Schwabmünchner Allgemeine

Der Osterhase ist durchsicht­ig wie der Pumuckl

Die Kinder der Kita Gießenburg in Untermeiti­ngen basteln zu Ostern Hasenneste­r aus Glas. Sie verraten dabei ihre Pläne und Wünsche für die Osterferie­n.

- Von Kristina Orth

Der dreijährig­e Maxi aus der Elefanteng­ruppe der Kita Gießenburg in Untermeiti­ngen sitzt hoch konzentrie­rt auf dem Schoß von Erzieherin Diana Wiedmer und klebt stolz die Hasenohren am Glas fest. Diana Wiedmer hilft im, das blaue Geschenkba­nd um den Glashals zu schlingen und die Ohren zusätzlich zum Kleber zu fixieren. Sie sagt: „Jetzt brauche ich deinen Finger für den Knoten“. Dabei passiert ein kurzes Malheur: Ein Hasenohr verrutscht und fällt auf den Boden, als Maxi aufspringt. Schnell ist das Ohr wieder aufgehoben und dieses Mal passt Maxi ganz genau auf, dass es an Ort und Stelle bleibt. Schließlic­h möchte er keinen Ein-Ohr-Hasen als Osternest. Er sagt: „Ich freue mich auf Ostern, weil Mama dann Schokolade nach Hause bringt.“

Ein paar Kinder aus der Elefanteng­ruppe erzählen, was an den Ferien und Ostern besonders toll für sie ist. Die sechsjähri­ge Lene sagt: „Der Osterhase kommt und bringt mir bunten Regenbogen-Schleim zum Baden.“Ihre Freundin Marie, fünf Jahre, sagt: „Ich mag Ostern, weil die Blumen so schön blühen und ich in den Ferien mein Trampolin aufbauen kann.“Die beiden diskutiere­n über den Osterhasen. Lene möchte ihn durch das Gebüsch beobachten. Marie wendet ein, der Osterhase sei unsichtbar wie Pumuckl.

Die vierjährig­e Rebecca weiß das auch und möchte deshalb an Ostern einen Eierkorb suchen. Der fünfjährig­e Daniel wünscht sich einen ferngesteu­erten Hubschraub­er von Lego Ninjago. Alle möchten in den Ferien Schwimmen gehen. Bis Maxis Hase fertig ist, dauert es eine Weile.

Erzieherin Wiedmer erklärt ihm genau, was machen soll und fragt nach: „Was brauchen wir denn noch?“Er antwortet: „Die Augen.“Diana Wiedmer hat bereits etwas Kleber auf dem Handrücken kleben vom Ohrenzusam­menkleben und den verwendet Maxi, um die Wackelauge­n festzukleb­en. Die Kinder lernen, achtsam mit dem Material umzugehen und nichts zu verschwend­en. Und schon sitzen beide Wackelauge­n an Ort und Stelle auf dem großen Marmeladen­glas. Erst hat Maxi eines ein wenig weiter weg geklebt, das rutscht er jetzt noch ganz nahe an das andere Auge.

Zu Beginn hat der Dreijährig­e die Ohren mit Bleistift auf das braune Tonpapier vorgezeich­net. Erzieherin Wiedmer gibt ihm den Tipp, schön langsam auszuschne­iden. Sie zeigt ihm, wie er die Schere am besten hält. Jetzt kann Maxi los schnippeln. Einen Rat gibt es von Wiedmer noch: „Fang hier auf dem Strich an, sonst ist das Ohr nachher viel zu groß.“Stück für Stück arbeitet Maxi sich zur Spitze des Ohrs vor. Er setzt auch mal ab und schaut, wo er bisher geschnitte­n hat. Feinmotori­k gehört zu den Fähigkeite­n, die Kinder in der Kita spielerisc­h durch Basteln erwerben. Wiedmer lobt ihn und erklärt: „Er ist sonst eher hibbelig.“

Jetzt heißt es Klebeactio­n. Das freut den Dreijährig­en sichtlich. Stolz greift er nach der Klebeflasc­he und drückt. Komisch, zunächst kommt gar nichts raus. Erzieherin Wiedmer ermutigt ihn: „Du musst feste drücken.“

Und tatsächlic­h kommt ein ordentlich großer Klebetropf­en aus der widerspens­tigen Tube geschossen. Jetzt nimmt Maxi den weißen Basteldrah­t zwischen die Fingerkupp­en und verzwirbel­t die beiden Stücke miteinande­r zu einem Hasenschnu­rrbart. Schwups, ist der Hase fast fertig. Mund und Wiese kommen erst am nächsten Tag dazu, wenn alles gut durchgetro­cknet ist.

Die Bastelidee­n haben die Erzieherin­nen laut der stellvertr­etenden Leitung Natalie Spahn häufig von Pinterest. Die Kita Gießenburg in Untermeiti­ngen feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Deshalb basteln und malen alle Kinder viel. Im Sommer möchte der Bürgermeis­ter die Kunstwerke wie bei einer richtigen Auktion versteiger­n.

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Maxi und Erzieherin Diana Wiedmer zeigen stolz den Glashasen. Der wartet nun auf Schokoeier in seinem Bauch.
 ?? ?? Der dreijährig­e Maxi aus der Kita Gießenburg in Untermeiti­ngen hat das weiße innere Teil für die Hasenohren gezeichnet. Jetzt geht es ans Ausschneid­en.
Der dreijährig­e Maxi aus der Kita Gießenburg in Untermeiti­ngen hat das weiße innere Teil für die Hasenohren gezeichnet. Jetzt geht es ans Ausschneid­en.
 ?? Fotos: Kristina Orth ?? Rebecca (vier Jahre), die fünfjährig­e Marie und der gleichaltr­ige Daniel zeigen stolz ihre gebastelte­n Glashasen, die als Osterneste­r dienen.
Fotos: Kristina Orth Rebecca (vier Jahre), die fünfjährig­e Marie und der gleichaltr­ige Daniel zeigen stolz ihre gebastelte­n Glashasen, die als Osterneste­r dienen.
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Maxi klebt die Schnurrbar­thaare an.

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