Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Spannung beim Museumsverein steigt
Unesco will Mitte Juli entscheiden – Grabungsleiterin zeigt Funde – Jahresprogramm steht
SCHELKLINGEN - Sollte im Juli die Anerkennung des „Hohle Fels“als Unesco-Weltkulturerbe erfolgen, dann gibt es in der geschichtsträchtigen Höhle auch gleich zwei Konzerte, um dies zu feiern. Am 22. und 23. Juli wird Frank Heinkel mit Freunden auftreten. Musizierte der Didgeridoo-Spieler in der Vergangenheit mehrfach mit einem oder zwei Kollegen in der Höhlenhalle, so wird er im Juli gleich sechs Musikerfreunden mitbringen, und das an dem Wochenende parallel zum Schelklinger Stadtfest. Das Gremium zur Anerkennung des Unesco-Weltkulturerbes wird in Krakau voraussichtlich am 13. Juli entscheiden. Auch im Lonetal sei ein Fest geplant.
Die Saison im Hohle Fels wird wie üblich am 1. Mai eröffnet. 7000 Euro hat im vergangenen Jahr der kassierte Eintritt eingebracht, informierte Kassierer Josef Widmann in der Hauptversammlung. Im Kassenjahr 2016 musste er erstmals 5400 Euro Anzahlung für die Jahresfahrt 2017 verbuchen. Die gefragte Reise geht nach Südfrankreich und auch in den Nachbau der bereits Unesco-anerkannten Chauvet-Höhle. Zur Hauptversammlung am Freitagabend in der Sportheimgaststätte waren nur noch drei Plätze frei. Bereinigt um den Anzahlungsbetrag beläuft sich der Jahresgewinn 2016 auf knapp mejhr als 6000 Euro, was zum mittleren fünfstelligen Vermögen des 163 Mitglieder zählenden Vereins beiträgt. Im Vorjahr war Oberitalien besucht worden.
Die Höhlenkonzerte mit bis zu 250 Zuhörern bringen das Geld in die Vereinskasse, betonte der Vorsitzende Reiner Blumentritt und dankte dem Brauchtumsverein für die Bewirtung der Konzertbesucher. Der Vorsitzende stellte das Jahresprogramm vor und würdigte den Einsatz des Schelklinger Archäologen Rudi Walter bei der Tourismusmesse in Stuttgart. Jedes Mitglied bekam in der Versammlung das Buch „Höhlen der ältesten Eiszeitkunst“überreicht. Er nannte die vier Neumitglieder namentlich, zum Beispiel CDU-Stadtverbandschef Heinz Zeiher. Die Kassenprüfer Markus Boldt und Horst Link wurden in der Versammlung wieder gewählt und der Jahresbeitrag von 20 auf 25 Euro erhöht.
Gefunden wurden in der vergangenen Grabungssaison vorwiegend Schmuck und fingernagelkleine einfach, doppelt oder auch dreifach gelochte Perlen aus Elfenbein, die auch als Knöpfe gedient haben können. Größter Funde in der 30 000 bis 40 000 Jahre alten Erdschicht des Aurignaciens war der Wirbel eines Bären, sagte Grabungsleiterin Sarah Rudolf, die 2017 diese Aufgabe wieder übernehmen wird, weil es ihr Spaß mache, die Fundstücke in einer Art Puzzlearbeit zusammenzusuchen. Sehr informative Vorträge gab es außerdem von Winfried Hanold zur Geologie der Schelklinger Landschaft im Zusammenhang mit Urdonau und Urrhein sowie von Franz Rothenbacher zur Buch-Sammlung von Anton Kley mit Drucken zur Justinger Geschichte.