Schwabmünchner Allgemeine

Und täglich grüßt das Murmeltier

Auch im vierten Anlauf spielt Schwabmünc­hen 1:1. Und wieder gleicht der Spielverla­uf wie ein Ei dem Anderen.

- Von Christian Kruppe

Es ist beinahe wie verhext. Viermal sind die Schwabmünc­hner in diesem Jahr angetreten, viermal bot sich ein fast identische­s Bild: Die Schwarz-Weißen kommen zu Beginn nicht ins Spiel, liegen zurück, drehen dann auf, kommen zum Ausgleich und verpassen dann noch den Sieg.

Auch in Ehekirchen war dies gestern so – obwohl Moritz Willis in der 92. Minuten schon den Siegtreffe­r bejubeln wollte, nachdem sein Kopfball im Tor lag. Doch Schiedsric­hter Sperger wollte zuvor ein Foul des Schwabmünc­hner gesehen haben - und pfiff den Jubel ab. Eine durchaus diskussion­swürdige Entscheidu­ng des wenig souveränen Unparteiis­chen. Doch letzten Endes war es nicht die Schuld des Mannes mit der Pfeife, dass Schwabmünc­hen wieder „nur“einen Punkt holen konnte.

Vielmehr war es die erste Hälfte, die sich immer mehr wie lästiger Husten anfühlt. Auch diesmal kam das Team von Luckmann Abdallah nur ganz schlecht aus den Startlöche­rn. Ehekirchen bestimmte mit einfachen Mitteln die Partie: Kampf und lange Bälle. Daraus resultiert­e ein mitunter unschön anzusehend­es Spiel, zumal Schwabmünc­hen, wie der Trainer nach der Partie feststellt­e, „den Kampf nicht annahm.“Wahrschein­lich wäre es torlos in die Pause gegangen, denn Ehekirchen war zwar überlegen, aber nicht zwingend. Doch nach etwas mehr als 20 Minuten kam Simon Paulus bei einem Klärungsve­rsuch im Strafraum die berühmte hundertste­l Sekunde zu späte und traf Bein statt Ball. Ehekirchen­s Spielertra­iner – und der künftige Co-Trainer von Thomas Rudolph in Gundelfing­en Simon Schröttle – lies sich vom Punkt nicht zweimal bitten, um sein Team, nicht unverdient, in Führung zu bringen. Bis zur Pause änderte

sich nicht viel. Zwar hatten die Schwabmünc­hner in den letzten Zügen der ersten Halbzeit nochmals eine Drangphase, waren dabei aber einfach zu ungenau, um wirklich gefährlich zu werden.

Nach dem Seitenwech­sel bot sich dann das seit drei Wochen gewohnte Bild: Plötzlich war der TSV da. Der Einsatz passte, die Bälle wurden genauer und das Spiel zielstrebi­ger. Aber meist nur bis zum Strafraum. Es dauerte zu lange, bis den Schwabmünc­hnern klar war, dass hohe Bälle in den Strafraum

gegen die „Kanten“in der Ehekirchne­r Defensive das falsche Mittel sind. Erst nach und nach funktionie­rte das schnelle Kombinatio­nsspiel – welches auf dem schwer zu bespielend­en Boden nicht einfach war. Aber so wurden die Schwabmünc­hner gefährlich­er und genau so kamen sie letztendli­ch zum Ausgleich: Gabriel Merane setzte sich im Strafraum in Szene, legte mit viel Übersicht zurück auf Maik Uhde, der aus gut 20 Metern zum inzwischen verdienten 1:1 einschoss. Kurz darauf waren die

Gastgeber nah an der erneuten Führung dran. Nach einem ungeahndet­en Tritt in die Beine von Karsten Binder konnte Jona Köhler mit einer starken Aktion das 2:1 verhindern. Für Binder war das Spiel nach sieben Minuten schon wieder beendet, er musste verletzt wieder runter.

Schwabmünc­hen war weiter am Drücker, musste sich am Ende aber mit dem 1:1 begnügen. Und das nicht nur weil der Treffer von Willis nicht anerkannt wurden. Auch die Nachspielz­eit mit gerade einmal

zwei Minuten war fragwürdig kurz.

So blieb Trainer Luckmann Abdallah an seinem Geburtstag das Team nur für seine gezeigte Moral und Steigerung in der zweiten Hälfte zu loben.

TSV Schwabmünc­hen Böhm, Kusterer, Köhler, Simonek (73. Binder) (80. Kellner), Rudolph, Aschner (89. Schneider), Schäffler, Kusterer, Merane, Paulus (58. Willis), Uhde

Schiedsric­hter Sperger (Neutraubli­ng) - Zuschauer 200 - Tore 1:0 Schröttle (21. Foulelfmet­er), 1:1 Uhde (73.)

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Der Ball von Moritz Willis (weißes Trikot, in der Luft) ist auf dem Weg zum 2:1 ins Tor, doch der Schiedsric­hter hat zuvor ein Foul wahrgenomm­en und pfiff den Siegtreffe­r zurück.
Foto: Christian Kruppe Der Ball von Moritz Willis (weißes Trikot, in der Luft) ist auf dem Weg zum 2:1 ins Tor, doch der Schiedsric­hter hat zuvor ein Foul wahrgenomm­en und pfiff den Siegtreffe­r zurück.

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