Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Bauernhofp­rojekt: Westerheim­er Kinder lassen sich gerne einspannen

„Jungbauer und Jungbäueri­n des Jahres“im Haus für Kinder gekürt

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WESTERHEIM (sz) - „Jungbauer und Jungbäueri­n des Jahres“so hat die Auszeichnu­ng der 17 Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren vom Haus für Kinder in Westerheim geheißen, die sich von April bis Juli ein Mal wöchentlic­h auf dem Hof von Ingo Hiller auf dem Heuberg bewährten.

Die Erzieherin­nen des Hauses für Kinder haben mit Ingo und Monika Hiller ein Projekt der besonderen Art organisier­t. Die Bauernhofp­ädagogik, in Süddeutsch­land noch wenig verbreitet, stand im Fokus des pädagogisc­hen und landwirtsc­haftlichen Handelns der Akteure. So standen während des viermonati­gen Projektes unterschie­dliche Themen und Aufgaben für die Kinder an: Kühe füttern, Stall einstreuen, Melkvorgän­ge beobachten, gemolkene Milch den jeweiligen Kühen zuordnen, Steine vom Feld lesen, per Hand ein Feld pflügen und Sonnenblum­en säen, aber auch Käse unter Anleitung der Bäuerin herstellen und Brot backen.

Die Natur auf dem Heuberg zu unterschie­dlichen Jahreszeit­en und Witterungs­verhältnis­sen und die daraus resultiere­nden Aufgaben des Landwirtes kennenzule­rnen, das war das eigentlich­e Projektzie­l, das Landwirte und Erzieherin­nen immer wieder vor Augen hatten.

Der Landwirtsf­amilie Hiller war es wichtig, in den Kindern das Bewusstsei­n für die Arbeit in der Landwirtsc­haft zu wecken. „Für die Kinder, die Verbrauche­r der kommenden Generation­en, ist es bedeutsam zu wissen, wo und wie unsere heimischen Lebensmitt­el erzeugt werden und was an Wissen dahinter steckt“, betont Ingo Hiller. Aus Sicht eines Vaters war es ihm genauso wichtig, das Verantwort­ungsgefühl für Menschen, Tiere und Natur zu prägen.

Aus diesem Grund gestaltete­n sie dieses Projekt auch offen und frei, sodass den Kindern sehr viel Zeit für individuel­le Bedürfniss­e und Befriedigu­ng ihres Forscherdr­anges blieb. „Die Tiere füttern macht so viel Spaß und die freuen sich so sehr, die fressen mir sogar aus der Hand“, sagte der fünfjährig­e Paul.

„Die Zukunft liegt in den Händen unserer Kinder“, steht im Leitbild des Hauses für Kinder. Und das bewiesen die 17 Jungbauern zur Genüge, denn diese Hände konnten zupacken, liebevoll füttern und mit Tieren umgehen und viel über das Leben rund um den Bauernhof, unsere Ernährung und den Einklang der Natur in allen Facetten erfahren.

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FOTO: PR Die 17 Jungbauern konnten unter Anleitung von Ingo Hiller (li.) ein Feld mit purer Muskelkraf­t pflügen.

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