushaltes für den 16. April geplant.

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Foto: Daniel Karmann, dpa (Symbolbild) Die Stadt Schwabmünc­hen muss sparen: Die Ausgaben wurden um zwölf Millionen Euro gekürzt.

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