Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
13 Höhlen direkt unter uns
Auf Laichinger Gemarkung sind 21 Höhlen bekannt, davon allein 13 direkt unter der Stadt. Meist sind es zehn bis 15 Meter tiefe Schächte, die nur in Ausnahmefällen Horizontalfortsetzungen haben. Von den Höhlen sind acht nicht mehr zugänglich. Elf sind verschlossen, können aber mit Genehmigung befahren werden. Zu den bekanntesten Höhlen neben der 90 Meter tiefen und 1372 Meter langen Tiefenhöhle gehören die Schächte in der Kahnstraße: der Fabrikschacht, Oskarschacht und RÜB-Schacht. Alle drei liegen nahe beieinander und gehören zu einem System. Sie konnten jedoch noch nicht miteinander verbunden werden.
Der Fabrikschacht ist 1901 beim Bau der Mechanischen Leinenweberei entdeckt worden. Die Entdeckung weiterer Gangteile führt zu einer Gesamtlänge von 325 und einer Tiefe von 56 Metern. Mit 460 Metern Gesamtlänge und 79 Metern Tiefe ist der RÜB
Schacht nach der Tiefenhöhle der tiefste Schacht auf der Gemarkung. Er wurde 1995 beim Bau eines Re- genrückhaltebeckens (RÜB) entdeckt. Viele Schächte befinden sich auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage beim Friedhof und der neuen Kläranlage. Einige von ihnen dienten bis vor wenigen Jahren der Versickerung des geklärten Abwassers. Markierungsversuche bestätigen eine Verbindung zum Blautopf. Den Weg dorthin legt das Wasser mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von über 100 Metern pro Stunde zurück. 1980 wurde südwestlich von Laichingen nahe der Feldhüle die Marteren-Klufthöhle entdeckt. Mit 211 Metern Länge ist sie die einzige reine Horizontalhöhle auf der Gemarkung.