Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Pech und Arsen im Untergrund

Bei aktuellen Sanierungs­arbeiten treten Defizite des Bodens zu Tage – Folge: Mehrkosten

- Von Brigitte Scheiffele

Die Innenstadt­sanierung im Bereich der Laichinger Pfeifer-, Kirch-, Rad- und Gartenstra­ße erfordert Zusatzleis­tungen: 203 000 Euro Mehrkosten muss die Stadt wegen belastetem Aushubmate­rial stemmen; und das trotz einer Baugrunder­kundung im Oktober 2014.

Von allein 70 000 Euro Mehrkosten in einem Bereich der Kirchstraß­e sprach Sachgebiet­sleiter Manfred Braun am Montagaben­d im Gemeindera­t. Hier seien die Arbeiter während der Straßensan­ierung auf belastetes Material gestoßen, das dann eine spezielle Entsorgung erfordert hätte. Dem war nicht genug: Je weiter es mit den Arbeiten in der Kirchstraß­e ging, umso schlechter wurde das Material. In einem weiteren Teil war der herausgeri­ssene Asphaltbel­ag sogar mit Pech belastet. Die Folge davon: Die Entsorgung verschlang weitere 18 000 Euro. Und diesem Schrecken folgte eine weitere negative Nachricht: In der Gartenstra­ße musste dann noch einmal eine große Menge an Material, welches bei der Entsorgung in die sogenannte „Klasse 1“fiel, entsorgt werden. Kosten: noch einmal rund 97 000 Euro.

Was bedeutet „Klasse 1“? Darunter zu verstehen sei, so antwortete Manfred Braun auf eine entspreche­nde Frage Gisela Steinestel­s (Igel), dass das Material auf einer Sonderdepo­nie entsorgt werden musste. Das abgetragen­e Material habe auch Arsen beinhaltet. Allerdings handele es sich hierbei um ein natürliche­s Vorkommen im Gestein der Schwäbisch­en Alb.

Das Ende der Fahnenstan­ge war aber noch nicht erreicht. Denn es musste auch noch ein bislang unbekannte­r Kanal unter dem nördlichen Gehweg der Pfeiferstr­aße aufgefüllt werden, immerhin: „Es besteht keine Einbruchge­fahr mehr, alles ist gesichert“, bemerkte Braun im Rat. Weitere 18 000 kamen aber obendrauf.

Früher weniger Vorschrift­en

„In Zukunft müssen wir im Innenstadt­bereich Überraschu­ngen einkalkuli­eren“, gab Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann zu bedenken. Früher habe man wohl alles Mögliche im Straßenbau verwendet, es habe eben noch keine Vorschrift­en wie heute gegeben.

Gesichert werde auch noch eine in der Ecke Pfeifer-/Gartenstra­ße vorhandene Karstspalt­e. Diese habe laut Braun keinen Einfluss auf die Baumaßnahm­en. Die bisherigen Sicherungs­bretter seien marode und werden ausgetausc­ht.

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