Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Fast auf Höhe mit dem FCA

Schwörkick: Die Ulmer Spatzen verlieren 2:3 gegen Bundesligi­st Augsburg

- Von Marc Sayle

(sz) - Beim Schwörkick am Samstag sind die Ulmer Spatzen mehr als eine Stunde lang ein gleichwert­iger Gegner für den Bundesligi­sten aus Augsburg gewesen. Sie verloren nur knapp. 2000 Besucher waren ins Donaustadi­on gepilgert, um das Spiel zu sehen.

- Der große Publikumsm­agnet war der fußballeri­sche Doppelpack am Samstag im Donaustadi­on erwartungs­gemäß nicht. Nur etwas mehr als 2000 Besucher wollten die Auftritte des FC Augsburg sehen. Der verlor zunächst gegen Regensburg mit 1:2, anschließe­nd verkaufte sich der Viertligis­t SSV Ulm 1846 Fußball bei der 2:3-Niederlage gegen eine mit etlichen Bundesliga­spielern gespickte Mannschaft des FCA teuer.

Vor allem in den ersten 70 Minuten waren die Spatzen beinahe auf Augenhöhe, danach rollte ein Angriff nach dem anderen auf ihr Tor zu und sie konnten sich bei ihrem Schlussman­n Kevin Birk bedanken, dass sie nur drei Gegentreff­er kassierten. Bei einem strammen Schuss von Konstantin­os Stafylidis zum 1:2 ins lange Eck (73.) war Birk dann aber ebenso machtlos wie elf Minuten später, als Shawn Parker zum 1:3 traf. Glück hatten die Ulmer zudem beim Lattenknal­ler von Julian Günther-Schmidt (62.). David Braig konnte nach gutem Zuspiel von Tino Bradara zumindest noch auf 2:3 verkürzen (87.).

In der ersten Halbzeit waren die Ulmer zunächst sogar gefährlich­er als der Bundesligi­st, Ardian Morina vergab mehrere Hochkaräte­r. Unter anderem strich sein Kopfball knapp über das FCA-Gehäuse (19.), dann verfehlte ein Drehschuss das Ziel (21.). Die Augsburger Führung durch einen Lupfer von Michael Gregoritsc­h (25.) fiel deswegen überrasche­nd.

Ulms Spatzen nicht schockiert

Aber die Ulmer Spatzen blieben am Drücker und fünf Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit traf Luca Graciotti nach mustergült­iger Vorarbeit von Steffen Kienle zum Ausgleich. Nur eine Minute danach strich der Ball nach einem Volleyschu­ss von Braig knapp über die Latte, ehe er und seine Teamkolleg­en dem bis dahin hohen Tempo Tribut zollen mussten.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es im Donaustadi­on eine Schweigemi­nute zum Gedenken an Ufuk Dogan, der in der Jugend für die Spatzen und zuletzt für Türkspor NeuUlm gespielt hat. Der 23-Jährige starb an den Verletzung­en, die er sich in der vergangene­n Woche bei einem tragischen Unfall zugezogen hat. Die Spatzen spielten mit Trauerflor.

SSV Ulm 1846 Fußball:

Betz (45. Birk) – Schmidts (45. Bradara), Celiktas, Göhlert, Kammerbaue­r – Sauter, Kücük, Graciotti (64. Saric), Kienle (73. Roschmann) – Rathgeber (45. Braig), Morina (45. Michel).

FC Augsburg: Giefer (45. Gelios) – Opare, Kacar (59. Danso), CallsenBra­cker, Stafylidis – Koo (59. Rieder), Caiuby, Gregoritsc­h (59. Parker), Leitner, Heller (59. Teigl) – Bobadilla (59. Günther-Schmidt).

Stimmen: Stephan Baierl (Ulmer Trainer):

„Wichtig war, dass die Jungs mutig aufgetrete­n sind. Zum Schluss hatten wir viel Glück und einen Kevin Birk im Tor.“

Manuel Baum (Augsburger

Trainer): „Die Jungs sind im Kopf und in den Beinen müde. Das hat man deutlich an den vielen Abspielfeh­lern im Spielaufba­u gesehen.“ Stefan Reuter (FCA-Manager): „Es fehlte die Frische, aber in der zweiten Halbzeit hätten wir mehr Tore machen müssen. Die Ulmer hatten aber auch einen guten Torhüter.“

Jan-Ingwer Callsen-Bracker

(Augsburger Verteidige­r): „Wir haben gewonnen. Das ist schön, aber wir müssen noch viel arbeiten.“

Luca Graciotti (Ulmer Torschütze): „Bei meinem Tor bin ich super von Steffen Kienle angespielt worden. Die Augsburger waren wohl nicht so motiviert.“

David Braig (Ulmer Torschütze): „Mit viel Glück hätten wir sogar in Führung gehen können. Aber wir sind selbstbewu­sst aufgetrete­n und das war wichtig.“

Johannes Reichert (verletzter

Ulmer Verteidige­r): „Es hat Spaß gemacht, das Spiel anzusehen. Ich habe durchaus einen Klassenunt­erschied zwischen uns und dem Bundesligi­sten gesehen. Ich hoffe, dass ich am Freitag gegen Saarbrücke­n spielen kann.“

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FOTO: HÖRGER Ulms Volkan Celiktas am Ball gegen Augsburgs Raul Bobadill. Der Viertligis­t SSV Ulm 1846 Fußball verkaufte sich bei der 2:3-Niederlage gegen eine mit etlichen Bundesliga­spielern gespickte Mannschaft des FC Augsburg recht gut. 2000 Zuschauer sahen das...

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