Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Keine Kader-Revolution
Nach dem Aus in Madrid will Bayern nun das Double
(dpa/sz) - Carlo Ancelotti lächelte kurz, obwohl die Frage nach der Champions-League-Auslosung alles andere als sein Lieblingsthema war. Real Madrid gegen Atlético, AS Monaco gegen Juventus Turin – und der FC Bayern trifft nach dem schmerzhaften Viertelfinal-Aus gegen Cristiano Ronaldo & Co. erst mal auf den FSV Mainz 05. „Wir müssen uns auf die Bundesliga fokussieren und auf den Pokal, die Champions League ist für uns unglücklicherweise vorbei“, sagte der Trainer der Münchner, der am Samstag (15.30 Uhr) auf Manuel Neuer, Jérôme Boateng und Javi Martínez verzichten muss. „Jetzt müssen wir versuchen, die Bundesliga so schnell wie möglich zu gewinnen und das Finale im Pokal zu erreichen.“
„Es ist wieder der Moment, wo wir aus der Niederlage Kraft ziehen müssen“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mitten im Frust über die vorzeitig beendete KönigsklassenSaison. „Wir müssen die Meisterschaft noch klarmachen. Und wir haben am nächsten Mittwoch wieder ein wichtiges Spiel gegen Borussia Dortmund, Halbfinale DFB-Pokal.“Ein weiterer K.o., diesmal gegen den nationalen Erzrivalen, würde für noch mehr Unmut sorgen.
Nachdem die Bayern-Stars nach der 2:4-Fußball-Schlacht im Bernabeu-Stadion ihre Knochen und Muskeln wieder sortiert hatten, gab Ancelotti für das Gros der Mannschaft Entwarnung. „Martínez und Boateng haben immer noch kleine Probleme, aber sie werden für Dortmund bereit sein“, versprach der Coach.
Vier Tage nach dem Drama in Madrids Hauptstadt schalten die Bayern wieder in den Angriffsmodus. „Das Double ist unser nächstes Ziel und da ist die nächste Aufgabe Mainz“, sagte Verteidiger David Alaba.
Im Tor darf sich nach Neuers Fußbruch Sven Ulreich nun endlich einmal mehrere Spiele am Stück beweisen. Seit seinem Wechsel 2015 zu den Münchnern kam er insgesamt nur zu sieben Pflichtpartien. Fünf Spiele stehen jetzt noch in der Bundesliga an, ein- oder zweimal dürfen die Bayern noch im Pokal ran. „Ulreich hat die letzten Spiele gut gespielt, wir haben totales Vertrauen in ihn“, sagte Ancelotti, der eine große Neustrukturierung der Mannschaft für die kommende Saison trotz aller Umstände ausschließt. „Der Kader ist dieses Jahr gut und er wird auch nächstes Jahr gut sein. Am Ende der Saison können wir über neue Spieler sprechen, aber es wird sicher keine Revolution geben“, sagte der Coach der Münchner.