Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Halt! Bleib stehen! Nur bei Grün darfst du gehen!“
Lehrreiches Theater zur Verkehrserziehung im Kinderhaus Heroldstatt
- Mehr als 60 Kinder durften das Theater zur Verkehrserziehung im Kinderhaus Heroldstatt erleben – mit dem „kleinen Zebra“in der Hauptrolle, dargestellt von Schauspielerin Claudia Steiner aus Ulm. Auch ein echter Polizist war dabei: Polizei-Oberkommissar Reinhard Menyhert von der polizeilichen Prävention Ulm. Die Kinder hatten einen Riesenspaß und wussten erstaunlich viel über die Regeln im Verkehr. Sie gaben dem „Zebra“hilfreiche Tipps, wie es sicher über die Straße kommt. Sie lernten dabei viele wichtige Dinge.
Gleich zwei Mal wurde das Stück an diesem Vormittag aufgeführt – einmal für die Kinder vom Kindergarten Kunterbunt aus Laichingen und ein zweites Mal für die Vorschüler vom Kinderhaus Heroldstatt. Titel des Theaterstücks: „Das kleine Zebra – die etwas andere Verkehrserziehung“.
Tatsächlich ist hier einiges anders als sonst: Anstelle ernster Belehrungen und Warnungen mit dem Zeigefinger prägen sich die Kinder auf spielerische Art und Weise die wichtigsten Verkehrsregeln ein. Das „Zebra“ist spontan, witzig und etwas unbeholfen – eine Figur, die die kindlichen Sichtweisen aufgreift. Ein geschickter Trick, denn die Kinder identifizieren sich sofort mit dem Zebra – besonders wenn es so professionell dargestellt wird wie von Schauspielerin Claudia Steiner.
Die Kinder sind von Anfang an fasziniert. Das Zebra weckt ihr Mitgefühl. Es hat sich verirrt und findet allein nicht mehr in seinen Zirkus zurück. Da trifft es einen Polizisten, der weiter helfen kann. Doch der muss immer mal wieder kurz weg – und dann ist das Zebra auf die Hilfe der Kinder angewiesen. Eine einfache Geschichte, aber sie berührt die Gefühle der Kinder und bindet dadurch ihre Aufmerksamkeit.
Tollpatschig und ohne auf den Verkehr zu achten stolpert das Zebra über die Straße – symbolisch dargestellt mit zwei weißen Latten, die Kommissar Menyhert zuvor auf den Boden gelegt hatte. „Halt! Neeeiiin! Du musst erst nach rechts und nach links schauen, bevor du über die Straße gehst!“schreien die Kinder: „Bleib stehen! Nur bei Grün darfst du gehen!“Überraschend ist: Die Kinder wissen schon sehr gut Bescheid. Sie kennen die Regeln bereits. Mit Pantomime und Liedern werden sie noch einmal wiederholt – auf anschauliche Weise.
„Wir üben die Verkehrsregeln mit den Kindern ein, sobald sie laufen können – bei jedem Spaziergang“, erläutert Kinderhaus-Leiterin Heide Kirschmann nach der Aufführung. Dennoch bleibt die Verkehrserziehung eine sehr wichtige Sache, wie Kommissar Menyhert betont: „Bescheid wissen ist nur die halbe Miete. Es geht darum, das richtige Verhalten im Straßenverkehr immer wieder zu üben und anzuwenden – bis die Kinder die Regeln so gut kennen, dass sie zur Selbstverständlichkeit geworden sind.“
Besuch in jedem Jahr
Warum das Heroldstatter Kinderhaus für die Aufführung ausgewählt wurde? „Die Erzieherinnen sind hier sehr engagiert“, sagt Menyhert, der jedes Jahr ins Kinderhaus Heroldstatt kommt – bisher ohne Theater. Der aktuelle Auftritt wurde von der Unfallkasse gesponsert. Damit sich der Aufwand lohnt, durfte das Kinderhaus Heroldstatt noch einen weiteren Kindergarten zum Verkehrstheater einladen.
Voraussetzung war eine Mindestanzahl von jeweils 30 Vorschülern pro Aufführung. „Daher haben wir uns für den Kindergarten Kunterbunt entschieden“, sagt KinderhausLeiterin Heide Kirschmann. „Auch die gute Verkehrsanbindung hat eine wichtige Rolle gespielt: Die Kunterbunt-Kinder sind ja mit dem Nahverkehrs-Bus angereist.“
„Wir üben die Verkehrsregeln mit den Kindern ein, sobald sie laufen können – bei jedem Spaziergang.“Kinderhaus-Leiterin Heide Kirschmann