Der Osterhase ist durchsichtig wie der Pumuckl
Die Kinder der Kita Gießenburg in Untermeitingen basteln zu Ostern Hasennester aus Glas. Sie verraten dabei ihre Pläne und Wünsche für die Osterferien.
Der dreijährige Maxi aus der Elefantengruppe der Kita Gießenburg in Untermeitingen sitzt hoch konzentriert auf dem Schoß von Erzieherin Diana Wiedmer und klebt stolz die Hasenohren am Glas fest. Diana Wiedmer hilft im, das blaue Geschenkband um den Glashals zu schlingen und die Ohren zusätzlich zum Kleber zu fixieren. Sie sagt: „Jetzt brauche ich deinen Finger für den Knoten“. Dabei passiert ein kurzes Malheur: Ein Hasenohr verrutscht und fällt auf den Boden, als Maxi aufspringt. Schnell ist das Ohr wieder aufgehoben und dieses Mal passt Maxi ganz genau auf, dass es an Ort und Stelle bleibt. Schließlich möchte er keinen Ein-Ohr-Hasen als Osternest. Er sagt: „Ich freue mich auf Ostern, weil Mama dann Schokolade nach Hause bringt.“
Ein paar Kinder aus der Elefantengruppe erzählen, was an den Ferien und Ostern besonders toll für sie ist. Die sechsjährige Lene sagt: „Der Osterhase kommt und bringt mir bunten Regenbogen-Schleim zum Baden.“Ihre Freundin Marie, fünf Jahre, sagt: „Ich mag Ostern, weil die Blumen so schön blühen und ich in den Ferien mein Trampolin aufbauen kann.“Die beiden diskutieren über den Osterhasen. Lene möchte ihn durch das Gebüsch beobachten. Marie wendet ein, der Osterhase sei unsichtbar wie Pumuckl.
Die vierjährige Rebecca weiß das auch und möchte deshalb an Ostern einen Eierkorb suchen. Der fünfjährige Daniel wünscht sich einen ferngesteuerten Hubschrauber von Lego Ninjago. Alle möchten in den Ferien Schwimmen gehen. Bis Maxis Hase fertig ist, dauert es eine Weile.
Erzieherin Wiedmer erklärt ihm genau, was machen soll und fragt nach: „Was brauchen wir denn noch?“Er antwortet: „Die Augen.“Diana Wiedmer hat bereits etwas Kleber auf dem Handrücken kleben vom Ohrenzusammenkleben und den verwendet Maxi, um die Wackelaugen festzukleben. Die Kinder lernen, achtsam mit dem Material umzugehen und nichts zu verschwenden. Und schon sitzen beide Wackelaugen an Ort und Stelle auf dem großen Marmeladenglas. Erst hat Maxi eines ein wenig weiter weg geklebt, das rutscht er jetzt noch ganz nahe an das andere Auge.
Zu Beginn hat der Dreijährige die Ohren mit Bleistift auf das braune Tonpapier vorgezeichnet. Erzieherin Wiedmer gibt ihm den Tipp, schön langsam auszuschneiden. Sie zeigt ihm, wie er die Schere am besten hält. Jetzt kann Maxi los schnippeln. Einen Rat gibt es von Wiedmer noch: „Fang hier auf dem Strich an, sonst ist das Ohr nachher viel zu groß.“Stück für Stück arbeitet Maxi sich zur Spitze des Ohrs vor. Er setzt auch mal ab und schaut, wo er bisher geschnitten hat. Feinmotorik gehört zu den Fähigkeiten, die Kinder in der Kita spielerisch durch Basteln erwerben. Wiedmer lobt ihn und erklärt: „Er ist sonst eher hibbelig.“
Jetzt heißt es Klebeaction. Das freut den Dreijährigen sichtlich. Stolz greift er nach der Klebeflasche und drückt. Komisch, zunächst kommt gar nichts raus. Erzieherin Wiedmer ermutigt ihn: „Du musst feste drücken.“
Und tatsächlich kommt ein ordentlich großer Klebetropfen aus der widerspenstigen Tube geschossen. Jetzt nimmt Maxi den weißen Basteldraht zwischen die Fingerkuppen und verzwirbelt die beiden Stücke miteinander zu einem Hasenschnurrbart. Schwups, ist der Hase fast fertig. Mund und Wiese kommen erst am nächsten Tag dazu, wenn alles gut durchgetrocknet ist.
Die Bastelideen haben die Erzieherinnen laut der stellvertretenden Leitung Natalie Spahn häufig von Pinterest. Die Kita Gießenburg in Untermeitingen feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Deshalb basteln und malen alle Kinder viel. Im Sommer möchte der Bürgermeister die Kunstwerke wie bei einer richtigen Auktion versteigern.