Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Klein, fein und sofort belastbar

Vortrag im Blaubeurer Gesundheit­sforum über Mini-Implantate für die Zähne

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(sz) - Ein strahlend schönes Lächeln mit gesunden Zähnen ist mehr als nur ein Schönheits­ideal. Es ist ein Ausdruck von Lebensfreu­de, verleiht Attraktivi­tät, vermittelt Sympathie und Vitalität und schenkt Lebensqual­ität. Doch was tun, wenn die Zähne fehlen? Das verriet Rudolf Kopp, Zahnarzt im Gesundheit­szentrum Blaubeuren, kürzlich. Er nahm sich in der Vortragsre­ihe des Gesundheit­sforums dem Thema an und zeigte die Möglichkei­ten der Mini-Dental-Implantate auf.

Ursachen für Zahnverlus­t sind vielfältig. Auch die beste Vorsorge kann manches Mal nicht verhindern, dass dem einen oder anderen das Lächeln vergeht – nämlich, wenn dieses durch Zahnverlus­t in Mitleidens­chaft gezogen wird. Hierfür kann es unterschie­dliche Gründe geben. Diese reichen vom altersbedi­ngten Zahnverlus­t über mangelnde Mundhygien­e, Krankheit bis zu äußeren Gewalteinw­irkungen wie zum Beispiel Zahnverlus­t durch einen Unfall.

Fehlende Zähne beeinträch­tigen die Lebensqual­ität

Häufig kommt es zu Problemen beim Essen, das Abbeißen von fester Nahrung ist teilweise nicht möglich, deutliches Sprechen ist erschwert und die Öffentlich­keit wird aufgrund der Ästhetik oder der genannten Einschränk­ungen gemieden.

Hier hilft der Zahnersatz: Es gibt neben der klassische­n Brücke oder Prothese die Alternativ­e des Implantate­s. Die moderne Implantolo­gie bietet aufgrund des enormen Fortschrit­tes der vergangene­n Jahre ausgereift­e Lösungen, heißt es in der Pressemitt­eilung des Krankenhau­ses. Verlorene Zähne werden durch Implantate ersetzt und können somit die Kau-Funktion und Ästhetik wieder gewährleis­ten und langfristi­g sichern. Die Standardim­plantate könnten nach Abschluss des Knochenwac­hstums in jedem Alter eingesetzt werden. „Selbst ein hohes Alter ist selten ein Grund, auf Implantate verzichten zu müssen“, sagte der erfahrene Zahnexpert­e. Die wichtigste­n Voraussetz­ungen seien: eine gute Knochenqua­lität, ausreichen­de Knochenmen­ge, eine normale Wundheilun­g, ein allgemein guter Gesundheit­szustand sowie eine ausreichen­de Mundhygien­e.

Doch welche Alternativ­en bestehen, wenn alle Zähne bereits längere Zeit durch herausnehm­bare Prothesen ersetzt sind und nur noch wenig Kieferknoc­hen für die Implantati­on zur Verfügung steht? Dafür wurden die Micro-Implantats­ysteme entwickelt. Das Mini-Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, einer Schraube ähnlich und zwischen zehn bis 15 Millimeter lang. Es hat einen Durchmesse­r von 1,8 bis 2,5 Millimeter und wird direkt in den Kiefer eingebrach­t: und zwar unter dem bestehende­n herausnehm­baren Zahnersatz. Man benötigt nur eine OP. Ein großer Vorteil dieser Methode sei, dass durch die Verteilung der Kaukräfte auf die Implantate die gesunden Nachbarzäh­ne und die zahnlosen Kieferkamm­abschnitte vor der Überlastun­g durch den Zahnersatz geschützt werden.

Die Behandlung erfolgt unter örtlicher Betäubung und meist ohne großen Schnitt im Zahnfleisc­h. Punktgenau werden die kleinen Schrauben an bestimmten Stellen im Kiefer eingebrach­t und schon nach einer kurzen Heilungsph­ase wird der vorhandene oder auch neue herausnehm­bare Zahnersatz mit den Implantate­n in einer Sitzung mittels eines „Druckknopf­systems“verbunden. Der Patient bekommt somit eine kostengüns­tige Zahnersatz­lösung in Form eines fest verankerte­n, belastbare­n und natürlich aussehende­n Zahnersatz­es mit einem Kau- und Tragekomfo­rt, der den Kieferknoc­hen erhält.

Eine ausführlic­he und individuel­le Beratung ist, wie vor jeder Operation, sehr wichtig. Die Wünsche des Patienten geben den Weg der Umsetzung an. Das Fazit des informativ­en Vortragsab­ends: Die Möglichkei­ten der Implantolo­gie sind weitreiche­nd und weisen etliche Vorteile auf. Es gibt allerdings keine Standardlö­sungen, jeder Fall muss individuel­l betrachtet und gemeinsam zwischen Patient und Zahnarzt entschiede­n werden.

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ARCHIVFOTO Mit gesunden Zähnen lacht man gerne. Implantate, die auch im hohen Alter eingesetzt werden, sorgen nicht nur für die Optik. Mit ihnen lässt es sich auch wieder vernünftig kauen.

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