Auf ins kühle Nass
Eine gute Nachricht für alle Wasserfreunde im Landkreis Augsburg: Alle Freibäder können dank dichter Personaldecke ohne Schließtage öffnen. In Meitingen gibt es einen neuen Betriebsleiter.
Augsburg Die Mitarbeiter der Freibäder in der Region haben die vergangenen Wochen genutzt, um alles auf die kommende Freibad-Saison vorzubereiten. In diesem Jahr können alle Bäder auch personell voll durchstarten. Einige Bäder blieben in den vergangenen Jahren wegen Personalmangels an manchen Tagen geschlossen.
„Mit Beginn der Pfingstferien wollen wir das Freibad eröffnen“, sagt Doris Hafner vom Kulturbüro der Stadt Schwabmünchen. Es gibt ein 50-Meter-Schwimmerbecken mit acht Bahnen, ein Erlebnisbecken mit 58-Meter- Rutsche, Wildwasserkanal und Luftsprudler, ein Kleinkinderbecken mit Rutsche und Wasserpilz.
Das Aquamarin in Bobingen eröffnet am Donnerstag, 9. Mai. „Das Kulturamt ist bereits mit der Konzeption und Planung von Veranstaltungen für die Sommermonate beschäftigt“, so Eva-Maria Gürpinar, Sprecherin der Stadt Bobingen. Im Juli soll das beliebte Mondscheinschwimmen stattfinden.
„Die Situation beim Aufsichtspersonal hat sich entspannt. Wir haben genügend Rettungsschwimmer,
um wieder sieben Tage die Woche zu öffnen“, sagt Anton Schmid, Badbeauftragter der Gemeinde Kutzenhausen. Der Saisonbeginn ist für Mitte Mai geplant. Das Freibad wurde vor drei Jahren von Grund auf saniert. Für die Besucher gibt es ein 40 Meter langes Becken für Schwimmer sowie ein Erlebnis- und ein Kleinkinderbecken.
Das Naturfreibad Fischach liegt mitten im Naturpark Augsburg. Für die Reinigung der Becken wird auf Chemikalien verzichtet. Das Wasser wird im angrenzenden Regenerationsteich nach dem Vorbild der Natur durch Mikroorganismen gereinigt. Im Bad finden sich ein Sprungfelsen, Wasserrutsche, Wassergrotte und ein Spielbach. „Wir können ganz regulär zu den Öffnungszeiten aufmachen“, sagt Marion Halamay von der Gemeinde Fischach.
Die Eröffnung ist für Samstag, 18. Mai, geplant. Dann starten auch zahlreiche Veranstaltungen im Naturfreibad: Dazu gehört die Serenade mit dem Musikverein Aretsried am 22. Juni, der Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück und das Kinderfest am 27. Juli sowie das Abendschwimmen am 3. August.
Carsten Sack ist der neue Betriebsleiter
im SunSplash. „Jedes Schwimmbad funktioniert ähnlich: Man muss sich reinhören, sehen und fühlen“, sagt Carsten Sack. Er hat nach 23 Jahren im Freibad Lechhausen in Augsburg seinen Dienst im Landkreis angetreten. Den April hat er genutzt, um Kabel abzulaufen, Druckluftschläuche zu erfühlen und sich im Technikraum mit Geräuschen und Geruch vertraut zu machen. „Den Super-GAU, austretendes Chlorgas, riecht man natürlich sofort“, sagt der 45-Jährige. Da die Filter und Pumpen jedoch sehr laut sind, müsse man sich auch auf seine anderen Sinne verlassen können. So kann der Betriebsleiter bei Problemen schnell eingreifen, weil er die Technik mit allen Sinnen versteht. Die Edelstahlbecken des SunSplash sind neu für den Betriebsleiter. Im Lechhauser Freibad, Baujahr 1954, waren die Becken noch aus Beton.
„Dieses Jahr können wir auch wieder den Strömungskanal und den Wasserpilz in Betrieb nehmen“, sagt Carsten Sack. Zwei Jahre waren die Wasserattraktionen stillgelegt, da der für sie zuständige Technikraum unter Wasser stand und erst saniert werden musste. Es gibt noch eine weitere
Veränderung: „Erstmals seit 1998 hat der Gemeinderat die Anhebung der Eintrittspreise beschlossen“, sagt Philipp Schmid, Bürgermeisterreferent der Marktgemeinde. Grund sei das hohe Defizit beim Betrieb des Freibads. Die zwei Schließtage aus dem vergangenen Jahr fallen weg. Carsten Sack will baldmöglichst Fachangestellte für Bäderbetriebe ausbilden. „Wir stehen personell aber schon gut da dieses Jahr“, sagt er. Neben dem
Schwankende Wassertemperatur
Betriebsleiter arbeiten drei Fachangestellte und vier Rettungsschwimmer im Bad und werden zusätzlich von ehrenamtlichen Rettungskräften, Aushilfskräften und am Wochenende von Mitgliedern der Wasserwacht unterstützt. Eröffnung ist am Sonntag, 12. Mai.
Die vor allem für ihr 900 Quadratmeter großes Wellenbecken bekannte Gerfriedswelle hat eine neue Edelstahl-Rutsche bekommen. Auch in das Wellenbecken soll nach Beschluss des Werkausschusses investiert werden, um die Technik zu erneuern und energetisch auf Stand zu bringen. Zum
Saisonstart 2024 gibt es zunächst einen neuen Kassenautomaten und ein neues Gebührenkonzept. Der Saisonstart ist laut Wera von Witzleben, Sprecherin der Stadt Gersthofen, für Mitte Mai geplant.
Am Pfingstmontag, 20. Mai, startet die Freibadsaison in Dinkelscherben. Traditionell wird um 14 Uhr mit dem „Iceman“der Wasserwacht „angebadet“, also zum ersten Mal ins kühle Nass gesprungen. Je nach Wetterlage der Monate vorher kann die Wassertemperatur dabei stark schwanken. „Von elf bis 22 Grad Celsius war in den vergangenen Jahrzehnten alles schon dabei“, sagt Bürgermeister Edgar Kalb. Dank des engagierten Einsatzes der Wasserwacht wird das Freibad in diesem Jahr an allen Wochentagen geöffnet sein.
Eine Neuerung gibt es an der Kasse am Einlass: So entwickelte Kalb in Eigenarbeit ein Konzept für den Verkauf von E-Tickets über das Internet. Damit könne bargeldlos bezahlt und die Papierund Plastikkärtchen durch einen QR-Code auf dem Smartphone ersetzt werden. Durch den Einsatz von digitaler Technik sollen die Kosten für den Zahlungsverkehr und das jährliche Defizit reduziert werden. (mit mick)