Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gilde ermittelt die besten Schützen
85 Teilnehmer beim Stadtpokalschießen: Dieter Kölle und Helga Gutekunst gewinnen
- Zweieinhalb Wochen vollen Fokus auf die Scheibe haben 85 Teilnehmer beim diesjährigen Stadtpokalschießen hinter sich. Den Abschluss des Wettkampfes am Wochenende feierte die Schützengilde Laichingen am Sonntag mit ihrem Parkplatzhock. In der Einzelwertung behielten Dieter Kölle bei den Herren und Helga Gutekunst bei den Damen die ruhigste Hand. Ein MixedTeam holte den Herren-Stadtpokal, bei den Damen holten die „Sofastragger“um Nicole Schiele, Karin Oberneder, Helga Mahler. Sybille Steiner und Lea Oberneder den Sieg.
Für den Vorsitzenden der Laichinger Schützengilde, Willi Schwenkschuster, war der Sieg des Mixed-Teams keine Überraschung: „In der Regel schneiden die Damen fast besser ab, als die Herren.“Eine Zusammenlegung der Konkurrenzen sei aber kein Thema, obwohl es keine geschlechtsspezifischen Leistungsunterschiede gebe. „Durch die Aufteilung können wir mehrere Preise vergeben. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit größer, etwas zu gewinnen“, erklärt Schwenkschuster.
Die Preise waren sicherlich nur ein Nebenanreiz, sich in zweieinhalb Wochen Training auf den Wettkampf am Wochenende vorzubereiten. Lokale Betriebe nutzten das Schießen zur Ablenkung und Gemeinschaftsbildung außerhalb der Arbeit. Vereine wie der Suppinger Albverein oder die Fußballabteilung des TSV Laichingen sahen die Chance , über den Vereinsalltag hinaus etwas anderes auszuprobieren.
Die TSV-Kicker übten sich erstmals am Schießstand. Und gerade als Anfänger sei das Training im Vorfeld nötig, betont Schwenkschuster. „Man muss sich erst mal an die Waffe und den Lärm gewöhnen. Oftmals ist auch ein wenig Nervosität dabei und dann wird der Schuss ungenau.“
Diese Erfahrung musste auch Jutta Glöckler machen, die ebenfalls eine von rund 20 Erstteilnehmerinnen beim Stadtpokal war. „Es war reizvoll, das mal auszuprobieren und sich auf bislang fremdes Terrain zu begeben.“Sie trat in der ersten Mannschaft des Albvereins Suppingen an. Ihr Fazit: „Da steckt mehr dahinter, als man denkt. Besonders die Konzentration hoch zu halten und sich nicht ablenken zu lassen, ist eine Herausforderung.“Das Training im Vorfeld habe ihr geholfen, den Respekt vor dem Gewehr abzulegen, verrät Jutta Glöckler: „Wichtig ist, dass man es als Sportgerät sieht und nicht als potenzielle Waffe.“
Keine pure Gaudi
Ihr Ergebnis sah Jutta Glöckler als zweitrangig an. Als eine pure Gaudi würden die Teilnehmer den Wettkampf aber keineswegs sehen, betont Willi Schwenkschuster. „Da steckt bei jedem eine gewisse Ernsthaftigkeit dahinter. Ansonsten könnte man diese Sportart gar nicht ausüben, ohne leichtsinnig zu werden.“
Jeder Schuss wird von erfahrenen Schützen der Gilde betreut. Jeder Teilnehmer gibt fünf Probeschüsse ab, um die Gewehreinstellungen vorzunehmen. Dann absolvieren die Schützen zwei Durchgänge mit jeweils fünf Schüssen, aus denen sich die Ringpunktzahl errechnen lässt.
Vier Schüsse gab jeder Teilnehmer zusätzlich auf die Glücksscheibe ab. Dort entscheidet nicht, wer der besten Schütze ist, sondern der Zufall. Das Glück hatte in diesem Jahr Mathias Authenrieth auf seiner Seite, der insgesamt 54 Punkte auf der Scheibe abräumte und somit den besten Wert erzielte. In der Teamwertung werden die vier besten Einzelergebnisse addiert.