Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neue Gurte sind da für Westerheims Wehrmänner
Multifunktionsgurte bedeuten auch mehr Sicherheit
(sz) - Nachdem die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Westehreim bereits vor einigen Jahren neue Einsatzkleidung erhalten haben, konnten sie dieses Jahr dazu passende Multifunktionsgurte beschaffen. Es wurde bereits beim Kauf der Einsatzjacken darauf geachtet, dass diese dafür geeignet und erweitert werden können.
Zu den Tätigkeiten der Feuerwehr gehört es, in der Höhe und in der Tiefe zu arbeiten: So müssen Feuerwehrmänner etwa auf einer Leiter hochsteigen, auf einem schrägen Dach hantieren, in Gruben arbeiten oder auch Schächte hinunter klettern oder Personen aus höheren Stockwerken retten. Dabei muss sich der Feuerwehrkamerad gegen Absturz sichern.
Bisher wurde dies mit einem Feuerwehrgurt getan, der um die Hüfte getragen wurde. Allerdings bringt dieses System Nachteile mit sich: Der Gurt bringt zusätzliches Gewicht mit sich, muss separat angelegt werden, was im Einsatzfall wertvolle Zeit kostet und zudem noch die Bewegungsfreiheit einschränkt. Im Notfall muss sich ein Feuerwehrmann aus einem höheren Gebäude selbst abseilen. Das ist mit dem Feuerwehrgurt um die Hüfte schwierig, weil die Belastung durch das Gewicht ausschließlich im Bauch- und Rückenbereich anfällt.
Der für die Westerheimer Wehr neu beschaffene Multifunktionsgurt wird in bereits extra dafür vorhandenen Öffnungen innen liegend in der Jacke angebracht. Das System ist immer mit dabei und muss nicht extra beim Ausrüsten mit angelegt werden. Der Multifunktionsgurt erfüllt alle Anforderungen, die bisher mit dem alten Gurt abgedeckt waren. Er hat allerdings noch die Vorteile, dass zum Beispiel beim Abseilen das Gewicht nicht auf Hüfte, sondern über die Jacke gleichmäßig verteilt auf den Oberkörper wirkt.
Eine Kostprobe demonstrierten die Gruppenführer Patrick Rehm und Alexander Ramminger, die beim Hersteller für das System geschult wurden. An einem Seil, das zuvor in einem Raum innen befestigt wurde, war der Ausstieg über ein Fenster im zweiten Obergeschoss problemlos möglich. Sie konnten sich anschließend selbst daran herablassen. Die Gurte werden jetzt an die Mannschaft ausgegeben und die dafür notwendigen Schulungen ausgeführt.