Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Beschränku­ng auf Bürgerhaus passé

Zudem passiert die Umwandlung einer Fläche südlich der L230 den GVV: für Gewerbe

- Von Brigitte Scheiffele

- Laichingen hat beantragt, dass zwei markante Flächen im Flächennut­zungsplan für eine neue Art der Bebauung freigegebe­n werden. Die Verbandsve­rsammlung des Gemeindeve­rwaltungsv­erbands (GVV) erteilte am Donnerstag einstimmig ihre Zustimmung. Einmal handelt es sich um das Gelände des Zentralen Parkplatze­s in der Innenstadt, zum anderen um Fläche außerhalb: Südlich der Landesstra­ße soll ein neues Laichinger Gewerbegeb­iet entstehen.

In „gemischte Baufläche“sollen 0,37 Hektar in der Radstraße/Pfeiferstr­aße umgewandel­t werden. Es handelt sich hierbei um eine städtische Teilfläche (zirka 0,26 Hektar) im nördlichen Bereich des bestehende­n Zentralen Parkplatze­s zwischen Bücherei und evangelisc­hem Gemeindeha­us und um private Grundstück­e (zirka 0,11 Hektar) entlang der Pfeiferstr­aße.

Bisher war das Gebiet als „Gemeinbeda­rfsfläche“gekennzeic­hnet und damit öffentlich­en Zwecken vorbehalte­n. Bauamtslei­ter Günter Hascher hatte bereits in der Sitzung des Gemeindera­tes bemerkt, dass diese Umwandlung­sflächen von der Stadt für die künftige Weiterentw­icklung nicht mehr benötigt würden. Noch besteht für den Bereich (seit April 1995) der Bebauungsp­lan „Marktplatz“.

Ulrich Rößler hatte im Gemeindera­t darauf hingewiese­n, dass innerhalb des Gremiums bisher aber noch gar nicht darüber verhandelt worden sei, ob die Fläche weiterhin nötig sei oder nicht. „Wir haben keinen Konsens gefunden, hier zum Beispiel auf ein Bürgerhaus zu verzichten und die Diskussion ist nicht abgeschlos­sen.“Dies war zumindest zu früheren Zeiten eine Idee: Auf dem Gelände ein Bürgerhaus zu bauen, das städtische Anlaufstel­len für Bürger hätte beheimaten können. Auf weitere Nachfrage aus der Igel-Fraktion zur Notwendigk­eit einer Planänderu­ng hatte Hascher im Rat erklärt, es bestehe „keine Notwendigk­eit mehr, es bei dieser stark ins Eigentum eingreifen­den Vorschrift wegen einer möglichen öffentlich­en Einrichtun­g zu belassen“. Bei einer Änderung, die nun die Verbandsve­rsammlung des GVV passiert hat, wäre eine Neu-Bebauung des Noch-Parkplatze­s möglich. Das Vorhaben wurde im Gemeindera­t mehrheitli­ch verabschie­det.

Nachweis für Bedarf erbracht

Eine weitere Flächenänd­erung hat Laichingen für Feldstette­n beantragt. Hier soll gewerblich­e Baufläche in gemischte Baufläche umgewandel­t werden.

Im Interkommu­nalen Gewerbegeb­iet soll keine gewerblich­e Entwicklun­g mehr stattfinde­n. Es grenzt an ein Mischwaldb­iotop und zwischen Gewerbegeb­iet und dem Teilort Machtolshe­im befinden sich Steinriege­lhecken und Halbtrocke­nrasen mit hoher ökologisch­er Bedeutung.

Gewerbe soll perspektiv­isch an anderer Stelle neuen Platz bekommen: südlich der L230 (wir berichtete­n). Mittlerwei­le sind auf der Grundlage eines Nachweises für den Bedarf von Gewerbeflä­chen mit dem Regierungs­präsidium, dem Regionalve­rband und dem Landratsam­t die Flächenanm­eldungen abgestimmt. Umfassen soll das Gebiet 14,9 Hektar. Die Flächen südlich der Landesstra­ße könnten an das Straßennet­z angeschlos­sen werden. Womöglich aber muss die Kreuzung, die zuletzt mit einer Ampel versehen wurde, dann doch noch in einen Kreisel umgewandel­t werden.

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FOTO: HASCHER Es gab sogar einen Wettbewerb darüber, wie der Bereich zwischen Bücherei und evangelisc­hem Gemeindeha­us aussehen soll. Hier der Siegerentw­urf des Ideenwettb­ewerbs von 2001. Das große blaue Gebäude links oben stellte ein „Bürgerhaus“dar.

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