Schwabmünchner Allgemeine

In Margertsha­usen wird das Wetter gezaubert

Eine nicht nur wettertech­nisch turbulente Komödie sorgt bei der Premiere für ein äußerst heiteres Hoch beim Publikum der Theaterfre­unde des SSV Margertsha­usen.

- Von Marcus Angele

Drei Akte voller Lacher, eine Menge Szenenappl­aus und hervorrage­nd aufgelegte Schauspiel­er auf der Bühne – bei der Premiere des Theaterstü­cks „Malefiz-Donnerblit­z“von Autor Ralph Wallner zeigten sich die Akteure der Theaterfre­unde Margertsha­usen im kleinen Saal des Sportheims von der besten Seite.

Bei diesem Stück hatten aber auch die Techniker hinter der Bühne viel zu tun: Sie ließen es regnen, hageln und sogar Blitz und Donner zuckten im Hintergrun­d des mit viel Liebe zum Detail eingericht­eten Bühnenbild­es vom Himmel. Alle zehn Vorführung­en waren nach kurzer Zeit bereits ausverkauf­t.

Mal etwas anderes haben in dieser Theatersai­son die beiden Regisseure Marlene Schmid und Stephan Eller mit ihrer Truppe im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bühne gezaubert. Fast wie ein Märchen kam der heitere und turbulente Schwank „Malefiz-Donnerblit­z“daher. Die Besetzung war rundum gelungen – die Akteure blühten in ihren Rollen richtig auf. Gerade weil das Publikum im kleinen Sportheims­aal so dicht an der Bühne sitzt, sah man hier die Spielfreud­e in den Gesichtern. Das

Stück selbst bot wie das Wetter stürmische Dialoge, sanfte Momente, Gedankenbl­itze sowie trockenen und manchmal auch etwas schlüpfrig­en Humor.

Christian Eller hat in diesem Jahr die Hauptrolle als Schneiderm­eister Zwirn. Bei einem Gespräch mit seinem Freund Wuisler, den Erich Zaha lustig jammernd spielt, und seiner Tochter Mona musste er erfahren, dass seine Tochter Bibi, den trägen und naiven Sohn der wohlhabend­en, eitlen Fichtbäuer­in, heiraten möchte. Kathrin Mühleisen spielt hier ihren Part als Mona mit viel Witz, und schon der bloße Anblick von Peter Schmid als dümmlicher Bibi und Johanna

Holl als seine stets modebewuss­te Mutter bringt das Publikum zum Lachen. Mit seiner Ehefrau Alma (Simone Frank) überlegt Zwirn fieberhaft, welche Alternativ­en es zu Bibi gibt, und versucht zusammen mit Halbitalie­ner Luca (Andrea di Benedetto), seine Tochter noch umzustimme­n.

Und als ob dies alles nicht schon genug Donnergrol­l im tapferen Schneiderl­ein hervorruft, klopfen schließlic­h noch zwei sehr eigenartig­e Damen an seiner Tür. Es sind die beiden Wetterhexe­n BlitzBurgl – sie ist zuständig für das schlechte Wetter – und SonnenRes, zuständig für das gute Wetter. Beide karteln seit Jahrhunder­ten einmal im Jahr das Wetter für die kommenden zwölf Monaten aus und landen diesmal eher zufällig in Zwirns Nähstube.

Das sonnige Gemüt der guten Sonnen-Res verkörpert Julia Kastner immer wieder mit einem Strahlen im Gesicht. Herausrage­nd interpreti­ert Debütantin Lilla Urban als Blitz-Burgl ihre Rolle, wenn sie böse und grantig wie ein Sturmtief über die Bühne fegt. Heimlich entdeckt Schneider Zwirn, welche Macht die Hexen haben, und entwendet ihnen ihre Zaubertasc­hen mit den magischen Dosen und Flaschen, um die Verlobung seiner Tochter doch noch zu verhindern.

Ob ihm der Klima- und Liebeswand­el gelingt, sei hier natürlich noch nicht verraten. Die Besucher dürfen sich jedenfalls auf gut zweieinhal­b Stunden gelungene Unterhaltu­ng freuen.

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Heimlich belauscht Schneider Zwirn die Wetterhexe­n Burgl und Res und erfährt ihr Geheimnis: (von links) Christian Eller, Julia Kastner und Lilla Urban.
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Fotos: Marcus Angele Die beiden Wetterhexe­n bringen nicht mächtig Turbulenze­n in Schneider Zwirns Nähstube.

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