Und täglich grüßt das Murmeltier
Auch im vierten Anlauf spielt Schwabmünchen 1:1. Und wieder gleicht der Spielverlauf wie ein Ei dem Anderen.
Es ist beinahe wie verhext. Viermal sind die Schwabmünchner in diesem Jahr angetreten, viermal bot sich ein fast identisches Bild: Die Schwarz-Weißen kommen zu Beginn nicht ins Spiel, liegen zurück, drehen dann auf, kommen zum Ausgleich und verpassen dann noch den Sieg.
Auch in Ehekirchen war dies gestern so – obwohl Moritz Willis in der 92. Minuten schon den Siegtreffer bejubeln wollte, nachdem sein Kopfball im Tor lag. Doch Schiedsrichter Sperger wollte zuvor ein Foul des Schwabmünchner gesehen haben - und pfiff den Jubel ab. Eine durchaus diskussionswürdige Entscheidung des wenig souveränen Unparteiischen. Doch letzten Endes war es nicht die Schuld des Mannes mit der Pfeife, dass Schwabmünchen wieder „nur“einen Punkt holen konnte.
Vielmehr war es die erste Hälfte, die sich immer mehr wie lästiger Husten anfühlt. Auch diesmal kam das Team von Luckmann Abdallah nur ganz schlecht aus den Startlöchern. Ehekirchen bestimmte mit einfachen Mitteln die Partie: Kampf und lange Bälle. Daraus resultierte ein mitunter unschön anzusehendes Spiel, zumal Schwabmünchen, wie der Trainer nach der Partie feststellte, „den Kampf nicht annahm.“Wahrscheinlich wäre es torlos in die Pause gegangen, denn Ehekirchen war zwar überlegen, aber nicht zwingend. Doch nach etwas mehr als 20 Minuten kam Simon Paulus bei einem Klärungsversuch im Strafraum die berühmte hundertstel Sekunde zu späte und traf Bein statt Ball. Ehekirchens Spielertrainer – und der künftige Co-Trainer von Thomas Rudolph in Gundelfingen Simon Schröttle – lies sich vom Punkt nicht zweimal bitten, um sein Team, nicht unverdient, in Führung zu bringen. Bis zur Pause änderte
sich nicht viel. Zwar hatten die Schwabmünchner in den letzten Zügen der ersten Halbzeit nochmals eine Drangphase, waren dabei aber einfach zu ungenau, um wirklich gefährlich zu werden.
Nach dem Seitenwechsel bot sich dann das seit drei Wochen gewohnte Bild: Plötzlich war der TSV da. Der Einsatz passte, die Bälle wurden genauer und das Spiel zielstrebiger. Aber meist nur bis zum Strafraum. Es dauerte zu lange, bis den Schwabmünchnern klar war, dass hohe Bälle in den Strafraum
gegen die „Kanten“in der Ehekirchner Defensive das falsche Mittel sind. Erst nach und nach funktionierte das schnelle Kombinationsspiel – welches auf dem schwer zu bespielenden Boden nicht einfach war. Aber so wurden die Schwabmünchner gefährlicher und genau so kamen sie letztendlich zum Ausgleich: Gabriel Merane setzte sich im Strafraum in Szene, legte mit viel Übersicht zurück auf Maik Uhde, der aus gut 20 Metern zum inzwischen verdienten 1:1 einschoss. Kurz darauf waren die
Gastgeber nah an der erneuten Führung dran. Nach einem ungeahndeten Tritt in die Beine von Karsten Binder konnte Jona Köhler mit einer starken Aktion das 2:1 verhindern. Für Binder war das Spiel nach sieben Minuten schon wieder beendet, er musste verletzt wieder runter.
Schwabmünchen war weiter am Drücker, musste sich am Ende aber mit dem 1:1 begnügen. Und das nicht nur weil der Treffer von Willis nicht anerkannt wurden. Auch die Nachspielzeit mit gerade einmal
zwei Minuten war fragwürdig kurz.
So blieb Trainer Luckmann Abdallah an seinem Geburtstag das Team nur für seine gezeigte Moral und Steigerung in der zweiten Hälfte zu loben.
TSV Schwabmünchen Böhm, Kusterer, Köhler, Simonek (73. Binder) (80. Kellner), Rudolph, Aschner (89. Schneider), Schäffler, Kusterer, Merane, Paulus (58. Willis), Uhde
Schiedsrichter Sperger (Neutraubling) - Zuschauer 200 - Tore 1:0 Schröttle (21. Foulelfmeter), 1:1 Uhde (73.)