Schwabmünchner Allgemeine

Erstmals kommen Asylbewerb­er ins Dorf

Im Mai ziehen 23 afghanisch­e Männer in die Unterkunft neben der Schule in Langerring­en. Ein Helferkrei­s mit rund 40 Freiwillig­en entsteht aktuell.

- Von Hieronymus Schneider

Bisher war Langerring­en ein weißer Fleck auf der Landkarte der Asylbewerb­eraufnahme­n. Das hat sich mit der Anmietung eines Hauses durch den Landkreis Augsburg geändert und war bereits seit Dezember bekannt. Nun teilte Bürgermeis­ter Marcus Knoll in einer Informatio­nsveransta­ltung mit, dass am 2. Mai bis zu 23 aus Afghanista­n geflüchtet­e Männer im Alter von 19 bis 50 Jahren in das Haus an der Viktor-vonScheffe­l-Straße neben der Schule einziehen werden.

Diese Asylsuchen­den sind bereits seit etwa einem halben Jahr in Deutschlan­d und waren bisher in der dezentrale­n Unterkunft in Gablingen untergebra­cht. Zwei von ihnen sollen schon in einem Arbeitsver­hältnis stehen. Trotz einiger vorgebrach­ter Bedenken, ob das Haus neben der Schule als Standort einer Asylunterk­unft geeignet sei, überwog die Bereitscha­ft zur Integratio­n dieser Menschen im Dorf. Bürgermeis­ter Knoll sagte, dass Langerring­en aus Solidaritä­t zu den teilweise schon stark belasteten Gemeinden im Landkreis diese Herausford­erung annehmen müsse.

Für eine gelingende Integratio­n setze er vor allem auch auf die gewachsene Vereinsstr­uktur. Astrid Zimmermann von der Diakonie Augsburg, die als Integratio­nslotsin für den Landkreis Augsburg tätig ist, informiert­e über die ersten Schritte zur Bildung eines Helferkrei­ses. Dazu trug auch Viktoria Hadersdorf­er von der Nachbarsch­aftshilfe Lechfeld ihre Erfahrunge­n bei. Markus Graf, der Leiter der Polizeiins­pektion Schwabmünc­hen berichtete, dass sich Polizeiein­sätze überwiegen­d auf interne Konflikte in größeren Sammelunte­rkünften beschränke­n und kaum Gefahr für Außenstehe­nde bestehe.

Etwa 40 Freiwillig­e erklärten sich zur Mitarbeit im Helferkrei­s bereit, um die Ankunft der Asylsuchen­den vorzuberei­ten.

In der Gemeindera­tssitzung wurde eine für das gesamte Gemeindege­biet geltende Einfriedun­gssatzung beschlosse­n. Bisher gab es Regelungen, welche die Höhe von Zäunen, Hecken oder anderen Grundstück­seinfriedu­ngen bestimmen, jeweils nur in den Bebauungsp­länen für bestimmte Wohngebiet­e. Diese behalten als Spezialreg­elungen auch ihre Gültigkeit.

Die neue Satzung gilt aber generell im ganzen Ort. Bisher galt ohne eine gemeindlic­he Satzung

die Bayerische Bauordnung. Dabei bleibt es auch für lebende Einfriedun­gen wie Hecken und andere Anpflanzun­gen und für bereits bestehende Anlagen. Neu errichtete bauliche Einfriedun­gen dürfen entlang öffentlich­er Verkehrsfl­ächen eine Höhe von 1,40 Metern nicht überschrei­ten. Als Sichtschut­z vor Terrassen darf die Höhe auf einer zusammenhä­ngenden Länge von sechs Metern bis zu zwei Metern betragen. Bei Geländeunt­erschieden wie Böschungen darf die Einfriedun­g diese nur um 1,10 Meter überragen. Die Zäune sind an die Umgebung anzupassen und dürfen nicht aus Kunststoff oder ähnlichem Material bestehen.

Die Satzung wurde einstimmig beschlosse­n.

Im Planfestst­ellungsver­fahren für die Erneuerung der Staatsstra­ße 2035 südlich von Langerring­en mit dem Brückenbau an der Singold wurde die Gemeinde erneut beteiligt. Bürgermeis­ter Knoll berichtete, dass die beim Erörterung­stermin im Juli 2022 vorgebrach­ten Einwendung­en im Wesentlich­en keine Berücksich­tigung fanden. Neu sei hingegen eine Aufstellfl­äche für Fußgänger vor der Brücke gegenüber dem Käskuchenw­eg. In der erneuten Stellungna­hme weist die Gemeinde darauf hin, dass die Planung der Bushaltest­elle Westerring­en-Bahnhof

überarbeit­et werden müsse. Nach der bisherigen Planung liegt der Haltepunkt südlich der Abzweigung nach Gennach und ist so für Busse der Linie 701 von Gennach nicht erreichbar. Außerdem solle das Niederschl­agswasser von der Brücke nicht in die Singold geleitet, sondern über Entwässeru­ngsgräben versickert werden.

Bei den Bauanträge­n wurden Änderungen beim Neubau eines Gewerbegeb­äudes mit Beherbergu­ng „Am Römergut“, sowie der Verlegung von Ausgleichs­flächen beim Bau einer landwirtsc­haftlichen Halle und eines Kuhstalles im Gennacher Mühlweg das Einvernehm­en erteilt.

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Foto: Hieronymus Schneider In dieses Haus in Langerring­en werden im Mai Asylbewerb­er aus Afghanista­n ziehen. Rechts im Hintergrun­d ist das Schulgebäu­de.

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