Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Exotische Klänge in der Weltkulturhöhle
Der Andrang zu den drei Konzerten im „Hohle Fels“war groß – Frank Heinkel und seine Kollegen begeisterten das Publikum
- Die Anerkennung des „Hohle Fels“als Unesco-Weltkulturerbe hat zum Ausverkauf von zwei Höhlenkonzerten am vergangenen Wochenende geführt. Ein drittes wurde spontan mit dem „HohleFels“-erfahrenen Musiker Frank Heinkel für Sonntagabend angesetzt. Der Musiker und seine Begleiter spielten unter anderem auf sehr exotischen Instrumenten.
Museumsgesellschaftsleiter Reiner Blumentritt machte beim ersten der drei Konzerte von Heinkel und seinen Musikerfreunden etwas, das er sonst nicht getan hat: Der Wegbereiter der Finanzierung der Ausgrabungen, der Würdigung der Funde und schließlich der Anerkennung als Welterbe, stieg auf die kleine Bühne und sagte ein paar Worte. Blumentritt erklärte den 250 Anwesenden, dass sie sich jetzt an der aktuell von der Unesco anerkannten Weltkulturerbestätte befinden, dass sie ihren Aufenthalt genießen mögen und ihren Bekannten davon erzählen sollten.
Eigens wegen der erhofften Anerkennung, die dann ja eingetreten ist, waren die Konzerte parallel zum Schelklinger Stadtfest angesetzt worden. Bildeten in den vergangenen Konzerten eher Auswärtige mittleren Alters das Publikum, waren diesmal vermehrt ältere Einheimische unter den Besuchern des Konzertes am Samstagabend. Die zehn Grad Kälte in der Höhlenhalle und möglicherweise das Stehen mangels persönlich mitgebrachter Sitzgelegenheit musste man wie immer aushalten.
Es wurde kräftig mitgewippt bei den ganz unterschiedlichen, eingängigen Klängen der siebenköpfigen Gruppe. Frank Heinkel war mit sechs Musikerkollegen und den im „Hohle Fels“in der Vergangenheit schon erprobten, teils sehr exotischen Instrumenten angereist.
Meist bildete ein Instrument die Klangbasis der Musikstücke und die anderen stimmten zwischendurch ein. Große Aufmerksamkeit kam Frank Heinkels Didgeridoos und dem Saiteninstrument N‘goni zu, aber auch das Saxofonspiel von Harry Berger passte bestens in die Höhlenhalle und natürlich Trommeln, ein metallisch klingendes Schlaginstrument und auch das Flötenspiel von Eberhard Hahn.
Bei dem anderthalbstündigen und bejubelten Konzert wirkten außerdem der Pianist Claus Wengenmayr, Gitarrist Georg Hesse und die Percussionisten Inga Rincke sowie Norbert Schubert mit. Einige Male präsentierte Frank Heinkel seinen Obertongesang. Heinkel brachte ins Programm vielfach Abwandlungen von traditionellen internationalen Musikstücken ein. Es waren aber auch Anklänge aus Instrumentalpassagen klassischer Jazzstücke oder auch von Rocktiteln der 1970er-Jahre herauszuhören.
Ein Titel ließ einen an ein Roadmovie und die dabei übliche Einsamkeit denken. Zur Mystik mochte der von Holzkünstler Uwe Köhle geschaffene Lichtgigant auf der Bühne beigetragen haben. Ein Aufnahmeteam des SWR war beim Konzert anwesend. Sendetermin soll nach derzeitiger Planung wohl der 11. August sein. Die Musiker spielten eine Zugabe.