Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kloster aus 1,2 Millionen Klötzchen
(köd) - Dereinst hatten Geld und Zeit nicht gereicht, und so blieben die Türme der barocken Fassade der Wiblinger Klosterkirche bis heute Stümpfe. Jetzt endlich wurden sie erstmals fertig gebaut – in Lego. Im Wiblinger Klostermuseum präsentierten Burkhard Siemoneit und Stephan Schumann ihr 350 Kilo schweres Kloster-Modell, in dem – mit den Nebengebäuden – insgesamt 1,2 Millionen Lego-Steine verbaut sind. Die Anlage ist so groß, dass der Teil „Lustgarten mit Diga-Ausstellung“in einem Nebenraum stehen muss. Auch für die beiden anderen Großveranstaltungen im Klosterhof, für die Open Airs und für den Mittelaltermarkt, gibt es die passenden Szenarien. Bei der Vorstellung des 3,6 Meter auf 2,6 Meter großen Kloster-Areals äußerte Burkhard Siemoneit die Bitte an die Entscheidungsträger, das Modell künftig im Kapitelsaal im Ostflügel ausstellen zu dürfen. Auch Dekan Ulrich Kloos, der Siemoneit einen Scheck für weitere „Klötzle“überreichte, hat einen Wunsch: Burkhard Siemoneit und Stephan Schumann sollen auch die frühklassizistische Innenausstattung der Wiblinger Klosterkirche im Maßstab 1:35 nachbauen – und eines Tages sogar um eine Orgel ergänzen, wenn St. Martin denn erstmals über eine „richtige“Orgel verfügt. Bislang haben die beiden Lego-Kirchenbaumeister Steine im Wert von 40 000 Euro verbaut. Die Hälfte des Betrags ist durch Spenden gedeckt. Vier Schlusssteine durften beim Festakt gesetzt werden – Laternen an vier Ecken der Klosteranlage, die Oberbürgermeister Gunter Czisch (samt Storchenpaar), Dekan Ulrich Kloos, Michael Hörrmann, Geschäftsführer Staatliche Schlösser und Gärten, und Wilmuth Lindenthal vom Ulmer Bauamt vorsichtig platzierten. Das Lego-Modell ist während der Öffnungszeiten des Museums im Konventbau zu sehen.