Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Das Dilemma der Medien bei Terroranschlägen
Die „Neue Zürcher Zeitung“am Samstag kommentiert die weitreichende Berichterstattung der weltweiten Medien über Terroranschläge: „Bereiten die Medien mit ihrer extensiven Berichterstattung über Terroranschläge blutrünstigen Attentätern und Kriminellen erst eine attraktive Bühne? Fördern sie den Terror mit ihren Berichten und Kommentaren geradezu, obschon sie ihn eigentlich entlarven und verurteilen wollen? Diese Gedanken sind nicht einfach von der Hand zu weisen. Die mediale Verbreitung des Terrors – des Schreckens – ist ein funktionaler Bestandteil seines Kalküls. Natürlich können die Medien in einer offenen Gesellschaft nicht einfach dazu übergehen, Terroranschläge zu verheimlichen. Doch ein angemessener Umgang mit diesem Dilemma erfordert Zurückhaltung in der Berichterstattung und Respekt vor den Opfern. Für die Medien gilt dasselbe wie für die Politik und die Gesellschaft: Wenn sie unbeeindruckt und entschlossen an ihren normalen Prinzipien festhalten, versagen sie den Terroristen ihr Ziel.“