In Margertshausen wird das Wetter gezaubert
Eine nicht nur wettertechnisch turbulente Komödie sorgt bei der Premiere für ein äußerst heiteres Hoch beim Publikum der Theaterfreunde des SSV Margertshausen.
Drei Akte voller Lacher, eine Menge Szenenapplaus und hervorragend aufgelegte Schauspieler auf der Bühne – bei der Premiere des Theaterstücks „Malefiz-Donnerblitz“von Autor Ralph Wallner zeigten sich die Akteure der Theaterfreunde Margertshausen im kleinen Saal des Sportheims von der besten Seite.
Bei diesem Stück hatten aber auch die Techniker hinter der Bühne viel zu tun: Sie ließen es regnen, hageln und sogar Blitz und Donner zuckten im Hintergrund des mit viel Liebe zum Detail eingerichteten Bühnenbildes vom Himmel. Alle zehn Vorführungen waren nach kurzer Zeit bereits ausverkauft.
Mal etwas anderes haben in dieser Theatersaison die beiden Regisseure Marlene Schmid und Stephan Eller mit ihrer Truppe im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bühne gezaubert. Fast wie ein Märchen kam der heitere und turbulente Schwank „Malefiz-Donnerblitz“daher. Die Besetzung war rundum gelungen – die Akteure blühten in ihren Rollen richtig auf. Gerade weil das Publikum im kleinen Sportheimsaal so dicht an der Bühne sitzt, sah man hier die Spielfreude in den Gesichtern. Das
Stück selbst bot wie das Wetter stürmische Dialoge, sanfte Momente, Gedankenblitze sowie trockenen und manchmal auch etwas schlüpfrigen Humor.
Christian Eller hat in diesem Jahr die Hauptrolle als Schneidermeister Zwirn. Bei einem Gespräch mit seinem Freund Wuisler, den Erich Zaha lustig jammernd spielt, und seiner Tochter Mona musste er erfahren, dass seine Tochter Bibi, den trägen und naiven Sohn der wohlhabenden, eitlen Fichtbäuerin, heiraten möchte. Kathrin Mühleisen spielt hier ihren Part als Mona mit viel Witz, und schon der bloße Anblick von Peter Schmid als dümmlicher Bibi und Johanna
Holl als seine stets modebewusste Mutter bringt das Publikum zum Lachen. Mit seiner Ehefrau Alma (Simone Frank) überlegt Zwirn fieberhaft, welche Alternativen es zu Bibi gibt, und versucht zusammen mit Halbitaliener Luca (Andrea di Benedetto), seine Tochter noch umzustimmen.
Und als ob dies alles nicht schon genug Donnergroll im tapferen Schneiderlein hervorruft, klopfen schließlich noch zwei sehr eigenartige Damen an seiner Tür. Es sind die beiden Wetterhexen BlitzBurgl – sie ist zuständig für das schlechte Wetter – und SonnenRes, zuständig für das gute Wetter. Beide karteln seit Jahrhunderten einmal im Jahr das Wetter für die kommenden zwölf Monaten aus und landen diesmal eher zufällig in Zwirns Nähstube.
Das sonnige Gemüt der guten Sonnen-Res verkörpert Julia Kastner immer wieder mit einem Strahlen im Gesicht. Herausragend interpretiert Debütantin Lilla Urban als Blitz-Burgl ihre Rolle, wenn sie böse und grantig wie ein Sturmtief über die Bühne fegt. Heimlich entdeckt Schneider Zwirn, welche Macht die Hexen haben, und entwendet ihnen ihre Zaubertaschen mit den magischen Dosen und Flaschen, um die Verlobung seiner Tochter doch noch zu verhindern.
Ob ihm der Klima- und Liebeswandel gelingt, sei hier natürlich noch nicht verraten. Die Besucher dürfen sich jedenfalls auf gut zweieinhalb Stunden gelungene Unterhaltung freuen.