Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Frischekur für Neu-Ulms Mitte
Am Petrusplatz und an der Marienstraße wird gerade fleißig gebaut
NEU-ULM - Die Innenstadt NeuUlms steckt mitten in einer Generalüberholung: Am Petrusplatz und an der Marienstraße werden derzeit zwei Bauprojekte verwirklichlicht. Diese sollen nicht nur Wohnungen schaffen, sondern durch neue Gewerbeflächen auch wieder mehr Leben in Neu-Ulms Zentrum bringen. Die offensichtlichste Verwandlung findet derzeit an der Marienstraße statt: Die beiden Gebäude mit den Hausnummern 7 und 9 wurden bereits teilweise abgerissen, nur vereinzelt steht die Fassade noch – doch nicht mehr lange.
Derzeit befinden sich die Bauarbeiter noch für anderthalb Wochen in der Sommerpause, wie Kenan Hartleb von Konzept Immobilien auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt. Danach müssten zunächst die Abrissarbeiten zu Ende gebracht werden – eine knifflige Angelegenheit, docken doch die Häuser rechts und links unmittelbar an zwei andere andere Gebäude an.
Hartleb sagt: „Da muss man schon aufpassen. Aber die Arbeiten werden alle durch einen Statiker überwacht.“Mitte September sollen dann die Bagger anrollen und ordentlich Erde herausschaufeln – schließlich soll an der Stelle ein Neubau mit Tiefgarage entstehen (wir berichteten). Im Oktober geht es dann an den Rohbau, Anfang 2019 soll alles fertig sein, und „bislang läuft alles nach Plan“, sagt Hartleb.
In dem neuen Gebäude werden 13 Wohnungen mit zwei bis viereinhalb Zimmern sowie drei „Gewerbeeinheiten“im Erdgeschoss Platz finden – alles ist bereits verkauft. Zudem wird das Büro von Konzept Immobilien aus seiner bisherigen Räumen in der Schützenstraße in das neue Gebäude einziehen. Die Immobilienfachleute werden in den kommenden Wochen mit der Vermietung der Geschäftsräume beginnen – und bei Bedarf kümmern sie sich im nächsten Jahr auch um die der Wohnungen.
Bistro, Café oder Restaurant?
Die Räume seien nicht auf ein bestimmtes Gewerbe ausgelegt. Hartleb betont: „Wir sind da sehr, sehr flexibel von den Grundrissen her.“Es werde für jede Art von Nutzung vorgerüstet. Ein Modegeschäft sei deshalb genauso gut dort unterzubringen wie ein größeres Restaurant – letzteres fände die Stadt Neu-Ulm laut Hartleb „ganz gut“. Er persönlich könne sich da mehr eine Art Bistro vorstellen, in der neu erstellten Visualisierung beispielhaft als „Theater Café“dargestellt.
Die Verlängerung der HermannKöhl-Straße zwischen Petrusplatz und Donaucenter, besser bekannt unter dem Namen Hieberschlucht, werde sich dann zu einer kleinen Fußgängerzone entwickeln, so Hartleb. In der Tiefgarage soll es elf Plätze geben, mehr sei auf dem Grundstück aber auch nicht möglich gewesen, so Hartleb: „Wir haben da alles rausgeholt. Außerdem sind wir auch die Einzigen, die dort eine Tiefgarage haben.“
Wohnen und arbeiten
Auch das Nachbargebäude, das ehemalige Bettenhaus Renftle, ist im Umbruch: Das Haus gehört dem Neu-Ulmer Bauunternehmer Günter Steinle, der es derzeit komplett umbaut. Anfänglich hatte Steinle vor, das Gebäude abzureißen und neu aufzubauen, dann schwenkte er aber auf eine Kernsanierung um (wir berichteten). Für eine aktuellen Zwischenbericht zum Baustand war Steinle nicht zu erreichen. Geplant war bislang, dass das Gebäude Ende des Jahres bezugsfertig sein soll. Teilweise waren die Arbeiten etwas vom Zeitplan abgewichen: Kran und Bauzaun konnten wegen des NeuUlmer Stadtfests erst später als zunächst anvisiert aufgebaut werden. Unter dem Motto „Wohnen und Arbeiten am Petrusplatz“sollen in dem ehemaligen Renftle-Haus zehn „hochwertige Wohneinheiten, eine Büroetage im ersten Obergeschoss sowie ein Ladengeschäft im Erdgeschoss“entstehen.