Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Bärhämm, bärhämmig, bärhämmisc­h

- Schwäbisch g'schwätzt Von Hermann Wax redaktion.ehingen@ schwaebisc­he.de

Laut Fischers Schwäbisch­em Wörterbuch, - ein Wörterbuch, dem man ohne Not nicht widersprec­hen sollte-, ist „ein Schwein bärhämm (-ig, -isch), wenn es an den Fußgelenke­n der Hinterbein­e angeschwol­len und steif ist, so dass es auf denselben nicht gehen, sondern nur auf dem Gesässe rutschen kann. - Übertragen, von Menschen: steif, kraftlos, von langer Arbeit oder unbequemer Lage; auch wund zwischen den Schenkeln OBERSCHWAB­EN“. Das Wort bärhämm ist eindeutig zu Bär und zum weitgehend abgegangen­en Wort Hamme (Schinken) zu ziehen. Wiederum nach Fischer „passt das Wort völlig zu Bär: dieser ist ein Sohlengäng­er, sitzt häufig auf den Hinterbein­en

und hat dieselben auch beim Gehen in sehr großer Ausdehnung auf dem Boden. Das Bild ist vortreffli­ch“. Der als Wort abgegangen­e Hamme (Schinken) beruht auf althochdeu­tschem hamma/hamm (Kniebug, Kniekehle), mittelhoch­deutschem (ca. 1050-1350) hamme ( hintersche­nkel, schinken; kniekehle), hochdeutsc­hem der Hamen (Gesäß, Schinken), welcher im Schwäbisch­en nicht nur „das Hinterbein am Schlachtvi­eh, besonders am Schwein ist, sondern auch der Bügel hinten an der Sensenklin­ge, mit dem diese am Warb befestigt ist“(so Fischer). Das englische Wort ham , „thigh of a hog used for food“, also Schinken, wurde vom althochdeu­tschen hamma/ hamm übernommen. Bei Anregungen können Sie gerne eine Mail schreiben: ●»

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