Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bärhämm, bärhämmig, bärhämmisch
Laut Fischers Schwäbischem Wörterbuch, - ein Wörterbuch, dem man ohne Not nicht widersprechen sollte-, ist „ein Schwein bärhämm (-ig, -isch), wenn es an den Fußgelenken der Hinterbeine angeschwollen und steif ist, so dass es auf denselben nicht gehen, sondern nur auf dem Gesässe rutschen kann. - Übertragen, von Menschen: steif, kraftlos, von langer Arbeit oder unbequemer Lage; auch wund zwischen den Schenkeln OBERSCHWABEN“. Das Wort bärhämm ist eindeutig zu Bär und zum weitgehend abgegangenen Wort Hamme (Schinken) zu ziehen. Wiederum nach Fischer „passt das Wort völlig zu Bär: dieser ist ein Sohlengänger, sitzt häufig auf den Hinterbeinen
und hat dieselben auch beim Gehen in sehr großer Ausdehnung auf dem Boden. Das Bild ist vortrefflich“. Der als Wort abgegangene Hamme (Schinken) beruht auf althochdeutschem hamma/hamm (Kniebug, Kniekehle), mittelhochdeutschem (ca. 1050-1350) hamme ( hinterschenkel, schinken; kniekehle), hochdeutschem der Hamen (Gesäß, Schinken), welcher im Schwäbischen nicht nur „das Hinterbein am Schlachtvieh, besonders am Schwein ist, sondern auch der Bügel hinten an der Sensenklinge, mit dem diese am Warb befestigt ist“(so Fischer). Das englische Wort ham , „thigh of a hog used for food“, also Schinken, wurde vom althochdeutschen hamma/ hamm übernommen. Bei Anregungen können Sie gerne eine Mail schreiben: ●»