Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Hammel als Objekt der Begierde

Hannes und Michael Mittelstäd­t gewinnen beim Berghüler Schützenfe­st den Hammellauf

- Von Christian Scharbert Die Hammel-Gewinner Hannes (Sohn) und Michael (Vater) Mittelstäd­t aus Berghülen.

- Dutzende Teilnehmer sind am Sonntag zum traditione­llen Berghüler Hammellauf in den „Ring“gestiegen. Ihr aller Plan war es natürlich, bei der letzten Runde auf dem Podest zu stehen. Denn das bedeutete: Sie würden den Hammel, von einem Schäfer gestellt, bekommen. Das Vater-Sohn-Duo Hannes und Michael Mittelstäd­t stand am Ende als Sieger fest. Der Hammellauf vor dem Schützenha­us ist seit Jahrzehnte­n die Hauptattra­ktion beim Berghüler Schützenfe­st.

Neben dem begehrten Hammel gab es auch einen Hahn zu gewinnen. Der Lauf ist aber vor allem für Kinder reizvoll. Grund: Auch zwei Kaninchen werden sozusagen zugelost. Diese würden die Gewinner dann auch meistens behalten, erklärt Daniel Schmid, Vorsitzend­er des Berghüler Schützenve­reins: „Den Hahn behalten wenige, den Hammel kann man fast unmöglich zu Hause halten. Diese Tiere können für den Gegenwert an den Vorbesitze­r verkauft werden.“

Besonders aber ist der Lauf eine Gaudi. Alle Teilnehmer laufen in Zweierteam­s im Kreis. Währenddes­sen ertönt Musik. Sobald die Musik endet, gewinnt derjenige den Preis, der sich in diesem Moment auf einem kleinen Podest befindet. Pro Runde wird einer der vier Preise ausgespiel­t. So kam es, dass nicht nur Michael Mittelstäd­t und Sohn Hannes über ihren Hammel strahlten. Denn über die restlichen Preise freuten sich andere: Carolin und Annika Garz sowie Rowena und Emil Oesterle haben mit jeweils einem Kaninchen nun ein neues Haustier inne. Den Hahn schnappten sich Luisa und Toni Steeb.

Die Tradition des Berghüler Hammellauf­s geht weit zurück. „Die ersten Läufe fanden in der Dorfmitte statt“, erzählt Daniel Schmid. Vor einiger Zeit zogen die Berghüler Schützen neben dem Hammellauf ihr Schützenfe­st auf. Das Angebot habe sich im Laufe der Jahre immer weiter vergrößert, auch wenn Veränderun­gen in jüngster Zeit ausblieben. „Besonders was das Essen angeht, ist die Auswahl deutlich größer geworden“, ergänzt Schmid.

Ein Musiker- und Besucherze­lt sorgten für Regenschut­z. Das Wetter stand am Sonntag zwar auf der Kippe. Geregnet hat es am Festtag aber nicht. Der Musikverei­n Seißen sorgte für Blasmusik-Unterhaltu­ng – passend zum urigen Ambiente, das das Schützenfe­st mit sich bringt.

Die meisten Besucher bleiben mehrere Stunden beim Fest, stellte Daniel Schmid fest. Das finge beim morgendlic­hen Gottesdien­st im Festzelt an, den der Posaunench­or Bühlenhaus­en musikalisc­h umrahmte. „Viele verbinden den Gottesdien­st dann gleich mit dem Mittagesse­n.“Die evangelisc­he Kirchengem­einde profitiert, insbesonde­re weil sie momentan jeden Euro des Opfers für die Sanierung des Kirchturme­s benötigt. Eine wichtige Einnahmequ­elle stelle das Schützenfe­st natürlich auch für den Schützenve­rein Berghülen selbst dar, erzählt Daniel Schmid. „Die Mittel werden dann vor allem in neue Sportgerät­e oder in die Wartung der Anlage gesteckt.“

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FOTO: PR
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FOTO: CHS Lauschig war die Festatmosp­häre.
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