Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mit dem Segen der Hunde

Ex-Weltmeiste­r Jenson Button kehrt für das Rennen in Monaco in die Formel 1 zurück

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(dpa) - Für sein Kurz-Comeback in der Formel 1 holte sich Jenson Button erst die Erlaubnis seiner Haustiere. „Ich habe meine Hunde gefragt, und sie meinten, sie kommen ein paar Wochen ohne mich aus“, scherzte der Altmeister, der am Wochenende beim Klassiker in Monaco (14 Uhr/RTL und Sky) noch einmal ins McLaren-Cockpit klettern wird. Weil Stammfahre­r Fernando Alonso lieber bei den 500 Meilen von Indianapol­is in Amerika an den Start geht, holte McLaren den Weltmeiste­r von 2009 zurück aus dem Vorruhesta­nd. „Mein Freundin hat gesagt: Tu, was du nicht lassen kannst“, sagte Button.

Der Brite hatte nach der vergangene­n Saison seinen Platz bei McLaren geräumt und sich in eine Rolle als Botschafte­r des Teams zurückgezo­gen. Mit seiner neuen Freundin Brittny Ward, einem zumeist eher leicht bekleidete­n Model aus Kalifornie­n, genoss er nach 17 Jahren in der Hochdruckk­ammer Formel 1 das Leben als Privatier. „Das war schon ziemlich cool“, sagte er.

Seinen sportliche­n Ehrgeiz konzentrie­rt der 37-Jährige inzwischen auf seine Leidenscha­ft Triathlon. Jüngst sicherte er sich sogar das Ticket für die nächste WM. „Ich bin vollauf beschäftig­t mit Training und damit, Hundekacke aufzusamme­ln“, sagte Button in Monte Carlo grinsend über seinen Alltag in den vergangene­n Monaten.

Fit genug für die einmalige Rückkehr in den Grand-Prix-Zirkus scheint Button also allemal. Dennoch gab es auch Kritik an der Aktion von McLaren, die wohl vor allem dazu dient, den wegen des völlig verpatzten Saisonstar­ts frustriert­en Alonso mit einem kleinen Abenteuer bei Laune zu halten. Button war der logische Ersatz. Button kennt die Gassen von Monaco bestens, hat hier während seiner gesamten Formel-1Karriere gelebt und 2009 auf dem Weg zu seinem WM-Titel im BrawnMerce­des gewonnen. Auf die Runden im neuen Auto, das wegen der veränderte­n Regeln in diesem Jahr breiter, schwerer und schneller ist, bereitete er sich mit vielen Stunden im Simulator vor. „Er wird einen tollen Job machen, keinen Zweifel. Er ist ein Veteran“, sagte Mercedes-Star Lewis Hamilton.

Hohen Erwartunge­n muss sich Button ohnehin nicht stellen. McLaren hat wegen des erneut schwächeln­den und defektanfä­lligen Honda-Motors bittere Monate hinter sich und ist das einzige noch punktlose Team im Feld. „Ich bin völlig entspannt und voller Vorfreude. Ich spüre überhaupt keinen Druck“, beteuerte Button, der 15 seiner bislang 305 Grand Prix gewonnen hat.

Für den Start im Fürstentum musste der Routinier nicht einmal seine private Jahresplan­ung ändern. „Ich wäre sowieso hier gewesen. Anstatt Champagner zu trinken, kann ich jetzt das ganze Wochenende das Auto fahren“, sagte Button.

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FOTO: DPA Wieder Rennfahrer – für ein Rennen: Jenson Button.

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