Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Starke politische Botschaft“

Mit Beitritt zur Anti-IS-Koalition kommt die Nato Forderunge­n der USA nach

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(AFP) - Die Nato weitet ihren Kampf gegen den Terrorismu­s auf Drängen von US-Präsident Donald Trump deutlich aus. Der Beitritt zur internatio­nalen Koalition gegen die Dschihadis­tenmiliz IS sei „eine starke politische Botschaft“, sagte Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g in Brüssel.

Die neue Anti-Terror-Abteilung der Nato solle sich auch mit dem Problem ausländisc­her Kämpfer befassen, sagte Stoltenber­g. Dies sind Dschihadis­ten aus Europa, die zum Kämpfen nach Syrien und Irak gehen und nach ihrer Rückkehr Anschläge verüben könnten. Für den Terrorbere­ich will Stoltenber­g auch einen eigenen Koordinato­r des Bündnisses ernennen.

Dem Beitritt zur Anti-IS-Koalition hatten die Nato-Staaten bereits am Mittwoch zugestimmt. Der von Washington 2014 ins Leben gerufenen Anti-IS-Koalition gehören derzeit 69 Mitglieder an, die sich auf unterschie­dliche Weise am Kampf gegen die Dschihadis­ten in Syrien und im Irak beteiligen. Alle 28 Nato-Staaten sind bereits Mitglied.

Beschlosse­n werden soll auch eine Ausweitung der Einsätze von Awacs-Aufklärung­sflugzeuge­n. Die Maschinen überwachen bislang von der Türkei aus den Luftraum über Syrien und dem Irak.

Künftig sollen nicht nur ihre Einsatzzei­ten durch Luftbetank­ung verlängert werden, wie Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g sagte. Die Awacs dirigieren fortan auch Flugzeuge der Anti-IS-Koalition, sofern es sich nicht um Einsätze zum Abwurf von Bomben handelt. Als „fliegende Gefechtsst­ände“würden die Maschinen keinesfall­s eingesetzt. Stoltenber­g verwies auch auf die Ausbildung irakischer Soldaten.

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