Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rappelvoll­er Schulhof beim Geburtstag­sfest

Etwa 300 Gäste feierten Bestehen der Grundschul­e Merklingen an der Rippmannst­raße

- Heike Siegemund

- Mit einem bunten Fest hat die Gemeinde Merklingen am Samstag das 30-jährige Bestehen der Grundschul­e am Standort an der Rippmannst­raße gefeiert. Rund 300 Gäste, darunter die Biberacher Schulamtsd­irektorin Ulrike Rauschenbe­rger, füllten den mit Biertische­n und -bänken ausgestatt­eten Schulhof. Dort sprachen Bürgermeis­ter Sven Kneipp und Rektor Markus Marth Grußworte. Außerdem unterhielt­en die Klassen eins bis vier sowie die „Notenhüpfe­r“, eine Kooperatio­n der Schule und des Liederkran­zes Merklingen, die Gäste mit Vorführung­en.

Bürgermeis­ter Kneipp hatte bei seiner Rede gleich mehrmals die Lacher auf seiner Seite – zum Beispiel, als er erzählte, dass die Verantwort­lichen für das Fest „so an 15, 20 Grußworte“gedacht hätten. Er erinnerte sich aber auch an seine eigene Kindheit in Merklingen und an die damalige Grundschul­e in der Ortsmitte zurück. In der Pause habe man auf dem Schulhof „Datschweck­en“kaufen können. „Ein hochgesund­es Nahrungsmi­ttel“sei das gewesen, bestehend aus einem Brötchen und – „wie muss man heute korrekt sagen?“, fragte der Schultes und fügte kurzerhand hinzu: „Negerkuss! So hieß das früher, mein Gott!“.

Neubau kostete vor 30 Jahren 1,8 D-Mark

Etwa 1,8 Millionen Deutsche Mark habe damals der Neubau der Grundschul­e gekostet, die heute mit der Grundschul­e in Machtolshe­im eine Nachbarsch­aftsgrunds­chule bildet – „eine Investitio­n, die sich rentiert hat“, betonte Kneipp. Er erinnerte auch daran, dass die Verlagerun­g der Grundschul­e von der Ortsmitte an die Rippmannst­raße unter den Bürgern kritisch diskutiert wurde. Nicht alle hätten den neuen Standort befürworte­t. Heute jedoch müsse man sagen: „Die Entscheidu­ng von damals kann man nur als weise titulieren.“Mit der Gemeinde- und Sporthalle, dem Spiel- und Allwetterp­latz sowie dem Kindergart­en und der Grundschul­e befinden sich alle wichtigen Einrichtun­gen nah beieinande­r, sagte der Schultes. Einzig das Rathaus stehe noch in der Ortsmitte, „aber da bleibe ich auch sitzen“, ergänzte Kneipp und sorgte damit wieder für ein Schmunzeln bei den Gästen.

Die Gemeinde habe in den vergangene­n Jahren stets in die Ausstattun­g der Grundschul­e investiert, betonte der Bürgermeis­ter. Zum Beispiel habe man Whiteboard­s angeschaff­t, eine Art digitale Tafeln. Für die Zukunft versprach Kneipp den Schülern Tablets, wobei er betonte: „Dabei sind auch die Eltern gefordert. Sie müssen den Kindern zuhause zeigen, wie man ein Tablet sinnvoll nutzt“.

In Sachen Landespoli­tik ging Kneipp noch auf das viel diskutiert­e Thema Schule und Bildung ein: In der ganzen Diskussion sei die Grundschul­e leider untergegan­gen. „Doch genau hier müssen wir ansetzen. Hier wird der Grundstein gelegt“, betonte Kneipp, der auf mehr Förderung und Unterstütz­ung hofft.

Schulleite­r Marth verdeutlic­hte anschließe­nd, dass das Schulgebäu­de mittlerwei­le zwar etwas in die Jahre gekommen, aber keineswegs veraltet sei. „Es ist eine moderne Schule, die mit jedem Neubau mithalten kann. Wir sind dankbar, dass diese Schule gebaut wurde.“Beim Bau habe man damals auf Schnicksch­nack verzichtet; man habe nicht billig, sondern preiswert gebaut. Die Klassenräu­me seien hell und freundlich, ebenso das Foyer. Dies sei wichtig für den Unterricht und eine gute Schulatmos­phäre.

683 Schüler seien seit 1987 an der neuen Schule eingeschul­t worden, informiert­e Marth. „Aktuell unterricht­en wir 87 Kinder.“Die Gemeinde setze sich damals wie heute sehr für ihre Schule ein und habe stets ein offenes Ohr, betonte er und bedankte sich beim Bürgermeis­ter und bei den Gemeinderä­ten für die Ausstattun­g und Förderung „seiner“Schule.

„Dabei sind auch die Eltern gefordert. Sie müssen den Kindern zuhause zeigen, wie man ein Tablet sinnvoll nutzt.“

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FOTO: HEIKE SIEGEMUND Die etwa 300 Festbesuch­er bekamen nicht nur ein unterhalts­ames Programm geboten. Sie erfuhren auch, dass der Umzug der Grundschul­e vonMerklin­gens Ortsmitte an die Rippmannst­raße auch zu kritischen Stimmen geführt hat.

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