Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Fliegende Klassenzimmer
Zusätzliche Container schweben an der Erich-Kästner-Schule ein
- Auf Hochtouren laufen an der Laichinger Erich-KästnerGemeinschaftsschule (EKS) derzeit schon die Vorbereitungen fürs neue Schuljahr. Nicht nur der Brandschutz wird erneuert, es wird auch angebaut. Am Mittwoch wurden die ersten Container auf die bestehenden Container im Schulhof gehievt. Es entstehen zwei neue Klassenräume.
Der große Schriftsteller Erich Kästner (1899-1974) beschreibt in seinem bezaubernden Buch „Das fliegende Klassenzimmer“die Freundschaft von fünf Schülern. Auch in Laichingen fliegen die Klassenzimmer derzeit durch die Lüfte – passenderweise an der Erich-Kästner-Schule. Sie hängen am Kran der Firma Eberhardt aus Asch. Vom Anhänger eines Lasters bugsiert der Kran die einzelnen Elemente seit Mittwoch auf die schon stehenden Container. Die Arbeiten dauern noch bis Ende nächster Woche. Die glänzenden Stirnen der Arbeiter verraten: eine schweißtreibende Angelegenheit.
Wenn das Ganze fertig ist, befinden sich auf den Containern zwei zusätzliche Klassenzimmer. Ein Klassenzimmer besteht aus vier StahlElementen, jeweils rund 2,3 Tonnen schwer. Einzeln werden sie vom piepsenden Kran vom Hänger auf das Dach der schon stehenden Container gelupft. Und dann darauf festgeschraubt. Insgesamt nehmen zehn Elemente diesen Weg. Zwei bilden später Teile des Treppenhauses.
Platz ist Mangelware
Seit vergangenem Herbst lernen Schüler der EKS in den drei schon im Hof stehenden Schul-Pavillons. Zum neuen Schuljahr werden es dann fünf Container sein, in denen gebüffelt wird. In der Laichinger Gemeinschaftsschule fehlt aktuell schlicht der Platz, um allen pädagogischen Ansprüchen gerecht zu werden. So werden zum Beispiel „Lernbüros“benötigt, in denen die Gemeinschaftsschüler selbstständig lernen sollen.
Die Pavillons sollen keine Dauerlösung sein. In diesem Herbst will die Stadt die Debatte darüber eröffnen, wie es baulich am Schulzentrum weiter geht. Denkbar ist auch ein kompletter Neubau der EKS.